Battle Realms
Wikifizierung, Straffung nötig. Jón + 00:28, 30. Sep. 2007 (CEST)
Battle Realms | ||
Entwickler | Liquid Entertainment | |
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Publisher | Ubisoft | |
Veröffentlichung | 2001 | |
Plattform | PC (Windows) | |
Genre | Computer-Strategiespiel | |
Spielmodus | Singleplayer, Multiplayer | |
Steuerung | Maus, Tastatur | |
Systemvoraussetzungen | PC: Windows 98-2000-ME-XP, CPU 500MHz, 64 MB Ram/ 192 MB für Win XP, 3D Karte mit 16 MB | |
Medium | CD-ROM | |
Sprache | Deutsch, Englisch | |
Aktuelle Version | 1.50@ | |
Altersfreigabe |
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Battle Realms ist ein 2001 erschienenes, im Japanszenario angesiedeltes Echtzeitstrategiespiel von Liquid Entertainment, publiziert von Ubisoft. 2002 erschien das Addon Winter of the Wolf.
Übersicht
Battle Realms folgt dem Grundgedanken von vielen anderen Echtzeitstrategiecomputerspielen. Alle Fraktionen bzw. Clans haben ähnliche Gebäude mit ähnlichem Nutzen, und Arbeiter. Aber im Gegensatz zu den meisten anderen RTS-Spielen können diese Arbeiter sich zu Militäreinheiten weiterentwickeln. Folglich werden Gebäude nicht dazu benutzt Einheiten zu "produzieren" sondern um sie "auszubilden".
Bauern sind die einzigen direkt erschaffenen Einheiten im Spiel. Die meisten Gebäude im Spiel sind Schulen, in denen die Bauern zu anderen Einheiten ausgebildet werden können. Zum Beispiel wird ein Drachenbauer in einem Dojo zu einem Speerkämpfer, in der Schießanlage zu einem Bogenschützen und in der Alchimistenhütte zum Chemiker(Stufe 1 Einheiten). Diese wiederum können in den anderen Schulen zu verbesserten Kämpfern (Stufe 2 Einheiten) ausgebildet werden. Beispielsweise wird aus einem Bogenschützen im Dojo ein Drachenkrieger, in der Alchimistenhütte wird er hingegen zum Kanonier ausgebildet. Durch den Besuch in allen drei Schulen wird ein Drachenbauer zum Samurai(Stufe 3). Die dritte Stufe beim Schlangenclan besetzt hingegen ein Ronin. Die anderen beiden Clans, Lotus und Wolf, können noch eine Stufe aufsteigen, auch wenn sie im üblichen Sinn genauso nur drei Kasernentypen haben. Neben dieser Trainingsreihenfolge gibt es noch die Schule für Heiler (zum Beispiel Geishas oder Druidinnen). Durch das Addon Winter of the Wolf kann man außerdem noch einen weiteren zweistufigen Techbaum freischalten. So kann ein Schlangenbauer zum Beispiel in der Mörderhöhle zum Soldaten ausgebildet werden und eine Fächergeisha wird zur Hexe umgeschult. Umgekehrt funktioniert das allerdings nicht und außer diesen beiden Einheiten gibt es für jeden Clan keine weiteren neuen Truppentypen.
Ein weiterer Unterschied bei der Einheitenausbildung besteht darin, dass Bauern automatisch und gratis in Bauernhütten erschaffen werden. Die Dauer dieser Erschaffung nimmt allerdings mit jeder neuen Einheit zu. Das Einheitenlimit liegt zwischen 20 und 40 Einheiten.
Einige Gebäude können den Einheiten gegen Ressourcen Spezialfähigkeiten verleihen. Diese Spezialfähigkeiten können auch eher schwache Einheiten sehr effektiv gegen spezielle Gegner machen. So kann der Bogenschütze entweder mit Zen-Pfeilen oder mit Feuerpfeilen ausgerüstet werden. Zen-Pfeile decken ein kleines Gebiet auf, wodurch der Bogenschütze sehr nützlich zum spähen werden kann. Feuerpfeile hingegen richten großen Schaden an Gebäuden an, nicht zuletzt deshalb, weil sich ein Feuer in Battle Realms auch ausbreiten kann und so bei zu enger Bauweise ein ganzes Dorf in Brand stecken kann.
