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The Beach Boys

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The Beach Boys
Allgemeine Informationen
Herkunft
Genre(s) Pop
Aktive Jahre
Gründung 1961
Auflösung
Website Offizielle Website
Gründungsmitglieder
Brian Wilson
Gesang, Gitarre
Carl Wilson (†1998)
Gesang, Schlagzeug
Dennis Wilson (†1983)
Gesang, Saxophon
Mike Love
Gesang, Gitarre
Alan Jardine
Weitere Bandmitglieder
Gesang, Bass, Keyboards
Bruce Johnston (1965-1972; ab 1979)
Gitarre, Gesang
Blondie Chaplin (1972–1973)
Schlagzeug, Gesang
Ricky Fataar (1972–1974)
David Lee Marks (1962–1963), (1998-2000)

The Beach Boys sind eine der erfolgreichsten Pop-Bands der USA. Sie war die erste Band, die die Beatles nach Beginn der Beatlemania wieder von Platz 1 der US-amerikanischen Charts verdrängen konnte.

Geschichte

Die frühen Jahre

The Beach Boys formierten sich im Jahr 1961 in Hawthorne bei Los Angeles in Kalifornien als Coverband. Gründungsmitglieder waren Brian Wilson, seine Brüder Dennis und Carl, ihr Cousin Mike Love und Brians Schulfreund Alan Jardine. Damals wechselte die Band allerdings mehrfach den Namen und hieß Kenny and the Cadets und Carl and the Passions, bevor sie sich in The Pendletones umbenannten. Dies war eine Anspielung auf das Pendleton Plaid Shirt, ein beliebtes Surfer-Hemd[1], der Firma Pendleton Woolen Mills aus Portland (Oregon).

Murry Wilson kannte das Verlegerehepaar Dorinda und Hite Morgan, das für eine lokale Plattenfirma arbeitete und stellte ihnen die Band vor. Diese hielten Coverversionen von Charthits nicht für erfolgversprechend, woraufhin die Band ihnen vorschlug, über das Surfen zu singen. Am 15. September 1961 traf man sich zusammen mit Manager und Vater Murry Wilson erneut im Heimstudio der Morgans, wo drei Songs aufgenommen wurden: Lavender (Dorinda Morgan), Luau (Bruce Morgan) sowie Surfin (Brian Wilson/Mike Love) [2]

Am 3. Oktober 1961 wurde im World Pacific Studio in Los Angeles die Single Surfin und Luau als B-Seite aufgenommen. Brian Wilson, der bereits den Großteil der letzten Aufnahmen kontrolliert hatte, übernahm auch hier wieder die Führung. [2]. Die Single erschien bei der lokalen Plattenfirma Candix, allerdings hatte ein Mitarbeiter die Gruppe ohne deren Wissen und Zustimmung zu „Beach Boys“ umbenannt. [3] Die Platte erschien Ende 1961 und wurde ein regionaler Hit, platzierte sich in Los Angeles auf Platz 2[2] und landete in den US-Billboard-Charts auf Platz 75[4]. Dies lag unter anderem auch daran, dass es gelungen war, die Single über das Label Candix Records vertreiben zu lassen.[2]

Murray Wilson wollte verhindern, dass „seine Jungs“ eines der One-Hit-Wonders blieben, die zu dieser Zeit sehr häufig auftraten und klapperte Major-Label wie Dot Records, Decca Records und Liberty Records ab, die ihn jedoch alle abwiesen. [5]

Beim jungen Nick Venet von Capitol Records hatte er im Frühjahr 1962 schließlich Erfolg und handelte einen langfristigen Vertrag mit dem Label aus. Dort erschien 1962 die Single Surfin' Safari und schaffte es auf Platz 14 der Billboard-Charts. [4] Bereits vorher verließ Alan Jardine die Band, um Zahnmedizin zu studieren. Ersetzt wurde er durch David Lee Marks (* 22. August 1948), einen Nachbarn der Wilsons.

Nach dem Debütalbum Surfin’ Safari erschien das Folgewerk Surfin’ U.S.A.. Der gleichnamige Titelsong basierte auf der Melodie von Chuck Berrys Sweet Little Sixteen und schaffte es als Single auf Platz 3 der Billboard-Charts. [4] Wegen gesundheitlicher Probleme ließ sich Wilson von Alan Jardine auf Tour vertreten. Vor oder während den Aufnahmen zum vierten Album Little Deuce Coupe verließ Marks die Band und gründete später die Band Dave & The Marksmen. Der Austritt von Marks ermöglichte Al Jardine eine vollwertige Rückkehr.

