Oleg Wladimirowitsch Penkowski
Oleg Wladimirowitsch Penkowski (russisch Олег Владимирович Пеньковский; wiss. Transliteration Oleg Vladimirovič Pen'kovskij; * 23. April 1919 in Wladikawkas, † 16. Mai 1963 in Moskau) war ein vom Westen angeworbener Oberst in der Abteilung Aufklärung (GRU) in der Roten Armee der Sowjetunion.
Penkowski lieferte dem Westen auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges entscheidende Informationen zur den Absichten der Sowjetunion während der Berlin-Krise und zur Kuba-Krise.
Während der Berlin-Krise riet Penkowski den Westmächten zu einer harten Haltung gegenüber der Sowjetunion. Am 22. Oktober 1962 fordert der US-amerikanische Präsident John F. Kennedy in einer dramatischen Fernsehansprache den Abbau aller sowjetischen Raketen und Abschussanlagen auf Kuba. Der Stand der sowjetischen Rüstung war Kennedy durch die Spionage Penkowskis bekannt.
In einem am 7. Mai 1963 in Moskau begonnenen Schauprozess wurde Penkowski wegen Hochverrats zum Tode verurteilt und später erschossen.
Sein britischer Kontaktmann Greville Maynard Wynne beschreibt die Ereignisse im Buch „Der Mann aus Moskau“.
Am 8. April 1993 schrieb die FAZ über Penkowski:
Und wenn der „Selbstanbieter“ und Oberst des sowjetischen militärischen Geheimdienstes GRU, Oleg Penkowski, auch nicht die Welt vor einem Atomkrieg gerettet hat, er hat ohne Zweifel wesentlich dazu beigetragen, daß insbesondere die Vereinigten Staaten zu einer realistischeren Einschätzung sowjetischer Absichten und Möglichkeiten in der Lage waren, vor allem während der Berlin-Krise (1961) und der Kuba-Krise (1962).
Literatur
- Die Penkowskij Akte - Der Spion, der den Frieden rettete. von Jerrold L. Schlecter und Peter S. Deriabin. Ullstein Verlag ISBN 3550068174.
Personendaten | |
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NAME | Penkowski, Oleg Wladimirowitsch |
ALTERNATIVNAMEN | Oleg Pen'kovskij |
KURZBESCHREIBUNG | russischer Oberst in der Abteilung Aufklärung (GRU) in der Roten Armee der Sowjetunion |
GEBURTSDATUM | 1919 |
STERBEDATUM | 1963 |