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Großer Feldberg

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Großer Feldberg
Großer Feldberg vom Hintertaunus aus
Großer Feldberg vom Hintertaunus aus
Höhe 878 m ü. NN
Lage Rhein-Main-Gebiet, Hessen, Deutschland
Gebirge Rheinisches Schiefergebirge (Taunus)
Koordinaten Koordinaten fehlen! Hilf mit.Koordinaten fehlen! Hilf mit.

Der Große Feldberg ist die höchste Erhebung des Taunus und mit 878,5 m ü. NN (Stand: 1997) auch der höchste Berg des gesamten Rheinischen Schiefergebirges. Mit einer Prominenz von 670 m (über dem Sattel bei Großen Buseck nahe Gießen) und einer Dominanz von über 109 km (gegen die Wasserkuppe in der Rhön) ist er einer der markantesten Mittelgebirgsgipfel in Deutschland. Der Große Feldberg liegt innerhalb der Gemarkung der Gemeinde Schmitten im Hochtaunuskreis. Das gesamte Feldbergmassiv, bestehend aus Großem Feldberg und dem weiter westlich liegenden Kleinen Feldberg (826 m ü. NN), ist Bestandteil des Taunushauptkammes (Hoher Taunus oder auch Hochtaunus).

Auf dem Plateau findet man an vielen Stellen das anstehende Gestein: den für den Hohen Taunus typischen Quarzit, wie er zum Beispiel auch am Goldgrubenfelsen an die Oberfläche tritt.

Im Gegensatz zu den meisten anderen Taunusgipfeln ist das Feldbergplateau nicht von Wald bedeckt.

Ausflugsziel

Feldbergplateau vom Aussichtsturm aus, mit Blick in den Hintertaunus
Alte Karte mit Feldbergansicht
Alte Karte mit Feldbergansicht

Einer der ersten, dessen Besteigung des Großen Feldbergs belegt ist, war Johann Wolfgang von Goethe. In Dichtung und Wahrheit schreibt Goethe „Durch zufällige Anregung, sowie in zufälliger Gesellschaft stellte ich manche Wanderung nach dem Gebirge an, das von Kindheit an so fern und ernsthaft vor mir gestanden hatte. So besuchten wir Homburg, Kroneburg, bestiegen den Feldberg, von dem uns die weite Aussicht immer mehr in die Ferne lockte.“

Im 19. Jahrhundert entwickelte sich der Große Feldberg zum beliebten Ausflugsziel, vor allem für die Frankfurter Bevölkerung. In den 1860er Jahren wurde mit dem „Feldberghaus“ das erste feste Bauwerk errichtet, in dem sich 1868 unter dem Namen „Bund der Feldbergläufer“ der erste deutsche Wanderverein, der heutige „Taunusklub“, gründete.

Heute ist der Große Feldberg ein beliebtes Ziel für Motorradfahrer, Wanderer, Fahrradfahrer und Ausflügler aus dem gesamten Rhein-Main-Gebiet. Im Winter sind die Hänge des Feldberges fest in der Hand der Schlittenfahrer und Skilangläufer. Für Snowboarder und Abfahrtsläufer besteht seit vielen Jahren keine Beförderungsmöglichkeit mehr. Der ehemalige Skilift (ein Ankerlift), der Ende der 1960er erbaut worden war und für den zwei Schneisen in den Wald geschlagen werden mussten, befand sich auf der Nordseite des Großen Feldberges und verlief entlang der sog. Nordbahn-Piste (daher auch der Name „Nordbahnlift“). Der Lift stellte 1991 den Betrieb ein, weil das wegen der schneearmen Winter entstandene Defizit nicht mehr aufgefangen werden konnte. Der Name „Nordbahn“ hat den Lift überlebt und ist immer noch gebräuchlich.

Auf der Nordbahn sind im Sommer immer noch einige Spätfolgen zu besichtigen: Um die Attraktivität des Großen Feldberges zu steigern, wurden Kunststoffmatten verlegt um so ein Sommer-Skifahren zu ermöglichen. Dieser Versuch scheiterte – übrig geblieben sind immer noch Reste der weißen Kunststoffmatten.