In der Zeit zwischen 1963 und 1965 hatten die Beach Boys zwanzig Top-40-Singles [4] unter den 1964 auch I Get Around, die erste Nummer 1 der Band[4] war und platzierten zeitweise bis zu fünf Alben gleichzeitig in den Charts.[6][7] Dies war unter dadurch möglich, dass allein im Jahr 1964 mit Shut Down Vol. 2, All Summer Long, Beach Boys Concert und dem The Beach Boys’ Christmas Album vier Alben veröffentlicht wurden. Diese Menge an Veröffentlichungen forderte ihren Tribut: Brian Wilson, der bisher fast alle Songs geschrieben und größtenteils produziert hatte, kündige im Dezember 1964[8] seinen Rücktritt vom Tourleben an, um nur noch komponieren und im Studio produzieren zu können. Zunächst trat auf Tourneen Glen Campbell an seine Stelle, im April 1965 wurde in Bruce Johnston ein endgültiger Ersatz gefunden.

Ohne den Tourstress produzierte Brian Wilson 1965 die Alben The Beach Boys Today! und Summer Days (and Summer Nights!!). Letzteres enthielt Stücke wie „California Girls“ und „Help me, Rhonda“, was der zweite Nr.1-Hit für die Band werden sollte. Überraschend gelangte Anfang 1966 die Single „Barbara Ann“, die ohne Wissen der Band ausgekoppelt worden war, sowohl in den USA als auch in England auf Platz 2 der Hitparaden.

Mitte der 1960er: Stilwechsel auf dem Gipfel des Erfolgs

Von Ende 1965 an arbeitete Brian Wilson mit Texter Tony Asher ein halbes Jahr am neuen Album Pet Sounds. Um diese, für die Beach Boys bisher ungewohnt lange, Lücke an veröffentlichen Alben zu überbrücken, erschien im November das Album Beach Boys’ Party!, das es in die Top 10 der US-amerikanischen[7], wie auch der britischen Charts schaffte. Auf dem Album waren Coverversionen verschiedener Künstler mit einem Hintergrund aus typischen Geräuschen versehen, die man auf einer Party erwartet.

Pet Sounds hatte mit den üblichen Themen der Beach Boys - Surfen, Sonne, Mädchen, Autos - nichts zu tun, sondern enthielt „Songs der Sehnsucht, der Erwartung, der Sorge und des Bedauerns“[9]. Einen Vorgeschmack auf diesen Stilwechsel gab die Single The Little Girl I Once Knew von Ende 1965, die allerdings nicht auf Pet Sounds veröffentlicht wurde. Sie erklomm lediglich Platz 20 der Billboard-Charts[10], was neben dem unkommerziellen Stil des Liedes auch daran lag, dass bereits kurz nach ihrer Veröffentlichung eine weitere Single der Beach Boys erschien. Das radiotaugliche Barbara Ann stammte vom Party-Album und wurde von Capitol Records ohne Wissen der Band veröffentlicht. Dies war eine Praxis, die Capitol mehrmals wiederholen sollte.

So auch im Juli 1966, als Best of The Beach Boys nur zwei Monate nach dem Erscheinen von Pet Sounds ebenfalls ohne Mitsprache von Brian Wilson erschien. Da das Unternehmen bei Nachbestellungen anstatt Pet Sounds diesen Sampler auslieferte, galt es schon sehr bald nach seiner Veröffentlichung bereits als Sammlerstück. Pet Sounds wurde in den USA im Vergleich zum Best-Of kaum beworben[8], war daher relativ erfolglos und erreichte nur Platz 10 in den US-Billboard-Charts. Im Rest der Welt, besonders in England, wo es Platz 2 der Charts erreichte[11], wurde das Album wesentlich positiver aufgenommen. Das Album Pet Sounds gilt in Fachkreisen als eines der bedeutendsten Alben der Musikgeschichte. Für ihre nächste Single „Good Vibrations“ hatte Brian Wilson ab Februar 1966 über sechs Monate hinweg unzählige Aufnahmen in vier Studios unternommen. Der Song war bereits während der Pet-Sounds-Sessions bearbeitet worden, wurde aber von Wilson nicht für das Album akzeptiert.[8] Die Single erschien im Oktober 1966 und kletterte in den USA und Großbritannien auf Platz 1, in Deutschland immerhin auf Platz 8.

