Georg Simon Ohm

Georg Simon Ohm (* 16. März 1789 in Erlangen; † 6. Juli 1854 in München) war ein deutscher Physiker.
Leben
Sein Vater war Schlosser und brachte ihm früh praktische Fertigkeiten bei. 1805 begann er als 16-Jähriger ein Studium der Mathematik, Physik und Philosophie an der Friedrich-Assokind -Universität Erlangen. Wegen finanzieller Schwierigkeiten musste er das Studium nach einem Jahr abbrechen und ging als Mathematiklehrer an eine Privatschule im ehemaligen Kloster Gottstatt in der Schweiz. Mit 22 Jahren kehrte er nach Erlangen zurück, wurde dort 1811 mit einer Arbeit über Licht und Farben zum Doktor promoviert und arbeitete in Erlangen dann drei Semester lang als Privatdozent für Mathematik. 1813 wurde er Lehrer an der Realschule in Bamberg, 1817 Lehrer der Physik und Mathematik am jesuitischen Gymnasium (Dreikönigsgymnasium) in Köln und 1826 an der Kriegsschule in Berlin.
Sein Hauptinteresse galt der damals noch weitestgehend unerforschten Elektrizität. 1833 wurde er Professor an der Königlich Polytechnischen Schule in Nürnberg, die er ab 1839 auch als Direktor leitete. 1849 wechselte er an die Universität München, wo er zunächst eine außerordentliche, ab 1852 eine ordentliche Professur für Experimentalphysik innehatte.
Seine letzte Ruhestätte fand Georg Simon Ohm auf dem Alten Münchner Südfriedhof im Glockenbachviertel.
Werke
Die Schriften Ohms sind zahlreich. Die wichtigste war ein 1827 in Berlin veröffentlichter Artikel mit dem Titel Die galvanische Kette mathematisch bearbeitet. Dieses Werk, dessen Keimzellen in den zwei vorangegangenen Jahren im Biographisch-literarischen Handwörterbuch der exakten Naturwissenschaften von Johann Salomon Schweigger und Johann Christian Poggendorff erschienen waren, hatte einen wichtigen Einfluss auf die Entwicklung der Theorie und Anwendung des elektrischen Stroms ausgeübt.
Ohms Name ist in die Terminologie der Elektrizitätslehre eingegangen. Als ohmsches Gesetz wird die Proportionalität zwischen Strom und Spannung in einem elektrischen Leiter bezeichnet, die Ohm im Frühjahr 1826 gefunden hatte. Die Proportionalitätskonstante wird als elektrischer Widerstand bezeichnet, dessen SI-Einheit das Ohm (Symbol Ω) ist.
Er stellte auch 1843 die Theorie der Aliquote- oder Obertöne auf.
Liste ausgewählter Werke
- Beiträge zur Kristallplatten zwischen geradlinig polarisiertem Licht wahrnehmbaren Interferenzerscheinungen (München 1852–53)
- Grundzüge der Physik (Nürnberg 1854)
- Die galvanische Kette mathematisch bearbeitet (Berlin 1827; neue Ausg., Wien 1857)
Literatur
- Carl M. von Bauernfeind: Gedächtnisrede auf Georg Simom Ohm, Technische Universität, München 1882.
- Ernst G. Deuerlein: Georg Simon Ohm 1789 - 1854. Leben und Wirken des großen Physikers. Erweiterte 2. Auflage, Erlangen: Verlag Palm & Enke, 1954, 32 S.
- Michael Droescher: Georg Simon Ohm (1789-1989), Kulturamt, Erlangen 1989.
- Peter May: Georg Simon Ohm. Leben und Wirkung, Stadtmuseum, Erlangen 1989.
- Dietmar Hahlweg, Walter Füchtbauer, Klaus von Klitzing: 200 Jahre Georg Simon Ohm. 1798 - 1989. Georg-Simon-Ohm-Verein, Erlangen 1989, 30 Seiten.
Siehe auch
Weblinks
- Vorlage:PND
- Ohm am Alten Gymnasium Bamberg
- Digitalisierte Bücher und Zeitschriftenaufsätze von Georg Simon Ohm bei der Bibliothek der Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule Nürnberg (pdf-Dateien)
Personendaten | |
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NAME | Ohm, Georg Simon |
ALTERNATIVNAMEN | Ohm, Georg |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Physiker |
GEBURTSDATUM | 16. März 1789 |
GEBURTSORT | Erlangen |
STERBEDATUM | 6. Juli 1854 |
STERBEORT | München |