Liste der Ehrenbürger von Schramberg
Erscheinungsbild

Die Liste der Ehrenbürger der Stadt Schramberg zählt alle 15 Personen auf, die seit 1887 die höchste Auszeichnung der Stadt Schramberg erhalten haben und zu Ehrenbürgern ernannt wurden. Dies sind zwei Frauen und dreizehn Männer. In einem Fall, der Ernennung des Reichsstatthalters Wilhelm Murr im Dezember 1933, wurde das Ehrenbürgerrecht nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aberkannt.
Zusätzlich werden noch die beiden Ehrenbürger des 1938 eingemeindeten Sulgen genannt.
Hinweis: Die Auflistung erfolgt chronologisch nach Datum der Zuerkennung.
Die Ehrenbürger der Stadt Schramberg
- Karl von Leibbrand (1839–1923), Regierungsdirektor in Stuttgart, Landtagsabgeordneter, Baufachmann
- verliehen am 18. Mai 1887
- Begründung: Seinem Bemühen als Abgeordneter des Oberamtsbezirkes Oberndorf im Stuttgarter Landtag hatte es Schramberg zu verdanken, dass die Stadt 1892 einen Bahnanschluss (Schiltach–Schramberg) bekam.
- Albert Holzwarth (1836–1911), Stadtschultheiß
- Erhard Junghans (1849–1923), Fabrikant, Kommerzienrat
- verliehen am 10. April 1911
- Begründung: Anerkennung seiner Verdienste als Unternehmer, der die 1861 gegründete Uhrenfabrik Junghans zusammen mit seinem Bruder Arthur (s. No 5) einem der führenden Unternehmen Europas entwickelt hatte. Erhard Junghans gehörte auch 25 Jahre dem Gemeinderat der Stadt Schramberg an.
- Albert Bregenzer (1850–1937). Volksschulrektor
- verliehen um 1915
- Begründung: Bregenzer modernisierte das Schulwesen in Schramberg und hob dessen Leistungsvermögen, indem er durch unablässiges Drängen nach Schaffung zusätzlichen Schulraumes (Berneckschule, Realschule) die Senkung der viel zu hohen Klassenstärken erreichte.
- Arthur Junghans (1852–1920), Fabrkant, Geheimer Kommerzienrat, Bruder von Erhard Junghans
- verliehen im September 1917
- Begründung: Seine geniale technische Begabung war maßgeblich für das unerhört rasche Wachstum der Uhrenfabrik Gebr. Junghans verantwortlich.
- Paul Landenberger (1848–1939), Fabrikant, Mitbegründer der Hamburg-Amerikanischen Uhrenfabrik (HAU)
- verliehen am 22. August 1922
- Begründung: Anerkennung der großen Verdienste, die er sich als Gründer und Leiter der Hamburg-Amerikanischen-Uhrenfabrik (H.A.U.), des zweitgrößten Schramberger Industrieunternehmens, erworben hatte.
- Cajetan Graf von Bissingen-Nippenburg (1870–1956), Geheimer Regierungsrat und Kreisdirektor, Besitzer des gräflichen Schlosses und großer Flächen im Gewann Tierstein
- verliehen im September 1923
- Begründung: Dank der Stadt Schramberg für die Überlassung von Schloss und Park zum Zwecke der Bahnhof- und Stadterweiterung.
- Erwin Junghans (1875–1944), Fabrikant, Generaldirektor der Uhrenfabrik Gebr. Junghans , Sohn von Arthur Junghans (s. No. 5)
- verliehen am 27. Februar 1927
- Begründung: Anerkennung seiner Verdienste um die heimische Industrie nach dem 1. Weltkrieg.
- Helene Junghans (1881–1952) geb. von Dietrich, Ehefrau von Erwin Junghans
- verliehen am 23. September 1947
- Begründung: Anerkennung ihrer Verdienste als Wohltäterinnen in zahlreichen karitativen und sozialen Bereichen (Hilfslehrkraft im 1. Weltkrieg, Schulspeisung, Kinderkrankenheim, evangelischer Arbeiterinnenverein).
- Albert Moser (1872–1960), Fabrikant, Begründer der Möbelwerke Moser mit Zweigbetrieben in Durmersheim und Minden
- verliehen am 17. Oktober 1947
- Begründung: Würdigung seiner Verdienste als Unternehmer und Kommunalpolitiker, sowie seines sozialen Engagements als Arbeitgeber (Albert-Moser-Stiftung)
- Helmut Junghans (1891–1964), Fabrikant, Leiter der Uhrenfabrik „Gebr. Junghans“, Bruder von Erwin Junghans (s. No. 8)
- verliehen am 2. März 1956
- Begründung: Anerkennung seiner Leistung als Unternehmer und seines Einsatzes im Dienste seiner Mitmenschen und für großzügige Schenkungen und entgegenkommende Verkäufe von Grundstücken an die Stadt.
- Otto Ernst Schweizer 1890–1965), Architekt, Professor für städtischen Hochbau und Siedlungswesen an der TH Karlsruhe
- verliehen am 27.April 1960
- Begründung: Anerkennung seiner Leistung als bedeutender Architekt weit über seine Heimatstadt hinaus
- Moritz Meyer (1889–1970), Fabrikant, Gründer der „Schramberger Majolikafabrik Gebr. Meyer GmbH“ (als Jude 1938 enteignet und 1949 wieder als Besitzer anerkannt)
- verliehen am 16. September 1964
- Begründung:Anerkennung seiner Verdienste um die Erhaltung und Entwicklung der Schramberger Majolikafabrik.
- Konstantin Hank (1907–1977), Bürgermeister (1954–1972), Oberbürgermeister (1972–1974)
- verliehen bei seiner Verabschiedung im Herbst 1974
- Begründung:Anerkennung seiner Verdienste um die Weiterentwicklung der Stadt (Eingemeindung Waldmössingens, Bau des heutigen Kreiskrankenhaus, des Altersheims, des Gymnasiums, von Sportstätten).
- Ursula Plake (1919–1999), Stadt- und Kreisrätin
- verliehen posthum im Jahre 1999 (vorgesehen zum 80. Geburtstag, den sie nicht mehr erlebte)
- Begründung: Würdigung ihres Einsatzes in der Kommunalpolitik in der Stadt und im Landkreis, aber auch in zahlreichen Organisationen und Vereinen. („Stadtmutter“)
Ehrenbürger der Gemeinde Sulgen
Die bis zur Eingemeindung 1938 selbstständige Gemeinde Sulgen hat zwei Geistlichen das Ehrenbürgerrecht verliehen.
- Josef Göser (1867–1929), Vorsteher des Klosters Heiligenbronn
- verliehen am 5. Juni 1926
- Begründung: Aus Anlass seines 25-jährigen Jubiläums als Klostervorsteher in Heiligenbronn in Anerkennung seiner Verdienste um dieses Franziskanerkloster
- Julius Bundschu (1854–1932), Pfarrer in Lauterbach, Sulgen und Heiligenbronn
- verliehen am 13. Juni 1931
- Begründung: Aus Anlass seines 50-jährigen Priesterjubiläums in Anerkennung seiner langjährigen Tätigkeit als Pfarrer von Sulgen und Heiligenbronn
Literatur
- Franz Fehrenbacher: Stadtgeschichtliches, hg. von der Stadt Schramberg ,1989 pp. 7–79
- Auch Online-Zusammenfassung mit Bildern der Ehrenbürger hier