Brian Wilson arbeitete mit Van Dyke Parks als Texter ab Mai 1966 an einem neuen Projekt namens „Smile“ (siehe Smiley Smile und Brian Wilson presents Smile). Brian Wilsons psychische Erkrankung sowie sein wachsender Drogenkonsum machten ihm mehr und mehr zu schaffen. Dazu gab es Streitigkeiten mit der Plattenfirma, die zur Gründung von Brother Records, dem Plattenlabel der Beach Boys führten. Als die Streitigkeiten endlich beigelegt werden konnten und Capitol zu einer Veröffentlichung von Smile bereit war, fürchtete Wilson, dass Smile im Sog der psychedelischen Welle untergehen könne. Also gab er sein Projekt auf.[12]

Brian Wilson war so enttäuscht über die Beendigung des Projektes, dass er sich aus dem Musikgeschäft schrittweise zurückzog, in tiefe Depressionen verfiel und letztlich viel Zeit von 1969 bis 1975 zu Hause in seinem Bett liegend verbrachte (zutreffend beschrieben in dem 1992er Song Brian Wilson der Barenaked Ladies). Fragmente von Smile, seiner „Teenage Symphony to God“, erschienen aber in den nächsten Jahren auf den Alben Smiley Smile (Heroes And Villains, Vegetables (ohne das „Mama Says“-Teilstück), Wind Chimes, Wonderful, She's Going Bald), Wild Honey (Mama Says), 20/20 (Our Prayer, Cabinessence), Sunflower (der mittlere Teil von Cool, Cool Water) und Surf's Up (Surf's Up). Trotzdem nahm er noch gelegentlich Stücke auf.

Die Alben und Singles, die die Band in den Jahren 1967 bis 1969 veröffentlichte, waren in den USA kommerzielle Flops, in Europa hingegen erfolgreich. In dieser Zeit übernahm der Rest der Band schrittweise die Produktions- und auch Kompositionsaufgaben von Brian Wilson. Auf ihrem letzten Album der 1960er Jahre, das den Titel 20/20 trug, ist zum ersten Mal Brian Wilson nicht mehr auf dem Cover abgebildet. Dieses Album enthielt mit „Do it again“ den letzten Top-20-Hit der Beach Boys des Jahrzehnts in den USA. In England erreichte dieser Titel Platz 1, drei weitere Singleauskopplungen schafften es in die Top 10.

1970er – heute: Musik mit Herz und zahlreiche Comebacks

Die Verkaufszahlen in den USA waren Ende der 60er im Gegensatz zu Europa eingebrochen. Der Plattenvertrag mit Capitol Records wurde nicht mehr verlängert. Die Beach Boys wollten ihr neues Material für ihre eigene Plattenfirma Brother Records erstellen und über einen Partner vertreiben. Allerdings hatte keine führende Plattenfirma daran Interesse, sie mit diesen Bedingungen unter Vertrag zu nehmen. Schließlich erhielten sie, durch Vermittlung von Van Dyke Parks, einen gut dotierten Vertrag bei Warner Bros., der über acht Alben laufen sollte. Das Album Sunflower (England Rang 29), kam in den USA über Platz 151 der Billboard-Charts nicht hinaus. [13] Die Beach Boys versuchten deshalb einen Imagewandel herbeizuführen, indem sie mit ihrer Musik Probleme der Umwelt und des Kapitalismus ansprachen.[14]

1972 verstärkte sich die Band mit den beiden südafrikanischen Musikern Blondie Chaplin (Gitarre) und Ricky Fataar (Schlagzeug), die zuvor der Gruppe „The Flames“ angehört hatten. Die Neuaufnahme der Mitglieder war notwendig geworden, da Bruce Johnston von der Band gefeuert worden war und sich Schlagzeuger Dennis Wilson eine schwere Verletzung an seiner Hand zugefügt hatte. Dennis Wilson spielte in den Jahren 1972 bis 1974 das Klavier und kehrte nach Fataars Rückzug aus der Band wieder ans Schlagzeug zurück. 1972 verbrachten die Beach Boys sechs Monate in den Niederlanden, um dort ihr Album Holland einzuspielen. Mit diesem Album konnte die Band auch in den USA viele Käufer überzeugen, weswegen dieses Album gerne als „erstes Comebackalbum“ betitelt wird.

