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Nausicaä aus dem Tal der Winde (Anime)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Film
Titel Nausicaä aus dem Tal der Winde
Originaltitel 風の谷のナウシカ
Kaze no Tani no Naushika
Produktionsland Japan
Originalsprache japanisch
Erscheinungsjahre 1984
Länge 116 Minuten
Stab
Regie Hayao Miyazaki
Drehbuch Hayao Miyazaki
Produktion Isao Takahata
Tohru Hara
Michio Kondō
Yasuyoshi Tokuma
Musik Joe Hisaishi
Kamera Mark Henley
Schnitt Hayao Miyazaki
Besetzung
(Japanische Synchronstimmen)

(Deutsche Synchronstimmen)

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Nausicaä aus dem Tal der Winde (jap. 風の谷のナウシカ Kaze no Tani no Naushika; oft auch engl. Nausicaä of the Valley of the Wind) ist ein Anime aus dem Jahr 1984 von Hayao Miyazaki. Er basiert auf dem gleichnamigen Manga, der ebenfalls von Hayao Miyazaki geschaffen wurde. Manga und Anime waren sehr erfolgreich, auch Jahre nach dem Film gilt Nausicaä als eine der beliebtesten Anime-Figuren in Japan.

Handlung

In einer postapokalyptischen Zukunft ist ein Großteil der Erde vom „Meer der Fäulnis“ bedeckt, einem Pilzrasen, der sich ständig ausdehnt und auch die letzten, nur noch von wenigen Menschen bewohnten Landstriche zu überwuchern droht. Als das Königreich Torumekia beginnt, sich der Überreste der alten Waffen zu bemächtigen, um das Meer der Fäulnis zurückzudrängen und andere Territorien zu erobern, beginnt ein neuer Krieg.

Nausicaä, die Prinzessin des Tals der Winde, muss nach dem Tod ihres Vaters ihr Volk in den Kampf führen. Die Vorsehung und der Mut des Mädchens bescheren dem hoffnungslosen Krieg eine überraschende Wende.

Manga

Der Manga von Miyazaki Hayao umfasst sieben Bände. Der erste Sammelband erschien in Japan 1983, die weiteren Bände wurden bis 1994 in unregelmäßigen Abständen veröffentlicht. Die Handlung unterscheidet sich in weiten Teilen von der des Anime und ist wesentlich ausführlicher. Die Charaktere und Hintergründe werden dabei umfassender und deutlicher als in der Verfilmung dargestellt.

Die deutsche Fassung erschien von 2001 bis 2002 im Carlsen Verlag. Dabei wurde der Druck wie im japanischen Original in einem Braunton ausgeführt. Außerdem wurden die originalen japanischen „Soundeffekte“, ebenso wie die japanische Leserichtung (von rechts nach links) beibehalten. Die Bände eins bis sechs haben Ausklapp-Poster mit Illustrationen und Karten.

Kinofilm

Der Kinofilm umfasst grob die ersten zwei Bände des Manga, allerdings mit teilweise starken Änderungen.

Er wird häufig als erster Studio-Ghibli-Film bezeichnet, obwohl er noch nicht in diesem Studio entstanden ist. Vielmehr erlaubte erst der wirtschaftliche Erfolg von Nausicaä dem Regisseur Hayao Miyazaki 1985 die Gründung des Animationsstudios.

Die US-Rechte an Nausicaä wurden 1985 von der Firma New World Pictures erworben. Für eine Veröffentlichung als Kinderfilm unter dem Titel Warriors of the Wind wurde der Anime um mehr als 23 Minuten, also etwa ein Viertel der Gesamtlänge, gekürzt – wobei ein großer Teil der Hintergrundgeschichte entfernt wurde – und die Handlung und die Namen verändert (so kämpfte nun „Prinzessin Sandra“ gegen böse „Gorgonenmonster“). Diese US-Fassung gelangte auch nach Deutschland, wo sie 1986 unter dem Titel Die Sternenkrieger bei UFA auf VHS erschien.

In ungekürzter Originalfassung ist Nausicaä aus dem Tal der Winde am 5. September 2005 bei Universum Film mit japanischer, englischer und deutscher Sprachfassung auf DVD erschienen.

Entstehung

Folgende Quellen haben u. a. zur Geschichte beigetragen:

  • die traditionelle japanische Erzählung Die Prinzessin, die Insekten liebte
  • die griechische Mythologie
  • Hayao Miyazaki bewundert die Zähigkeit und Belastbarkeit der Natur, mit denen sie die Gifte der Menschen absorbieren und weiter gedeihen kann. In einer Unterhaltung mit Ernest Callenbach, dem Autor von Ecoptopia, sagte er 1985: „Es gab ein großes Ereignis, das zur Erschaffung Nausicaäs führte: die Verschmutzung der japanischen Küste vor Minamata mit Quecksilber. Wegen der Verschmutzungswerte hörten die Menschen in dieser Gegend auf, Fische zu fangen – wenige Jahre später lebten dort wieder Fische, und das weit über dem Maß der üblichen Fischverbreitung. Diese Neuigkeit verursachte mir eine Gänsehaut.

Wissenswertes

  • Nausikaa ist ursprünglich der Name jener phönizischen Prinzessin, die der griechischen Mythologie zufolge Odysseus das Blut abwusch und dabei ihr Kleid rot färbte.
  • Ausgesprochen wird der Name Nausika-a, mit doppeltem a (wobei das zweite a lang gezogen ist). Der Doppelpunkt über dem zweiten a ist die entsprechende Aussprachehilfe (Trema), kein Umlautzeichen.
  • Die Hauptfigur des Films stand Pate für den Namen einer Rasse im Star-Trek-Universum: Die Nausicaaner.

Quellen

  • Helen McCarthy: Hayao Miyazaki. Master of Japanese Animation. Films Themes Artistry. ISBN 1-880656-41-8