Im Umfeld des Großen Feldberges existieren teilweise noch Lifte (z. B. in Schmitten-Treisberg). An einigen Stellen werden im Winter Behelfslifte aufgebaut (z. B. in Schmitten-Oberreifenberg am Pechberg).

Seine markante Silhouette verdankt der Große Feldberg nicht zuletzt dem Aussichtsturm (40 m). Dieser wurde 1902 errichtet und unter anderem auch von Kaiser Wilhelm II. besucht.

Klima

Das Klima des Feldbergs hebt sich deutlich vom sonstigen Klima ab. Es ist kühler und auch feuchter als im Flachland. So sind Temperaturunterschiede von 5 Grad und mehr keine Seltenheit. Aufgrund der sogenannten Inversionswetterlage ist es gelentlich nachts milder als im Tal. Vor allem im Sommer ist es mit kaum 20 °C rund 5 °C kühler als im Flachland. Die jährlichen Niederschläge liegen bei rund 1000 mm.

Er liegt innerhalb des Heilklimaparks Hochtaunus.

Der Feldberg war einst ein beliebtes Wintersportgebiet, musste aber wegen seines zunehmenden Schneemangels in den letzten Jahren an Lukrativität für Wintersportler einbüßen. Jedoch ist der Feldberg immer noch zu allen Jahreszeiten ein beliebtes Ausflugsziel.

Klimatabelle Großer Feldberg

Monat Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jahr
Tagestemperatur (°C) −1,2 0,3 3,8 8,5 13,1 16,8 19,0 18,7 14,6 9,4 2,9 −0,6 8,8
Nachttemperatur (°C) −4,9 −4,4 −2,7 1,1 5,2 9,0 11,5 11,2 7,8 3,3 −1,5 −3,8 2,7
Sonnenstunden pro Tag 2 3 5 6 7 8 8 7 6 5 3 2 5,1
Regentage im Monat 15 13 13 11 12 13 13 11 12 13 14 16 156

Limes

Auf der nördlichen Seite des Feldbergs zieht sich an dessen Fuß der Obergermanisch-Raetische Limes hin. Unweit des Berges befinden sich auch die Reste des römischen Feldbergkastells.

Freizeitangebote

  • Auf dem Großen Feldberg befindet sich der Falkenhof mit Falknerei, die älteste Greifvogelstation in Hessen, welche im Sommer durchgehend besetzt ist. Bei entsprechendem Wetter finden täglich um 14 Uhr Freiflugvorführungen mit Falken, Adlern und Geiern statt.
  • Seit 2004 findet immer im Februar ein Internationales Schlittenhunderennen rund um den Feldberg statt. Bis zu 80 Teams mit insgesamt 300 Hunden aller Rassen liefern sich beeindruckende Rennen.
  • Bei den Sportlern der Region ist der Feldberg auch als Sportstätte bekannt. Im Frühjahr findet der Feldberglauf statt, er führt von Oberursel aus als Berglauf auf den Feldberggipfel. Außerdem findet jeweils im August das älteste Bergturnfest im deutschsprachigen Raum statt, das Feldbergfest.

Bergwacht

Die Rettungswache der DRK Bergwacht Großer Feldberg im Winter

Die rettungsdienstliche Versorgung wird an Wochenenden und Feiertagen durch die DRK Bergwacht Hessen – Bereitschaft Großer Feldberg gewährleistet. An diesen Tagen ist ganzjährig ein geländegängiger Rettungswagen (Funkrufname BWH 95/83) sowie in den Wintermonaten von Dezember bis Februar zusätzlich ein geländegängiger Krankentransportwagen (Funkrufname BWH 95/94) stationiert. Die Dienststation ist direkt unterhalb des Feldbergplateaus am Fuchstanzweg, die Alarmierung der Einsatzkräfte erfolgt über den normalen Notruf 112. Am Funkmast der Dienststation ist außerdem die u. g. Webcam montiert, diese überträgt alle drei Minuten aktuelle Bilder vom Feldbergplateau.