In der Mitte der 70er erreichte das Album Endless Summer – eine Art „Best of“ mit frühen Beach-Boys-Nummern – in den USA Platz 1 der Billboard-Charts. Die Gruppe wurde vom Musikmagazin Rolling Stone zur „Band des Jahres 1974“ gewählt. Brian Wilson gab ein Comeback. Er und die Beach Boys brachten mit Chuck Berrys „Rock and Roll Music“ eine neue Single auf Platz 5, auch das dazugehörende Comeback-Album 15 Big Ones landete in den Top 10 der Charts. Für Aufsehen sorgten in den 70er Jahren die Gruppenbildungen in der Band. Alan Jardine und Mike Love waren Anhänger der Transzendentalen Meditation und bildeten eine Fraktion, die Wilson-Brüder die andere. Die musikalischen Ansichten innerhalb der Band drifteten auseinander. Carl und Dennis Wilson wollten mit neuen Songs im Stil von Smile die Karriere vorantreiben während Mike Love und Al Jardine nur noch ihre Oldies spielen wollten oder Lieder, die wie ihre Oldies klangen. Nachdem Dennis Wilson kurzzeitig von der Band entlassen wurde, Carl Wilson mit persönlichen Problemen zu kämpfen hatte und Brian Wilson sich wieder mehr aus der Band zurückzog, übernahmen Mike Love und Al Jardine die Rolle der kreativen Köpfe. Sie arbeiteten 1977 am Album M.I.U., das an der „Maharishi Institute University“ aufgenommen wurde. Die Verkaufszahlen waren erschreckend und das Album verschwand nach wenigen Wochen aus den Verkaufsregalen. [5]. Nach dem M.I.U.-Fiasko übernahm Carl Wilson wieder die Führung und holte seinen Bruder Dennis in die Band zurück. Um die Streitigkeiten in der Band einzuschränken einigten sich die Beach Boys darauf zum ersten Mal in ihrer Karriere mit einem externen Produzenten zusammen zu arbeiten. Sie einigten sich auf ihren früheren Bandkollegen Bruce Johnston der 1979 auf dem Produzentensessel Platz nahm und bald darauf wieder ein reguläres Mitglied der Band wurde. Dazu kam auch ein neuer Plattenvertrag mitCaribou Records. Aus dem neuen Studioalbum L.A. (Light Album), das wohl der größte Kompromiss in der Bandgeschichte war, da er alle Mitglieder gleich beteiligte, schafften es immerhin vier Singles in die Charts, am erfolgreichsten war Lady Lynda, das in England Rang 6 erreichte. 1980 folgte das nächste Album Keepin’ the Summer Alive, das das letzte Album der originalen Beach Boys wurde. Anfang der 1980er Jahre kam ein von Capitol veröffentlichtes Beach-Boys-Medley auf Platz 12 der Billboard-Charts, die nachfolgende Single der Beach Boys – Come Go with Me vom M.I.U.-Album – erreichte noch Rang 18. Das war Grund genug, neue Projekte hinten anzustellen und die neu gewonnene Popularität für ausgedehnte Konzertreisen zu nutzen.

1983 verstarb Dennis Wilson bei einem Tauchunfall im Pazifischen Ozean. Die Beach Boys spielten am 4. Juli 1984 von einer Nostalgiewelle getragen vor über 700.000 Menschen am Washington Monument, was ihnen ein Jahr zuvor noch vom damaligen US-Innenminister James G. Watt untersagt wurde. Mit „Getcha Back“ und „Wipe Out“ (mit den Fat Boys) landeten sie 1985 und 1987 in den USA Top-20-Hits. Zu dem Zeitpunkt, als Brian Wilson seinen endgültigen Rückzug bekannt gab, hatten sie mit „Kokomo“ einen Nr.-1-Hit und mit Still Cruisin’ ein neues Top-50-Album. Die Band beschränkte sich fortan darauf, zu einer reisenden Oldies-Band zu werden. Das letzte Studioalbum Summer In Paradise, das sie 1992 aufnahmen, fand kaum Beachtung. 1996 wollten die Beach Boys ein neues Studioalbum unter der Regie von Brian Wilson aufnehmen. Wilson schrieb dazu mit Mike Love und mit seinem Freund Andy Paley einige neue Stücke, die von den anderen Beach Boys allerdings für zu schwach befunden wurden. Deshalb wurde das Projekt bald aufgegeben. Einige dieser Titel landeten später auf dem 2004er Brian-Wilson-Soloalbum Gettin In Over My Head und bewiesen die Charttauglichkeit des Materials. Statt des neuen Studioalbums spielten die Beach Boys Stars And Stripes Vol. 1 ein, neue Versionen von alten Beach-Boys-Liedern, auf denen sie selbst nur den Backgroundgesang beisteuerten, während diverse Country-Sänger den Lead-Gesang übernahmen.