Ein weiteres der Schlüsselelemente in Battle Realms sind Yin- und Yangpunkte, welche man durch Kämpfe erlangt. Man braucht sie zum Beschwören von Zenmeistern, verbessern von Einheiten und den Schaden von Helden zu verbessern. Zum Beispiel kostet die Drachentechnik "Kunst der Massage" zwei Yang Punkte. Dadurch wird die Lebenspunkteregeneration verbessert. Es gibt auch einige fraktionsspezifische Dinge die Yin/Yangpunkte benötigen, wie zum Beispiel das Drachenfeuer des Drachenclans, eine Art Meteorschauer, der 4 Yang Punkte und zudem das Leben von 4 Samurai kostet. Je weiter kämpfende Einheiten von ihrer Basis entfernt sind, desto mehr Yin- oder Yangpunkte kann man durch diesen Kampf erlangen.
Die vier Clans sind von Einheiten über Spezialfähigkeiten bis hin zu den höheren Teilen des Technologiebaums sehr unterschiedlich. Während Lotus und Wolf ihre besonders starken Stufe 4 Einheiten haben und der Drachenclan mit seinem Drachenfeuer großen Schaden anrichtet, kann der Schlangenclan mit seinem Totenbeschwörer gefallene Soldaten zu Zombies wiederbeleben. Es gibt noch viele weitere Unterschiede, was die einzelnen Clans sehr unterschiedlich zu spielen macht.
Jeder der vier Clans hat eine eigene Hintergrundgeschichte und spezielle Dinge die metaphorisch für diese Clans stehen.
- Drache: Feuer, Sommer, Osten, wild, Ehre
- Schlange: Wasser, Herbst, Westen, flexibel, Herrschaft
- Wolf: Erde, Frühling, Süden, robust, Freiheit
- Lotus:Luft, Winter, Norden, intellektuell, Verderbnis
Story
Die Geschichte beginnt mit einem jungen Reisenden namens Kenji, dem Sohn von Lord Oja, der einst der Herr des Schlangen Clans war. Kenji erzählt von den Ereignissen, die zur heutigen Welt führen. Die Horde, sozusagen das absolut Böse, zerstörte alles auf ihrem Weg. Tarrant der Ältere, der Führer des Drachenclans und ein Ahne Kenjis, wurde dadurch gezwungen den heiligsten und mächtigsten Schatz des Drachenclans, das Schlangenauge, zu benutzen. Dieses wurde dem Clan vom seinem Totem, dem Drachen selbst, gegeben. Dadurch rettete er sein Volk vor der Horde, wenn auch zu einem großen Preis. Der Kontinent wurde in zwei Hälften geteilt und viele andere Clans wurden betroffen. Traumatisiert durch die Ereignisse erwachte das Drachenvolk wieder als der Schlangenclan.
Der Lotusclan, der friedlich auf seiner Insel und fern von den Sorgen der anderen Clans lebte, wurde plötzlich von der Horde belagert. In ihrer Verzweiflung folgten einige von ihnen den verbotenen Pfad, der dunklen Seite des Lotus und erlangten große Macht. Mit dem bisschen Magie, das sie erlernt hatten, flohen sie von ihrer Insel und siedelten im Land des einstigen Drachenclans.
Der Wolfclan erlebte durch die Wut des Drachen auf seiner Insel zerstörerische Stürme und sahen sich gezwungen, den Schatz ihres Clans zu nutzen, den Schädel des weißen Wolfs, den sie von ihrem Totem, dem weißen Wolf erhalten hatten. Die Macht des Schädels führte sie in das Land des Schlangenclans wo sie die Absicht hatten, wieder in Frieden zu leben. Aber der Schlangenclan hatte eine Vereinbarung mit dem Lotus gemacht und erlaubte diesem, den Wolfclan zu versklaven, wodurch dieser in den Schieferminen des Lotusclans arbeiten musste.
Generationen später wird Kenji Zeuge davon, wie Banditen ein Bauerndorf überfallen. Soll sich Kenji den Leuten seines Clans anschließen um die Bauern in ihren Platz zu verweisen? Er könnte aber auch die Banditen töten. Beide Möglichkeiten öffnen einen der zwei Wege der Geschichte. Kenji könnte sich wieder dem Schlangenclan anschließen, um sein Meister zu werden. Oder er könnte den lange vergessenen Drachenclan wiedererwecken.
