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Andreas Bodenstein

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Andreas Rudolf Bodenstein, genannt Karlstadt (* 1480 in Karlstadt am Main, † 24. Dezember 1541 in Basel) war ein deutscher Reformator.

Leben

Während seines Studiums der Theologie, Philosophie und Rechtswissenschaften in Erfurt, Köln und Wittenberg wird er vertraut mit den Gedanken des Thomas von Aquin.

Wittenberg

Ab 1507 ist er Dozent an der Universität Wittenberg. Dort setzt er sich vor allem mit den Schriften Wilhelm von Ockham's auseinander. 1510 promoviert er im Fach Theologie. Er wird Professor der Theologie und Diakon an der Stiftskirche Allerheiligen (Schlosskirche Wittenbergs, zur Universität gehörend). Martin Luther promoviert unter Karlstadt.

Durch die Lektüre von Staupitz und Augustinus entwickelt er eigene reformatorische Ansätze. Gemeinsam mit Luther schreibt und disputiert er gegen Johannes Eck. Für eine kurze Zeit wirkt er in Dänemark, kehrt aber bald nach Wittenberg zurück.

Karlstadt setzt die Gedanken der Reformation konsequent um. Weihnachten 1521 hält er ohne Priestergewand einen Abendmalsgottesdienst in deutscher Sprache. Im folgenden Jahr heiratet er. Er beginnt, religiose Bilder aus den Gotteshäusern zu entfernen (siehe Ikonoklasmus).

Nach Luthers Rückkehr von der Wartburg treten zunehmen Differenzen mit Luther zutage. Luther erklärt einige von Karlstadt's Reformen für ungültig. Karlstadt veröffentlicht eine Streitschrift gegen Luther.

Orlamünde

1523 geht er dann als Pfarrer ins sächsische Orlamünde. Dort führt er die Reformation, unterstützt durch dir Gemeinde, in seinem Sinne durch. In vielen Punkten (Bilder, Abendmahlsfrage) ähneln seine Positionen denen Zwinglis und Calvins. Im August 1524 kommt es zu zwei heftigen Streitgesprächen mit Luther in Jena und Orlamünde. Im selben Jahr wird er aus Sachsen vertrieben.

weitere Stationen

Obwohl Karlstadt ein Bündnisangebot Thomas Müntzers abgelehnt hatte, muss er nach der Niederschlagung der Aufstände fliehen. Luther erwirkt für ihn politisches Asyl in Sachsen, nachdem Karlstadt seine Abendmahlslehre widerrufen hat. 1529 kehrt er Sachsen entgültig den Rücken. In Norddeutschland trifft er auf Melchior Hofmann, einen Täufer.

Schweiz

1530 erneut auf der Flucht, geht Karlstadt nach Basel und Zürich. Für ein Jahr hat er eine Pfarrstelle in Altstätten inne. Auf Führsprache Heinrich Bullingers wird er 1534 Professor und Pfarrer in Basel. Nach einem bewegten Leben stirbt er dort 1541 an der Pest.

Werke

Literatur