1998 verstarb Carl Wilson an Krebs. Dies war das inoffizielle Ende der Beach Boys. Ohne einen einzigen Wilson-Bruder stieg auch Alan Jardine aus der Band aus.

Beach-Boy-Bands nach 1998

Seit diesem Zeitpunkt veranstalten Mike Love und Bruce Johnston unter den Namen "The Beach Boys" Konzertreisen durch die ganze Welt. Auch David Lee Marks war von 1998 bis 2000 mit von der Partie. Al Jardine und Brian Wilson sind noch immer Mitglieder der Beach Boys, gehen aber nicht mehr mit auf Tournee.

Alan Jardine veranstaltet mit wechselnden Namen und Bandbesetzungen einige Konzerte in den USA. Er veröffentlichte ein Live Album und arbeitet derzeit an einem Studioalbum. Jardine unterstützen seine beiden Söhne Adam und Matt sowie einige langjährige Mitglieder der Beach Boys Bühnenband.

Brian Wilson veranstaltet ebenfalls sehr ausgedehnte Konzertreisen mit seiner 10-köpfigen Band und veröffentlicht unregelmäßig neues Material. Darunter war auch die Veröffentlichung von Smile (siehe: Brian Wilson presents Smile) das Weltweit in den Charts zu finden war und für welches Brian mit einem Grammy ausgezeichnet wurde.

Im Mai 2006 veröffentlichten die Beach Boys eine neue Compilation. Das Album mit dem Titel Songs from Here & Back erschien in limitierter Auflage und wurde exklusiv in den USA in den „Hallmark Gold Crown Stores“ verkauft. Auf dem Album befinden sich neun Live-Aufnahmen der größten Hits sowie drei Lieder aus einzelnen Solo-Projekten. Mike Love steuerte „Cool Head, Warm Heart“ bei, das aus seinem für 2005 geplanten, aber unveröffentlichen Solo-Album „Mike Love, not War“ stammt. Von Al Jardine stammte „PT Cruiser“, ein Lied, das bereits 2003 als Single veröffentlicht wurde und floppte. Brian Wilson und seine neue Band nahmen „Spirit of Rock & Roll“ auf. Dieses Stück wurde von den Beach Boys 1986 in Waikiki gesungen, allerdings nie veröffentlicht.

Produktion

Den Angaben auf den Schallplattencovern zufolge produzierte der Capitol-Produzent Nick Venet die ersten beiden Alben, obwohl ein erheblicher Teil der Produktionsarbeit wahrscheinlich von Brian Wilson geleistet wurde. Ab dem dritten Album Surfer Girl wurde dieser dann auch offiziell als Produzent gelistet. Damit waren die Beach Boys die erste Band, die sich selber produzierte und ebneten den Weg für Generationen von Musikern und Bands. Bis zu diesem Zeitpunkt waren Bands immer einem Produzenten unterstellt, den die Plattenfirma der Band zuwies.

Die Beach Boys führten eine weitere Innovation ein: Sie benutzten nicht das Studio ihrer Plattenfirma für ihre Aufnahmen, sondern bevorzugten die Western Studios in Los Angeles. Selbst die Beatles nahmen nur die hauseigenen Abbey Road Studios von EMI in Anspruch.