Spieldetails
Im Gegensatz zu den meisten anderen RTS-Spielen haben sämtliche Einheiten eine Nahkampfattacke. Jedoch ist diese bei Fernkämpfern schwächer, wodurch es überaus sinnvoll ist, diese in Nahkämpfe zu verwickeln. Im Nahkampf angegriffene Soldaten ignorieren anderen Befehle, wodurch dies durchaus einfach zu bewerkstelligen ist. Die Einheiten sind überaus detailliert und haben sehr viele schöne Martial Arts Animationen. Wenn Einheiten schnell genug laufen, können sie Projektilen ausweichen. Diese haben auch unterschiedliche Geschwindigkeiten.
Alle Einheiten haben unterschiedliche Schadenstypen. Es gibt Schneiden, Stechen, Stumpf, Explosion, Magie und Feuer, der Schadenstyp einer Fernattacke muss jedoch nicht derselbe wie der der Nahkampfattacke sein. Jede Einheit hat Widerstände gegen einzelne Schadenstypen und Schwächen gegen andere. Ein Beispiel: Eine Stufe 1 Einheit des Wolfclans, der Hammerträger, kann im Duell gegen den Stufe 3 Hexer des Lotusclans gewinnen, da der Hammerträger sehr widerstandsfähig gegen Magieattacken ist. Das stellt sicher, dass das Spiel sehr gut ausbalanciert ist und dass auch die Einheiten vom Anfang des Spiels wichtig sind, um am Ende zu gewinnen. Obwohl ein Nahkämpfer normalerweise einen Fernkämpfer besiegt, kann es auch passieren, dass der Fernkämpfer gewinnt, sofern der Fernkämpfer widerstandsfähig gegen die Attacke des Nahkämpfers und der Nahkämpfer nicht widerstandsfähig gegen die Nahkampfattacke des Fernkämpfers ist.
Allgemein besteht die beste Kombination aus stumpfen und explosiven Waffen, da kaum eine Einheit, außer dem Schlangen Totenbeschwörer, gegen beides widerstandsfähig ist. Für gewöhnlich ist jede Einheit entweder schwach gegen das eine oder das andere.
Die meisten Einheiten haben eine Besonderheit, wie zum Beispiel die Imunität des Speerkämpfers gegen Höhenvorteile oder der Flächenschaden des Lotus-Infizierten. Diese können unterstützend sein, wie zum Beispiel eine Animation des Kabukikriegers, die die Ausdauer von Bauern auffrischt, oder auch offensiv, wie zum Beispiel die Animation des Lotus Schwertjünger, mit der er sein Schwert schleift und dadurch mehr Schaden anrichtet.
Jede Einheit hat zwei Statusbalken, einen grünen Lebenspunktebalken und einen blauen Ausdauerbalken. Die Ausdauer benötigt man für einige Spezialfähigkeiten, wie etwa die Heilung durch Geishas (bei Schlange und Drache) und Rennen, wodurch sich eine Einheit schneller fortbewegt, bis die Ausdauer aufgebraucht ist. Eine angeschlagene Einheit kann (wenn auch langsam) seine Lebenspunkte bis in den grünen Bereich(75% des Maximalwerts) regenerieren, der Wolfclan sogar ganz. Das Heilen in Battle Realms funktioniert etwas anders als in den meisten anderen Echtzeitstrategiespielen. Hier heilen die Heiler automatisch Einheiten die in den gelben (50%) oder roten Bereich (20%) fallen. Sie sind dann sofort vollständig geheilt. Man kann sie aber auch anweisen Einheiten mit Lebenspunkten im grünen Bereich zu heilen. Dadurch werden Heiler in Battle Realms überaus wichtig. Drachen Geishas und Schlangen Fächergeishas brauchen für so eine Heilung zwischen einem Viertel und der Hälfte ihrer Ausdauer, während Lotus Schwingenmeister einen ihrer drei Raben opfern. Im Angesicht ihrer schnellen Regenerationsrate (regenerieren schon vor einer Verbesserung bis zu 100%) nutzt der Wolfclan keine Heiler. Stattdessen können seine Druidinnen Gegner mit Wurzeln an der Fortbewegung hindern.
