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Saab Gripen

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Eine JAS-39 Gripen

Die Saab JAS 39 Gripen (Gripen heißt auf deutsch "der Greif") ist ein einsitziges, schwedisches Jagd- und Kampfflugzeug (JAS steht für Jakt, Attack och Spaning, d. h. Jagd, Angriff und Erkundung). Gebaut wird das Flugzeug von Saab im schwedischen Linköping. Der Großteil des Flugzeuges wird in Schweden gefertigt. Der Rest stammt hauptsächlich von europäischen Firmen, einige Teile jedoch auch aus den USA und Südafrika.

Die Gripen ist das erste Flugzeug der vierten Generation. Sie ist für den harten Wintereinsatz auch von Behelfspisten, Autobahnen und schmutzigen Straßen ausgelegt. Zudem erfüllt die Gripen die Forderungen nach hoher Zuverlässigkeit, einfachster Wartung (z. T. durch Wehrpflichtige) und universellem Einsatz. Rollout war am 26. Februar 1987 - der Erstflug folgte am 9. Dezember 1988. Fünf Prototypen wurden gebaut und ausführlichst getestet. Die Gripen wurde 1993 von der schwedischen Luftwaffe (Flygvapnet) auf dem Fliegerhorst von Linköping zuerst in den Dienst gestellt.

Namhafte internationale Luftkampf-Experten schätzen die Gripen als das mutmaßlich beste Jagdflugzeug ein, welches von einem Staat der nicht einem Militärbündnis angehört erbaut wurde. Diese Einschätzung beruht vor allem auf dem relativ geringen Gewicht, der großen maximalen Flughöhe auch in ohnehin schon kalten Regionen der Welt und der Wendigkeit der Maschine. Bei besonders kalter Witterung lässt es sich nach vergleichsweise kurzer Anheizphase rasch in die Luft bringen, auch auf schwierigen Bodenverhältnissen sind das Abheben und die Landung kein größeres Problem für erfahrene Piloten. Da sich eine Anschaffung für Schweden nur bei der Produktion einer hohen Stückzahl deutlich über 200 rechnete, wurden bislang 64 Exemplare an andere, zu jenem Zeitpunkt blockfreie Staaten wie Südafrika oder Ungarn veräußert.


Versionen

  • JAS 39 "Gripen" fünf Testmaschinen (39-101 bis 39-105)
  • JAS-39A "Gripen" erste Mehrzweckkampffliegerversion, kein Export. Unterschiede zwischen Batch 1 und Batch 2 Maschinen: Batch 2 Mschinen sind analog der *JAS-39C ausgerüstet.
  • JAS-39B "Gripen" zweisitzige Version der JAS-39A für Kampf- und Trainingseinsätze. Unterschied: fehlende Bordkanone, 2. baugleiches Cockpit hinter Piloten
  • JAS-39C "Gripen" auch als Batch 3 bezeichnete Exportversion mit englischsprachigem Cockpit und grösseren MFD, neues APU, erweiterte Bewaffnung
  • JAS-39D "Gripen" zweisitzige Version der JAS-39C
  • JAS-39E "Gripen" geplante Version mit Neuerungen wie Active Electronically Scanned Array-Radar, gezogenen Ködern, neuem GE-414-Triebwerk und erweiterter Bewaffnung
  • JAS-39X "Gripen" geplante Exportversion für die saudische RSAF

Technische Daten

Kenngröße Daten
Länge 14,10 m (Zweisitzer: 14,80 m)
Spannweite 8,40 m
Höhe 4,70 m
Flügelfläche 25,54 m²
Leergewicht 6.620 kg
Max. Startgewicht etwa 14.000 kg
Höchstgeschwindigkeit Mach 2+, im Tiefflug 1.470 km/h [1]
Dienstgipfelhöhe 18.000 m
Reichweite 3.000 km Überführungsreichweite[2](Luftbetankung bei neueren Modellen möglich)
Benötigte Startbahn/Landebahn 800 m