Stil

Brian Wilson mochte die Musik von George Gershwin und die der Four Freshmen, sowie die Arrangementa von Phil Spector. Carl Wilson war ein Rock ’n’ Roll-Fan und begeisterte sich für Chuck Berrys Gitarrenriffs. Dennis Wilson war es, der das Leben am Strand, das die Beach Boys viele Jahre besangen, zumindest gelegentlich lebte und der seinem Bruder immer wieder beschrieb, wie es sich anfühlte, auf einer Welle zu reiten. Diese Einflüsse waren entscheidend für die Musik der Band. [15] Weitere textliche Themen auf den ersten Alben neben dem Surfen waren Mädchen und schnelle Autos - die Hot Rods. Dazu gehörten beispielsweise das Ford Modell B, der dem Album Little Deuce Coupe den Namen gab, sowie der Ford Thunderbird in Fun Fun Fun von Nachfolgeralbum Shut Down Vol. 2. Später wurden die Texte persönlicher und behandelten auch anderen Themen. Auf Pet Sounds wurde Brian Wilson von Tony Asher als Texter unterstützt, an Smile arbeitete er zusammen mit Van Dyke Parks.

Auf den ersten Hitsingles singt Mike Love meist mit nasaler Brummstimme die Leadvocals, die er ab Surfer Girl mit Brian Wilsons Fistelstimme teilte. [15]

Nachhaltige Auswirkungen der Beach Boys[12]

  • Das Beach-Boys-Album Beach Boys Concert war das erste Live-Album, das Platz 1 der US-Billboard-Charts erreichte.
  • Mit dem Album Pet Sounds beschritten die Beach Boys neue Wege in Aufnahmetechnik und Klang. Paul McCartney und George Martin wiesen in Interviews häufiger auf diese besondere Rolle des Pet Sounds Albums hin. „Without Pet Sounds, Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band wouldn't have happened...Pepper was an attempt to equal Pet Sounds“ (Sir George Martin, Producer of the Beatles).
  • 1966 veröffentlichten die Beach Boys das Stück „God Only Knows“. Dies war das erste Mal, dass das Wort „Gott“ im Titel eines Popsongs vorkam. Vor allem das konservative Amerika reagierte entsetzt und einige Radiosender weigerten sich, den Titel zu spielen.[12] Paul McCartney bezeichnete dieses Lied als den „größten Song aller Zeiten.“[5]
  • 1966 gründeten die Beach Boys ihre eigene Plattenfirma Brother Records. Auch hier waren sie Vorreiter. Ursprünglich war mit dieser Plattenfirma geplant, musikalische Experimente veröffentlichen zu können, ab den 1970er Jahren vertrieben sie ihre Musik über ihr Label.
  • Das Album Smile, das für eine Veröffentlichung 1967 vorgesehen war, sollte das erste Konzeptalbum in der Popmusik werden.
  • Die Beach Boys waren 1968 die erste westliche Band die in der Tschechoslowakei spielte.

Siehe auch:

Auszeichnungen

1999, 33 Jahre nach Erscheinen, bekamen die „Beach Boys“ für Pet Sounds den Grammy für das „Album des Millenniums“ erliehen. Die Band lehnte allerdings die Auszeichnung ab und protestierte so gegen die späte Entscheidung der Juroren.

Diskografie

Alben


Singles

VÖ-Datum Titel Label Hitparadenplatz
USA (A-Seite) USA (B-Seite) UK
November 1961 Surfin’/Luau Candix Records 75 ~ ~
4. Juni 1962 Surfin’ Safari/409 Capitol Records 14 76 ~
19. November 1962 Ten Little Indians/County Fair Capitol Records 49 ~ ~
4. März 1963 Surfin’ USA/Shut Down Capitol Records 3 23 34
22. Juli 1963 Surfer Girl/Little Deuce Coupe Capitol Records 7 23 ~
14. Oktober 1963 Be True to Your School/In My Room Capitol Records 6 23 ~
2. Dezember 1963 Little Saint Nick/The Lord’s Prayer Capitol Records 3 ~ ~
3. Februar 1964 Fun, Fun, Fun/Why Do Fools Fall in Love Capitol Records 5 120 ~
11. Mai 1964 I Get Around/Don’t Worry Baby Capitol Records 1 24 7
17. August 1964 When I Grow Up (To Be a Man)/She Knows Me Too Well Capitol Records 9 101 27
26. Oktober 1964 Dance, Dance, Dance/The Warmth of the Sun Capitol Records 8 ~ 24
16. November 1964 The Man with All the Toys/Blue Christmas Capitol Records 3 ~ ~
8. Februar 1965 Do You Wanna Dance?/Please Let Me Wonder Capitol Records 12 52 ~
5. April 1965 Help Me, Rhonda/Kiss Me, Baby Capitol Records 1 ~ 27
12. Juli 1965 California Girls/Let Him Run Wild Capitol Records 3 ~ 26
8. November 1965 The Little Girl I Once Knew/There’s No Other (Like My Baby) Capitol Records 20 ~ ~
20. Dezember 1965 Barbara Ann/Girl Don’t Tell Me Capitol Records 2 ~ 3
7. März 1966 Caroline No/Summer Means New Love

