Squid
Squid ist der Name eines Open Source Proxyservers, der unter der GNU General Public Licence steht. Er zeichnet sich vor allem durch seine gute Skalierbarkeit aus. Squid unterstützt die Netzwerkprotokolle HTTP/HTTPS, FTP über HTTP und Gopher. Er kann sowohl für sehr kleine Netze (5–10 User), als auch für sehr große Proxyverbände in Weitverkehrsnetzen mit mehreren hunderttausend Benutzern eingesetzt werden.
Squid hat sich ebenfalls als transparenter Proxy bei ISPs (Internet Service Provider) bewährt. In dieser Funktion werden alle Anfragen von Kunden über den Proxy geleitet was zur Beschleunigung der Datenübertragung sowie zur Reduktion von Bandbreite des Providers führt. Häufig wird Squid auch als reverse Proxy zum Schutz und zur Beschleunigung von Webservern eingesetzt. Seit Version 2.6 läuft Squid auch als HTTPS-Proxy. Damit wird die SSL-Verschlüsselung vom Webserver auf den Proxy verlagert.
Er kann auch mittels zusätzlicher Redirector-Software eine Filterfunktion wahrnehmen. Damit werden bestimmte Seiten oder Seiteninhalte nicht dargestellt, sondern stattdessen eine Ersatzseite oder Ersatzgrafik angezeigt. Dies wird oft zur Vermeidung von Werbeinhalten, aber auch zur Zensur von Webinhalten, eingesetzt. Der SquidGuard, der mit Squid ausgeliefert wird, ist ein Programm, das diese Redirector-Funktionalität anwendet. (Der neuere Namen für Redirector lautet 'url_rewriter'.)
In beschränktem, aber für praktische Zwecke oft ausreichendem Maß kann Squid über sogenannte 'Delay-Pools' auch zur Bandbreitenkontrolle eingesetzt werden. Dabei können Benutzerklassen (genauer gesagt Adressbereiche) definiert werden, die unterschiedliche Anteile bei der Leitungsnutzung haben – z. B. Klasse-A 100 % und Klasse-B 30 %. Einer Benutzerklasse kann ein Vorrat an Kapazität (Buckets) zugeordnet werden, der mit voller Bandbreite aufgebraucht werden darf. Dadurch tritt die Beschränkung erst bei intensiver Nutzung auf, während bei 'normaler' Nutzung aus der Sicht des Anwenders die volle Bandbreite zur Verfügung steht.
In gewissem Umfang kann Squid auch anonymisieren, indem bestimmte Header eines Web-Request weggefiltert werden. Allerdings muss Squid extra dafür kompiliert werden, da die meisten Binaries diese Option nicht enthalten.
Unterstützte Prozessoren: i386, SPARC, RISC, PPC
Unterstützte Betriebssysteme: Linux, FreeBSD, NetBSD, OpenBSD, BSD/OS, AIX, HP-UX, Tru64, Solaris/SunOS, Mac OS X, NeXTStep, IRIX, SCO OpenServer, OS/2, Windows NT/2000, Microsoft Windows Server 2003
Empfohlene min. Hardware: Pentium 133 MHz oder äquivalent, 128 MB RAM, 20 MB HDD frei (ohne Cache), Netzwerkkarte
Weblinks
- http://www.squid-cache.org/ – Homepage des Squid Projekts und Squid-Quellen
- http://www.squidportal.de/ Deutschsprachiges Web-Portal zu Squid
- http://www.selflinux.org/selflinux/html/squid.html Ausführliche Anleitung der Installation insbesondere für Linux-Umgebungen
- http://squid.visolve.com/squid/reverseproxy.htm – Anleitung: Implementing Reverse Proxy in Squid
- SquidMan - einfache und kostenlose Oberfläche für squid unter Mac OS X