In Battle Realms darf jeder Spieler nur vier Wachtürme besitzen. Des weiteren hat jeder Turm keine eigene Attacke. Sie fungieren vielmehr als Spähtürme. Um ihnen eine Attacke zu geben, musss man sie mit einer Einheit besetzen. Diese Einheit nutzt dann ihre eigene Fernattacke, sofern sie eine besitzt. Ein Fernkämpfer auf einem Turm hat durch den Höhenvorteil eine größere Reichweite und zudem einen Schadensbonus von 50%. Außerdem haben die Türme eine Spezialfähigkeit, welche sie einen Teil ihrer Turmenergie kostet und abhängig vom Clan unterschiedlich ausfällt. Der dunkle Blitzschlag des Lotus richtet an Gegnern in einem Gebiet großen Schaden an, der Wolfclan hat ein Horn, das die Bewegung von Gegner um den Turm drastisch einschränkt und etwas Schaden anrichtet, Türme vom Schlangenclan können Gegner mit Blitzpulver blenden und ihre Resistenzen drastisch schwächen und der Drachenclan kann einen Gong benutzen, was Angreifer kurzzeitig lähmt.
Im Addon Winter of the Wolf erhalten alle Clans eine eigene Möglichkeit, sich gegen Wachtürme zu wehren. Diese Möglichkeit ist eine stets eine Kampffertigkeit der neuen Addon-exklusiven Stufe 2 Einheiten
- Drache: Kriegsjungfer - Energietransfer gibt nahen Verbündeten Bonusschaden während sie die Energie des Turms absaugt.
- Schlange: Hexe - Vampir-Blick gibt nahen Verbündeten Bonuslebenspunkte während sie die Energie des Turms absaugt.
- Wolf: Dryade - Unterminierungs-Ritual gibt nahen Verbündeten Bonuswiderstände während sie die Energie des Turms absaugt.
- Lotus: Aufseher - Turm-Verderbnis fügt nahen Feinden Schaden zu während sie die Energie des Turms absaugt.
In Battle Realms ist die Umwelt nicht nur dazu da, um das Auge zu erfreuen. Wälder sind nicht unpassierbar, es gibt sogar Vorteile, sich durch sie zu bewegen, wie zum Beispiel, dass die feindliche Sicht behindert wird. Desweiteren können Bäume Fernattacken behindern, bis sie von diesen zerstört werden. Dafür senkt die Fortbewegung durch einen Wald die Laufgeschwindigkeit und in einigen Bäumen befinden sich Vögel, die aufgescheucht davonfliegen, sobald eine Einheit darunter rennt. Dadurch wird ein Gegner auf die Position dieser Einheit aufmerksam gemacht. Klippen, Gräben, Hügel und andere erhöhte Positionen geben Einheiten Vorteile in Schaden und Verteidigung. Nahkämpfer erhalten +25% Schaden während Fernkämpfer 50% mehr Schaden erhalten. Einheiten können durch Hänge und während Regen verlangsamt werden, von einigen schwebenden Einheiten mal abgesehen. Während Regen wird außerdem Feuer gelöscht und Reis wächst schneller. Brennende Teile von Gebäuden können sogar Einheiten Schaden zufügen.
Kritik
Die ursprüngliche ungepatchte Version von Battle Realms wurde hauptsächlich für seine überaus starke KI kritisiert, die in einigen Levels kaum schlagbar war. Zusätzlich dazu schien es einigen Spielern so, dass sie kaum Kontrolle über ihre Einheiten hätten, was kombiniert mit einer starken KI Schlachten schaffe, die scheinbar ewig dauern.
Zen Meister
Zen Meister übernehmen in Battle Realms die Rolle der Helden. Sie sind Führer der Clans, die das Überleben dieser sicherstellen. Man kann sie für eine beträchtliche Menge Reis und Wasser, als auch Yin/Yang beschwören. Ihre "Kampftechniken" sind einzigartig und können nicht selten das Schlachtenglück zu den eigenen Gunsten entscheiden. Um dies auszubalancieren kann man die Helden im Gegensatz zu etwa Warcraft 3 erst fast am Ende des Technologiebaums beschwören. Sie nehmen für gewöhnlich die Rolle von Herrschern, Söldnern, Zauberern, Halbgöttern oder sogar Monstern ein. Sie werden in Festungen und bei manchen Clans auch in anderen Orten beschworen. Bei Wolf- und Drachenclan werden zusätzlich Mönche aufgelistet, während Schlange und Lotus Ninjas anwerben dürfen.