(als Brian Wilson-Single)

Capitol Records 32 ~ ~
21. März 1966 Sloop John B/You’re So Good to Me Capitol Records 3 ~ 2
11. Juli 1966 Wouldn’t It Be Nice/God Only Knows Capitol Records 8 ~ 2
10. Oktober 1966 Good Vibrations/Let’s Go Away For Awhile Capitol Records 1 ~ 1
Mai 1967 Then I Kissed Her/Mountain of Love Capitol Records ~ ~ 5
24. Juli 1967 Heroes and Villains/You’re Welcome Brother Records 12 ~ 8
28. August 1967 Gettin’ Hungry/Devoted to You

(als Brian Wilson und Mike Love-Single)

Brother Records keine Platzierung
23. Oktober 1967 Wild Honey/Wind Chimes Capitol Records 31 ~ 29
11. Dezember 1967 Darlin’/Here Today Capitol Records 19 ~ 11
8. April 1968 Friends/Little Bird Capitol Records 47 ~ 25
15. Juli 1968 Do It Again/Wake the World Capitol Records 20 ~ 1
2. Dezember 1968 Bluebirds over the Mountain/Never Learn Not to Love Capitol Records 61 ~ 33
24. Februar 1969 I Can Hear Music/All I Want to Do Capitol Records 24 ~ 10
23. Juni 1969 Break Away/Celebrate the News Capitol Records 63 ~ 6
23. Februar 1970 Add Some Music to Your Day/Susie Cincinnati Brother Records 64 ~ ~
20. April 1970 Cottonfields/The Nearest Faraway Place Capitol Records 103 ~ 5
29. Juni 1970 Slip On Through/This Whole World Brother Records keine Platzierung
November 1970 Tears in the Morning/It’s About Time Brother Records keine Platzierung
February, 1971 Cool, Cool Water/Forever Brother Records keine Platzierung
April 1971 Wouldn’t It Be Nice (live)/The Times They Are a-Changin’ Ode Records keine Platzierung
24. Mai 1971 Long Promised Road/Deirdre Brother Records keine Platzierung
11. Oktober 1971 Long Promised Road/’Til I Die Brother Records 89 ~ ~
8. November 1971 Surf’s Up/Don’t Go Near the Water Brother Records keine Platzierung
15. Mai 1972 You Need a Mess of Help to Stand Alone/Cuddle Up Brother Records keine Platzierung
26. Juni 1972 Marcella/Hold On Dear Brother Brother Records 110 ~ ~
29. Januar 1973 Sail On, Sailor/Only with You Brother Records 79 ~ ~
16. April 1973 California Saga: California/Funky Pretty Brother Records 84 ~ 37
17. August 1974
(US-Charts-Datum)
Surfin’ USA Capitol Records 36 ~ ~
23. Dezember 1974 Child of Winter/Susie Cincinnati Brother Records keine Platzierung
10. März 1975 Sail On, Sailor/Only with You Brother Records 49 ~ ~
24. Mai 1976 Rock and Roll Music/The TM Song Brother Records 5 ~ 36
9. August 1976 It’s O.K./Had to Phone Ya Brother Records 29 ~ ~
1. November 1976 Everyone’s in Love with You/Susie Cincinnati Brother Records keine Platzierung
30. Mai 1977 Honkin’ Down the Highway/Solar System Brother Records keine Platzierung
28. August 1978 Peggy Sue/Hey, Little Tomboy Brother Records 59 ~ ~
19. Februar 1979 Here Comes the Night/Baby Blue Caribou Records 44 ~ 37
16. April 1979 Good Timin’/Love Surrounds Me Caribou Records 40 ~ ~
Juni 1979 Lady Lynda/Full Sail Caribou Records ~ ~ 7
September 1979 It’s A Beautiful Day/Sumahama Caribou Records ~ ~ 45
11. März 1980 Goin’ On/Endless Harmony Caribou Records 83 ~ ~
20. Mai 1980 Livin’ with a Heartache/Santa Ana Winds Caribou Records keine Platzierung
Oktober 1981 The Beach Boys Medley Caribou Records 12 ~ ~
2. November 1981 Come Go with Me/Don’t Go Near the Water Caribou Records 18 ~ ~
8. Mai 1985 Getcha Back/Male Ego Caribou Records 26 ~ ~
17. Juli 1985 It’s Gettin' Late/It’s O.K. Caribou Records 82 ~ ~
2. Oktober 1985 She Believes in Love Again/It’s Just A Matter of Time Caribou Records keine Platzierung
2. Oktober 1985 Rock’n’Roll To The Rescue/Good Vibrations (Live in London) Capitol Records 68 ~ ~
1. September 1986 California Dreamin’/Lady Liberty Capitol Records 57 ~ ~
November 1987 Happy Endings (mit Little Richard)/California Girls Critique Records keine Platzierung
18. Juli 1988 Kokomo/Tutti Frutti (mit Little Richard) Elektra Records 1 ~ 25
7. August 1989 Still Cruisin’/Kokomo Capitol Records 93 ~ ~
Januar 1990 Somewhere Near Japan/Kokomo Capitol Records keine Platzierung
Juni 1990 Wouldn’t It Be Nice/The Beach Boys Medley Capitol Records ~ ~ 58
Juli 1990 Problem Child/Tutti Frutti (mit Little Richard) RCA Records keine Platzierung
Juli, 1992 Hot Fun in the Summertime/Summer of Love Brother Records keine Platzierung
August 1996 I Can Hear Music (mit Kathy Troccoli) River North Records US-Country #73