Sendeanlagen

Sendeanlagen auf dem Großen Feldberg von links nach rechts: hr Rohrmast, Ersatzmast, Aussichtsturm mit Erstzantennen als Backup zum hr Rohrmast, Fernmeldeturm seit März 2007 ohne Antenne
Fernmeldeturm Großer Feldberg im Juli 2007
Aussichtsturm auf dem Feldberg, links davon der Sendemast des hr

1937 wurde auf dem Großen Feldberg ein Fernmeldeturm, bestehend aus einem Stahlbetonunterbau und einem Holzaufbau, errichtet. Er sollte ursprünglich als Fernsehsendeturm dienen, wurde aber dann wegen des Krieges als Radarturm genutzt. Im Zweiten Weltkrieg brannte der Turm nach Bombentreffern komplett aus. Nach dem Wiederaufbau (in veränderter Form) steht er heute wegen seiner einzigartigen Konstruktion unter Denkmalschutz. Weiteres unter Fernmeldeturm Großer Feldberg

Der benachbarte, ältere Aussichtsturm (1902) des Taunusklubs brannte, nachdem er 1943 von einem deutschen Flugzeug im Nebel gerammt wurde, ebenfalls aus. 1949 baute der Hessische Rundfunk den Turm wieder auf, um auf ihm eine Sendeanlage zu errichten. Diese dient heute noch als Reserveantenne für UKW.

Daneben existiert auf dem Großen Feldberg ein 116,17 Meter hoher, abgespannter Sendemast des Hessischen Rundfunks für die Verbreitung von UKW- und TV-Programmen (siehe unten).

Ehemalige Sendeanlage der T-Systems

Die ehemaligen UKW Radio bzw. UHF TV-Sendeanlage auf dem Fernmeldeturm, deren Antenne im Frühjahr 2007 abgebaut wurde, gehörte der T-Systems. Hier wurden bis zur Umstellung auf DVB-T Hit Radio FFH (105,9 MHz 100 KW ND H) und AFN (98,7 MHz 60 KW ND H) im Radiobereich, sowie ZDF (E34 500 KW ND H) und hr Fernsehen (E54 500 KW ND H) ausgestrahlt.

Sendeanlage hr Rohrmast

Als T-Systems noch die Sendeanlage am Fernmeldeturm betrieb, wurden nur die hr UKW Sender, sowie Das Erste (E08 100 KW ND H) vom hr Rohrmast ausgestrahlt. Am 04. Oktober 2004 wurde hier mit DVB-T Ausstrahlungen zusammen mit zwei anderen Standorten im Rhein- Main Gebiet begonnen. Seit der DVB-T-Umstellung in den restlichen Teilen Hessens am 29.05.2006 werden sämtliche Rundfunkdienste, sei es Fernsehen oder Radio vom hr-Rohrmast ausgestrahlt. Aufgrund der höheren Antennenposition wurde die Leistung von AFN 98,7 MHz von vorher 60 KW ND H auf 50 KW ND H verringert.

Sendername Regional UKW ERP Sendediagramm
rund [ND] / gerichtet [D]
Polarisation
horizontal [H] / vertikal [V]
hr1 keine 94,4 MHz 100 kW ND H
hr2 keine 96,7 MHz 100 kW ND H
hr3 keine 89,3 MHz 100 kW ND H
hr4 Frankfurt/Rhein-Main 102,5 MHz 100 kW ND H
Hit Radio FFH Rhein-Main 105,9 MHz 100 kW ND H
AFN The Eagle Hessen 98,7 MHz 50 kW ND H

Die DVB-T-Ausstrahlungen vom Rohrmast des Hessischen Rundfunks laufen im Gleichwellenbetrieb mit den Sendern auf dem Europaturm in Frankfurt am Main und der Hohen Wurzel im Taunus bei Wiesbaden. In ganz Hessen war dieses Sendernetz, als es am 04. Oktober und 06. Dezember 2004 schrittweise startete, das Erste seiner Art.

