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Microsoft PowerPoint

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Microsoft PowerPoint

Basisdaten

Entwickler Microsoft Corporation
Aktuelle Version PowerPoint 2007 (Win) / PowerPoint 2004 (Mac)
(Format invalid)
Betriebssystem Windows, Mac OS X
Kategorie Präsentationsprogramm
Lizenz Proprietär
deutschsprachig ja
Homepage

Microsoft PowerPoint ist ein Computerprogramm, mit dem sich interaktive Folienpräsentationen unter Windows und Mac OS erstellen lassen. Es ist derzeit das am weitesten verbreitete Präsentationsprogramm. Nach Schätzungen von Microsoft werden damit täglich 30 Millionen Präsentationen erstellt.

Geschichte

Das Programm wurde ursprünglich von der Firma Forethought entwickelt und trug den Namen Presenter. Gemeinsam mit dem etwas früher erschienenen Harvard Graphics war Presenter eines der ersten Präsentationsprogramme. Die erste Version des Programms erschien für Macintosh-Computer (mit 512 KiB RAM). Durch die Übernahme von Forethought für 14 Millionen US-Dollar im August 1987 erwarb Microsoft die Rechte an dem Programm. Mit der Einführung von Windows 3.0 wurde es auch auf Windows portiert.

PowerPoint ist ein seitenorientiertes Programm. Für die einzelnen Seiten (oder „Folien“) bestehen umfangreiche Gestaltungsmöglichkeiten. Diese reichen von der einfachen Textfolie über Folien mit Grafiken, Tabellen, Diagrammen bis hin zu Multimedia-Inhalten wie Film und Sound. Grafiken können dabei sowohl in PowerPoint selbst mit verschiedenen Zeichenwerkzeugen erstellt als auch in Form von ClipArts oder Fotos (z. B. in den Formaten GIF, JPG, PNG, TIF, BMP) eingefügt werden. Ebenso ist es möglich, Sprach- oder Musikdateien (z. B. in den Formaten MP3 und WAV) und Videos zu integrieren (in den Formaten AVI, MOV, QT, MPG, MPEG und WMV).

Nachdem das Vorführen von Präsentationen mit Hilfe von Videoprojektoren ("Beamern") die Verwendung von ausgedruckten Folien auf Tageslichtprojektoren mehr und mehr verdrängt, spielen auch die Animationsmöglichkeiten in PowerPoint eine große Rolle (sie wurden in der Version 2002 für Windows bzw. v.X für Mac OS deutlich erweitert). Texte und Bilder lassen sich mit vielen verschiedenen Animationen in die einzelnen Folien einbinden. Der Wechsel zwischen den einzelnen Folien kann mit Folienübergangseffekten erfolgen.

Eine spezielle Präsentationsansicht ermöglicht es, nur die Folie auf die Leinwand zu projizieren, während auf dem Monitor als Übersicht die aktuelle und die nächste Folie sowie Notizen angezeigt werden. Dies wurde mit der Version 2004 in der Mac-Version eingeführt, nachdem Office v.X noch ein anderes Konzept Präsentationsansicht hatte. Dort wurde die in der gewöhnlichen PowerPoint-Bedieneroberfläche aktuell am Monitor angezeigte Folie auf den Beamer als Vollbild übertragen, mit dem Vorteil, dass Anpassungen an der Folie (Textänderungen etc.) sofort auf den Beamer übertragen werden konnte. Mit der 2004er-Version war dies nicht mehr möglich.

Aktuelle Version und Softwarepakete

PowerPoint wird sowohl einzeln als auch als Teil der Microsoft Office System Suiten verkauft, deren jüngste Version zugleich auch die Version der neuesten PowerPoint-Ausgabe ist: Microsoft PowerPoint 2004 (office:mac 2004) für Mac OS und Microsoft Office PowerPoint 2007 (2007 Microsoft Office System) für Windows.

Programmierung und Automatisierung

PowerPoint lässt sich mittels VBA (Windows/Mac OS) und AppleScript (nur Mac OS) automatisieren und erweitern. Das Konzept von VBA steht allerdings mit den XP-Nachfolgern zur Revision an.

Anzeigen der Präsentationen

Um die Präsentationen anzeigen zu können, sollte auf dem Zielrechner PowerPoint installiert sein oder der kostenlos erhältliche PowerPoint Viewer verwendet werden, der auch von CD lauffähig ist.

Oft ist es jedoch auch möglich, Powerpoint-Präsentationen mit OpenOffice.org oder Keynote anzusehen und weiterzubearbeiten. Nicht alle neuen Funktionen der jeweiligen PowerPoint-Versionen werden dabei jeweils unterstützt.

Dateiformate

Nachdem Microsoft bisher das proprietäre, nicht offen dokumentierte Format .ppt verwendete, werden die Präsentationen seit PowerPoint 2007 bzw. 2008 standardmässig im Office Open XML-Format (.pptx) gespeichert. Die erstellten Präsentationen lassen sich auch als Webseiten (*.html) oder als einzelne Folien in den gängigsten Grafikformaten ausgeben.

Neben dem Standard-Präsentationsformat (.ppt bzw. .pptx und .pptm für Dateien mit Makros, letzeres nur Windows) wird häufig das Bildschirmpräsentationsformat (.pps bzw. .ppsx) verwendet, das der sofortigen Anzeige der Präsentation im Vollbildmodus dient. Zwischen den beiden Formaten besteht inhaltlich kein Unterschied; es werden die gleichen Informationen gespeichert. Lediglich die Art des Startens der Präsentation ist Vollbild (.pps, .ppsx) oder in der verknüpften Software zur Bearbeitung (zumeist PowerPoint, .ppt, .pptx). Zur Anzeige der Präsentationen muss entweder die Vollversion des Programms oder alternativ der kostenlose PowerPoint Viewer auf dem Computer vorhanden sein.

Alternativ lässt sich mit der Windows-Version von PowerPoint ab der Version 2003 eine Präsentations-CD erstellen (mit der Option Verpacken für CD). Dabei werden alle mit der Präsentation verlinkten Dateien zusammengestellt und ggf. die Links korrigiert. Eine Option ermöglicht, eine Autostart-Datei sowie den PowerPoint Viewer mit auf die CD zu brennen. Dieser ist von der CD aus lauffähig und muss auf dem Zielrechner nicht installiert werden. Damit wurde die „Pack & Go“-Funktion der vorhergehenden Versionen abgelöst, mit der eine gepackte Datei (.ppz) kopiert und auf dem Zielrechner entpackt werden musste.

Wird PowerPoint mit Hilfe von VBA (nur Windows) automatisiert, werden diese Makros entweder innerhalb der einzelnen Präsentations-Datei gespeichert oder können als Add-in (Dateiendung .ppa bzw. .ppax) für alle Präsentationen die Funktionen von PowerPoint ergänzen.

Zur Vereinheitlichung des Erscheinungsbildes von Präsentationen, zum Beispiel zur Einhaltung eines Corporate Design, dienen Vorlagen mit den darin enthaltenen Mastern. Sie haben die Dateiendung .pot bzw. .potx oder .potm.

Kritik

Das Problem bei Powerpoint ist, wie bei vielen WYSIWYG Anwendungen im Bereich der Textverarbeitung, dass sich das Ergebnis aus typographischer Sicht häufig sehr mangelhaft darstellt. Dies liegt vor allem daran, dass dem typographisch meist unbedarftem Nutzer zu viele Einstellungsmöglichkeiten in Bezug auf das Schriftbild (Farbe, Schriftart, Größe, Textauszeichnung) an die Hand gegeben werden. So werden z. B. häufig die Textauszeichnungen Fettdruck, Kursivdruck und Unterstreichung in Kombination angewandt, was aus typographischer Sicht höchst fragwürdig ist[1]. Was erschwerend hinzukommt ist die Tatsache, dass Powerpoint dazu verleitet, aufwendige Effekte, wie z. B. der, dass Buchstaben nacheinander von der Seite auf den Bildschirm „fliegen“, bei den Übergängen zwischen einzelnen Folien der Präsentation zu verwenden, was die Präsentation unprofessionell aussehen lässt. Ein weiteres Problem v. a. bei Vorträgen im naturwissenschaftlichen Bereich ist der schlechte Formelsatz der Office Suite; es ist nicht nur umständlich, kompliziertere Formeln mittels des rein graphischen Formeleditors zu erstellen, auch das Ergebnis ist hier teilweise nicht zufriedenstellend. Zudem ist die Präsentation nicht portabel verwendbar, denn es werden entweder Powerpoint oder der bereits oben erwähnte Powerpoint Viewer zum Anzeigen benötigt, die nur für das Betriebssystem Microsoft Windows verfügbar sind. Auch zwischen einzelnen Powerpoint Versionen gibt es oft Kompatibilitätsprobleme und auch Open Office vermag es nicht, alle Powerpoint Präsentationen fehlerfrei darzustellen, da es sich auch beim verwendeten Open XML Format um keinen offenen Standard im eigentlichen Sinne handelt[2]. Als Alternativen bieten sich die Open Source Programme Impress, das in der Open Office Suite enthalten ist, sowie LaTeX (z. B. mit dem „beamer-Paket“) an. Letzteres ist dabei vorzuziehen, da hier das Ergebnis typographisch einwandfrei ist. Beide Programme können die erstellten Präsentationen ohne zusätzliche Programme im portablen PDF Format exportieren, dessen Anzeige auf einer Vielzahl von Betriebssystemen ohne Weiteres möglich ist.

Quellen

  1. vgl. hierzu z. B. folgende Kurzeinführung in die Typographie: [1]
  2. [2], siehe auch Open XML

Siehe auch