Nr. 1 Singels und Alben International

Singels

  • Surfin Safari (1962) (Kanada, Schweden)
  • I Get Around (1964) (USA)
  • Help Me, Rhonda (1965) (USA)
  • Sloop John B (1966) (Australien, Neuseeland, Niederlande, Deutschland, Österreich)
  • Barbara Ann (1966) (Norwegen, Österreich)
  • Good Vibrations (1966) (USA, UK u.a.)
  • Do It Again (1968) (UK, Australien)
  • Cottonfields (1970) (Niederlande, Schweden, Norwegen, Australien, Kanada)
  • Kokomo (1988) (USA, Australien)

Alben:

  • Beach Boys' Concert (1964) (USA)
  • Endless Summer (1974) (USA)
  • 20 Golden Greats (1976) (UK)
  • The Very Best Of The Beach Boys (1983) (UK)

Quellen

  1. http://www.pendleton-usa.com/jump.jsp?itemType=CATEGORY&itemID=211
  2. a b c d Linernotes zum Sampler Lost & Found 1961-1962
  3. Wilson, Brian (mit Todd Gold): Mein kalifornischer Alptraum, Köln 1993, ISBN 3-8025-2245-1
  4. a b c d e Beach-Boys-Singles in den US-Billboard-Charts
  5. a b c David Leaf: Die Capitol-Jahre in: Kingsley Abbot (Hrsg.): Die Beach Boys und Brian Wilson, Hannibal-Verlag, St. Andrä-Wördern 1998, ISBN 3854451601 Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „dl“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  6. Eintrag im All Music Guide.
  7. a b Beach-Boys-Alben in den US-Billboard-Charts
  8. a b c Neal Umphred: Let's Go Away For Awhile In: Die Beach Boys und Brian Wilson, Hannibal-Verlag, St. Andrä-Wördern 1998, ISBN 3854451601
  9. Timothy White: The Nearest Faraway Place
  10. http://www.cylist.com/List/400300176/billboard-top-40-hits.html.html
  11. UK Top 40 Hit Database
  12. a b c
  13. http://wm05.allmusic.com/cg/amg.dll?p=amg&sql=10:difexql5ld0e~T3
  14. Booklet der CD Sunflower/Surf’s Up, Columbia Records 2000
  15. a b Dokumentationen: "American Band" (1984( sowie Dokumentation auf "A Tribute to Brian Wilson" (2001) Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „rs“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.

Literatur