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Schickse

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Schickse (jiddisch: שיקסע schikse f, שיקסעס schikses pl; YIVO: shikse, shikses; engl. shikse/schikse/schiksa/shiksa, IPA: [ˈʃɪksə], von hebräisch שׁקץ) ist ein jidisches (jüdisches/jiddisches) Wort, das ins Englische und (über das Rotwelsche) in die deutsche Sprache Eingang gefunden hat. Im jüdischen Sprachgebrauch steht es für „Christenmädchen“ (wobei es schon im Jiddischen oft mit negativem Beigeschmack verbunden ist), im nichtjüdischen ist es allgemein ein abwertender Begriff für eine Frau, insbesondere eine untugendhafte. In der amerikanischen jüdischen Gemeinschaft existieren viele Nuancen der Bedeutung. Aus jüdisch-orthodoxer Sicht steht der Begriff auch für eine unfromme Jüdin.

Während es für eigentlich jede gojische Frau verwendet werden kann, entspricht die Schickse für viele nordamerikanische Juden dem klassischen amerikanischen Cheerleader-Stereotyp, einer weißen, angelsächsischen Protestantin (WASP) mit langen blonden Haaren und blauen Augen.[1] Schickse wird häufiger für Frauen benutzt, die etwas zuviel Make-up verwenden oder freizügig gekleidet sind. Die Bezeichnung wird diskret verwendet, weil sie gelegentlich als anzüglich verstanden wird. Von Humoristen werden Schicksen auch als Fetisch jüdischer Männer dargestellt.

Im Deutschen wird das Wort manchmal volksethymologisch mit „schick“ in Verbindung gebracht (eine „schicke“ Frau, eine Frau, die sich [übertrieben] schick gemacht hat).

Das männliche Gegenstück der Schickse ist der „Schegez“ (jidisch: שייגעץ schejgez m, שקצים schkozim pl; YIVO: sheygets, shkotsim) mit etwa der gleichen Bedeutung.

Medien

  • Ein Beispiel für diesen Tropus gibt es in der Folge "The Serenity Now" der US-Sitcom Seinfeld, in der eine Anzahl jüdischer Charaktere Elaine Benes (Julia Louis-Dreyfus) attraktiv finden; Jason Alexander alias George Costanza erklärt daraufhin, dass ihr "shiksappeal" die Ursache ist.
  • Jason Robert Browns musical The Last Five Years verwendet ein Lied mit dem Titel "Shiksa Goddess", der das Verlangen der Hauptfigur Jamie nach einer nicht-jüdischen Frau untersucht, die er letztendlich heiratet.
  • In einer Episode der amerikanischen Sitcom The Nanny beschreibt Fran Dreschers Charakter Maggie, das älteste Mädchen, das sie beaufsichtigt, und eine blonde britische Milionärstochter, einem jüdischen Jungen, der sich mit ihr treffen möchte, als "shiksa goddess".
  • Der Ausdruck wurde ebenso in einer Episode der vierten Staffel von Queer as Folk benutzt. Die jüdische Lesbierin Melanie beschreibt ihre nichtjüdische Partnerin Lindsay als "Shiksa Goddess", nachdem Lindsay ihr untreu war.
  • In einer Episode von Sex and the City bezeichnet der jüdische Scheidungsanwalt Harry Goldenblatt seine Freundin, Charlotte York (Kristin Davis), als "shiksa goddess", nachdem sie darüber diskutierten, dass er eine Jüdin heiraten müsste; das führte zu ihrem Gespräch über das Judentum.
  • Dr. Julianna Cox (Michelle Forbes), die Chefin des medizinischen Stabes in der TV Serie Homicide, bezeichnet sich nach der Untersuchung eines jüdischen Opfers selbst als "an ordinary shiksa" (zur Überraschung von Ermittler John Munch (Richard Belzer)).
  • In der Episode "Heartbreak" der ersten Staffel von Chicago Hope – Endstation Hoffnung spricht die katholisch erzogene Camille während der Shiv'ah mit einem befreundeten Rabbiner. Sie sagt: "Rabbi Taubler married me and my husband. He used to joke that I was his first shiksa." Dies quittiert die Gemeinde teils mit einem Grinsen, teils mit Kopfschütteln.
  • In Staffel 1, Episode 15 (Disco Inferno) der CBS-Krimiserie Cold Case – Kein Opfer ist je vergessen untersucht das Team einen Fall von 1978, bei dem 22 Menschen während des Feuers in einer Diskothek starben. Ermittler Lilly Rush (Kathryn Morris) wird von der Mutter eines Opfers (Benny) shiksa genannt.
  • Der Ausdruck findet häufige Anwendung in Philip Roths Roman Portnoy's Complaint, die neben anderem die Eroberung diverser "Shikses" eines jüdischen Mannes beschreibt.
  • Shiksas werden in dem Lied "You won't succeed on broadway" des Musicals "Monty Python’s Spamalot" erwähnt. Eine Zeile lautet: "You may even have some shiksas making stews!"

Quellen

  1. http://www.shmoozenet.com/jsps/stories/0998Daria.shtml