Bewaffnung

Luft-Luft-Bewaffnung

  • 6 x Robot 74 Sidewinder Rb 74 (schwedische Lizenzproduktion der Raytheon AIM-9L "Sidewinder")
  • 6 x Robot 99 AMRAAM Rb 99 (schwedische Lizenzproduktion der Raytheon AIM-120B "AMRAAM")
  • 6 x Diehl BGT Defence IRIS-T (zur Zeit noch in der Erprobungsphase)
  • 4 x MBDA Meteor (Luft-Luft-Rakete) (zur Zeit noch in der Erprobungsphase)
  • 6 x Kentron "V-3E A-Darter"
  • 4 x Kentron "A-4 R-Darter"

Luft-Bodenwaffen

festinstallierte Bordkanone

Elektronikbehälter

  • 1 x Rafael "Litening"-Pod" (aus Israel beschaffter Zielbeleuchtungsbehälter mit FLIR, Videokamera, Laserpeiler und ein Lasersuch- und Folgesystem.
  • 1 x Vinten Vicon 70 Serie 72C Aufklärungs- und Überwachungsbehälter (mitlerweilen durch SPK39 ersetzt)
  • 1 x Saab SPK39 (SLAR-Aufklärungsbehälter)
  • 1 x Ericsson Eriejammer

Treibstofftanks

  • 3 x 1'100 Liter
  • 3 x 530 Liter (Protottyp mit Tanks von Draken)

Abstürze

Insgesamt sind seit 1989 fünf Saab Gripen abgestürzt.

  1. Am 2. Februar 1989 verunglückte der erste Prototyp (SEriennummer 39-101) bei der Landung. Der Pilot erlitt nur einen Armbruch.
  2. Am 8. August 1993 stürzte ein Gripen in Stockholm neben der Brücke Västerbron auf Långholmen ab. Der Pilot stieg per Schleudersitz aus (derselbe Pilot wie beim ersten Absturz).
  3. Am 20. September 1999 stürzte ein Gripen von der Airwing F-7 in den See Vänern. Der Pilot stieg per Schleudersitz aus.
  4. Am 1. Juni 2005 erfolgte der Absturz eines Gripen von der Airwing F-17. Der Pilot stieg per Schleudersitz aus.
  5. Am 19. April 2007 stürzte ein Gripen 39C der F21 Fighter Wing bei Luleå ab. Der Pilot rettete sich mit dem Schleudersitz.[3]

Benutzerstaaten

Schweden hat inzwischen 204 Maschinen (inkl. 28 Zweisitzer) bestellt. Weiterhin ist die Gripen in Südafrika (28 Maschinen, inkl. 9 Zweisitzer), Ungarn (14 Maschinen) und Tschechien (14 Maschinen) zu finden.

Liste der Staaten, die die Saab JAS 39 Gripen benutzen (Einsitzer + Zweisitzer):

Exportchancen

De zurzeit größter Konkurrent auf dem internationalen Kampfliegermarkt ist die US-amerikanische F-16. Dies insbesondere aufgrund des tiefen fly-away Preises. Jedoch wird sich dies spätestens Ende 2009 ändern, wenn die Produktionslinien von Lockheed-Martin den letzten F-16 ausliefern. Die Umstellung erfolgt dort auf den F-35, welcher jedoch für Exportkunden erst ab ca. 2017 erhältlich sein wird. Ungeachtet dessen wird ein F-35 bis zu 3mal teurer zu stehen kommen.

Vergleichbare Typen

Siehe auch

Commons: Saab 39 Gripen – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  1. Miltärjets Geschichte Technik Typen S.175 ISBN 3-7654-7035-X
  2. Miltärjets Geschichte Technik Typen S.175 ISBN 3-7654-7035-X
  3. http://www.defensenews.com/story.php?F=2708819&C=europe Gripen Grounded Pending Crash Investigation

Versionen: http://www.aeroflight.co.uk/types/sweden/saab/jas_39/ Bewafnung: http://www.airpower.at

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