Kanal Leistung
(kW)
Sendediagramm
rund [ND] / gerichtet [D]
Polarisation
horizontal [H] / vertikal [V]
Modulations-
verfahren
Fehler-
schutz
Schutz-
intervall
Bitrate
(Mbit/s)
Multiplex-
Name
Sender
8 10 ND V 16-QAM 3/4 1/32 13,06 hr-Bouquet 2 Rhein-Main Phoenix
Bayerisches Fernsehen
SWR Fernsehen Rheinland-Pfalz
ARD-MHP
22 50 ND V 16-QAM 2/3 1/32 13,27 ZDFmobil-Bouquet ZDF
3sat
ZDFinfokanal
KI.KA / ZDFdokukanal
34 50 ND V 16-QAM 2/3 1/32 13,27 RTL-Group-Bouquet Hessen RTL
RTL II
Super RTL
VOX
37 (ab 04.12.2007) 50 ND V 16-QAM 2/3 1/32 13,27 hr-Bouquet 1 Das Erste
hr-fernsehen
arte / EinsFestival
54 50 ND V 16-QAM 2/3 1/32 13,27 ProSiebenSat.1-Bouquet Hessen ProSieben
Sat.1
kabel eins
N24
57 (bis 04.12.2007) 50 ND V 16-QAM 2/3 1/32 13,27 hr-Bouquet 1 Das Erste
hr-fernsehen
arte / EinsFestival
64 50 ND V 16-QAM 2/3 1/32 13,27 Gemischtes Bouquet Rhein-Main Tele 5
Eurosport
rheinmaintv

DAB

Der Block 12C wird im Gleichwellenbetrieb mit den Sendern Hohe Wurzel, Krehberg, Dünsberg, Habichtswald, Fulda, Kassel, Alsfeld, Bad Hersfeld, Marburg, Schlüchtern sowie dem Sender auf dem Europaturm in Frankfurt am Main ausgestrahlt.

Von links nach rechts: Fernmeldeturm,, Rohrmast des hr und Aussichtsturm auf dem Feldberg, ganz rechts die Gaststätte „Feldberghof“
Block Leistung
(kW)
Programme
12C 0,5 (gepl. 4) Deutschlandfunk
Deutschlandradio Kultur
harmony.fm
planet more music radio

Zusatzdatendienste:

Amateurfunk

Im alten Fernmeldeturm der DFMG und im Aussichtsturm des Hessischen Rundfunks (hr) sind unter anderem folgende Amateurfunkrelais untergebracht:

Relaistyp Rufzeichen Band Sonstiges
FM-Relais DB0FT 2 m Standort DFMG, Empfänger auf dem Kl.Feldberg
FM-Relais DB0FT 70 cm Standort DFMG
FM-Kurzwellenrelais DF0MOT 10 m Standort hr, Empfänger auf dem Kl.Feldberg
Funkrufsender POCSAG DB0DFT 70 cm Standort hr
Packet-Radio-Digipeater DB0DFT 70 cm/23 cm Standort hr
Digital-Relais DB0DFT 70 cm Standort hr, D-Star Standard
Digital-Relais DB0DFT 70 cm Standort hr, APCO25-Standard

Die Relais werden unter Funkamateuren oft „2-m-Feldberg“ oder „70-cm-Feldberg“ genannt. Aktuelle Störungsmeldungen und Detailinformationen über die oben genannten Amateurfunk-Sendeanlagen auf dem Großen Feldberg findet man unter den Webseiten der Taunus Relais Gruppe (Link siehe unten). Diese betreiben und betreuen unter anderem diese Anlagen.

Trivia

Im Gegensatz zu den Telefonanschlüssen in Schmitten direkt haben die Gebäude auf dem Großen Feldberg die Vorwahl 06174 des Vorwahlbereiches Königstein.

In einem Raum des Restaurants befindet sich ein Standesamt.

Sagen und Legenden

Der am nördlichen Ende des Plateaus liegende Quarzit-Felsen wird im Volksmund oft auch als Brunhildesfelsen bezeichnet. Dies soll der Legende nach auf die Siegfried-Sage zurückgehen, da hier Brünhild einmal genächtigt haben soll.

Siehe auch

Commons: Großer Feldberg – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien