Interaktion
Laut Fremdwörterbuch (Duden Band 5, 4. Auflage 1982, S. 350f.) handelt es sich um einen in Soziologie und Psychologie geläufigen Terminus, mit dem "aufeinander bezogenes Handeln zweier oder mehrerer Personen" oder die "Wechselbeziehung zwischen Handlungspartnern" bezeichnet wird.
Bemerkenswert an diesem Terminus ist, dass er etwas zu bezeichnen versucht, das "zwischen" (inter) "handelnden Personen" existiert und mit diesen nicht identisch ist. Die Handlungstheorie benutzt Handlung als Grundbegriff für den Aufbau einer Gesellschaftstheorie und hat das Problem, Gesellschaft als etwas Überindividuelles zu begreifen. Max Weber setzt dabei auf den Sinn einer Handlung, Talcott Parons auf die Orientierungsleistungen des actors, die er mit Hilfe von pattern variables beschreibt. Für Niklas Luhmann entsteht ein Interaktionssystem aus dem aufeinander bezogenen Verhalten von Anwesenden. Voraussetzung dafür ist wechsleseitige Beobachtbarkeit. Unter dieser Bedingung kann man nicht verhindern, dass (der oder die) andere(n) das eigene Verhalten als Kommunikation verstehen. Das geschieht genau dann, wenn dem Verhalten einer Person von einem Beobachter eine Information abgewonnen/zugeschrieben wird und es damit als Mitteilungshandeln interpretiert wird. Beispiel: "Warum errötest Du?"