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Theosophie

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Theosophie beschreibt ein System, das alle Religionen als Versuche des Menschen ansieht, "das Göttliche zu erlangen," jede Religion habe einen Anteil der Wahrheit. Die Theosophie als zusammenhängendes System wurde in den Schriften von Helena Petrovna Blavatsky entfaltet. Zusammen mit Henry Steel Olcott, William Quan Judge und anderen gründete sie 1875 die Theosophische Gesellschaft.

Die Anhänger der Theosophie gehen von einem "Körper der Wahrheit" aus, dessen Formen die Grundlage aller Religionen seien. Die Theosophie präsentiert ein modernes Bild von Sanatana Dharma, der "ewigen Wahrheit", als menschheitliche Religion.

Grundlagen des theosophischen Glaubens

Das universelle und individuelle Bewusstsein

Nach theosophischer Lehre ereignen sich die Vorgänge innerhalb der Natur nicht zufällig. Das Vergangene wie das Gegenwärtige geschieht aufgrund der Gesetze, die Teil eines universellen Paradigmas sind. Theosophen glauben, dass alles, bewusst oder nicht, mit Bewusstsein "imprägniert" wird. Dieses Paradigma hat unterschiedliche Namen erhalten: Gott, Gesetz, Himmel, der große Baumeister, Evolution oder Logos. Die Bezeichnung, die in diesem Artikel verwendet wird, ist "Paradigma.",

Die Unsterblichkeit des Menschen

Die Theosophen glauben, dass alle Menschen unsterblich sind, aber ohne Erkenntnis ihrer Verbindung mit "dem Göttlichen".

Die Lehre der Wiedergeburt der menschlichen Seele. Die zyklische Wiedergeburt der Seele um vergangenes Karma (in vergangenen Leben gelegte Ursachen) abzuarbeiten und um sich evolutionsmäßig weiter zu entwickeln.

Die Lehre von "Ursache und Wirkung" und die Zwillingslehre der "Reinkarnation". Jede Handlung ruft eine ihr entsprechende Wirkung hervor. Diese kommt auf ihren Ausgangspunkt, der verursachenden Person zurück. In der Regel wird dies als "negativ" oder "positiv" erfahren, ist aber letztlich nur die in der ursprünglichen Handlung liegende Charakteristik, die vom Menschen entsprechend empfunden wird. Da alles in der Natur miteinander verbunden und gegenseitig ineinandergreift, werden auch andere Personen und Wesen von den Taten eines Einzelnen beeinflusst. Dies ruft demenstprechende Rückwirkungen hervor. Wenn Disteln gesät werden, können nicht Rosen geerntet werden. Somit liegt im Gesetz von Karma eine tiefgehende Ethik. Karma ist kein Fatalismus, da der Mensch immer einen freien Willen besitzt.

Die universelle Bruderschaft

Die Theosophie lehrt, dass alle Wesen in einer Bruderschaft vereinigt sind.

Die Theosophen glauben, dass Religion, Philosophie, Wissenschaft, die Künste, Handel, Industrie und Humanität, unter anderen "Tugenden" die Menschen immer näher an das "Göttliche" führen. Dieses ist in der Theosophie eine Fortsetzung des göttlichen Planes durch Evolution.

Kurze Geschichte der Theosophie

Theosophen haben Spuren des Ursprungs der Theosophie als universelle Bemühung um das Göttliche in allen alten Kulturen gefunden. Sie wurden in einer ununterbrochene Kette in Indien gefunden; aber auch im altem Griechenland, wie in den Schriften von Plato (427-347 v. Chr.]]), Plotin (204/5-270) und andere Neuplatoniker zeigten, bishin zu Jakob Böhme (1575-1624).

Einige relevante Zitate:

gefangen sind wir im Körper, wie eine Auster in ihrer Schale., Sokrates bei Plato, "Phaedrus"
Für den Philosophen ist der Körper ein beunruhigendes Element und hindert die Seele am Erwerb der Erkenntnis...,
Was ist Reinigung, wenn nicht... die Freigabe der Seele von den Ketten des Körpers?, Sokrates, bei Plato: "Phaidon"

Die moderne esoterische Theosophie beginnt mit Helena Petrovna Blavatsky (1831-1891) auch bekannt als Madame Blavatsky. Sie war Mitbegründerin der Theosophischen Gesellschaft (1875 in New York), zusammen mit dem Rechtsanwalt und Schriftsteller Henry Steel Olcott, und William Quan Judge.

Nach dem Tod Blavatskys kam es innerhalb der Theosophischen Gesellschaft zu Streit über die Lehre, sie spaltete sich in mehrere Richtungen mit unterschiedlichen Zentren auf. Das deutsche Zentrum der Theosophen befand sich in Leipzig. Durch Rudolf Steiner wurde die Theosophie zu einer Weltanschauung mit naturphilosophischer Goethe-Rezeption, deutschem Idealismus sowie Ernst Haeckels religiösem Biologismus zur Anthroposophie. Steiner: "Anthroposophie ist ein Erkenntnisweg, der das Geistige im Menschen zum Geistigen im Weltall führen möchte."