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Max Reimann

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Max Reimann (* 31. Oktober 1898 in Elbing, † 18. Januar 1977 in Düsseldorf) war ein deutscher Politiker (KPD, später DKP).

Reimann trat 1919 der neugegründeten KPD bei. Ab 1933 war er in der Illegalität für sie tätig. 1939 wurde er verhaftet und saß bis 1945 im KZ Sachsenhausen.

Der 15. KPD-Parteitag im April 1946 delegierte Reimann neben 11 weiteren Spitzenfunktionären (u.a. Kurt Müller, Walter Fisch, Fritz Sperling und Albert Buchmann) in den Parteivorstand der SED. Er - wie auch die anderen 11 - mußten auf Anordnung der westlichen Besatzungsmächte jedoch wieder ausscheiden, da die SED im Westen nicht zugelassen war. 1948 wurde er Vorsitzender der westdeutschen KPD, nachdem er bereits zuvor die Partei in der britischen Zone geführt hatte.

Von 1946 bis 1954 war Reimann Landtagsabgeordneter in Nordrhein-Westfalen, 1946 bis 1948 war Mitglied des Zonenbeirates der britischen Besatzungszone. 1947 bis 1949 gehörte er dem Wirtschaftsrat der Bizone für Nordrhein-Westfalen an. 1948/49 war er Mitglied des Parlamentarischen Rates (als Vorsitzender der KPD-Gruppe), anschließend 1949 bis 1953 Bundestagsabgeordneter und Fraktionsvorsitzender. Am 13. Juni 1950 wurde er wegen unparlamentarischen Verhaltens von Bundestagspräsident Erich Köhler für 30 Sitzungstage von der Teilnahme an Plenarsitzungen ausgeschlossen.

Reimann lehnte das Besatzungsstatut vehement ab und bezeichnete es als "Kolonialisierung" Westdeutschlands. Einem Haftbefehl entzog er sich 1954 durch Übersiedlung in die DDR. Er leitete von dort aber weiter die Partei - auch nach dem KPD-Verbot 1956 (in der Illegalität führte er die Bezeichnung 1. Sekretär).

1968 kehrte er in die Bundesrepublik Deutschland zurück und wurde Mitglied der DKP. Seit 1971 war er Ehrenvorsitzender dieser Partei.

Veröffentlichungen

  • Die Bedeutung des III. Parteitages der SED für Westdeutschland, in: Wissen und Tat, 1950, Heft 8, Seite 17.
  • mit Franz Dahlem: Die nächsten Aufgaben der KPD. Reden auf der Konferenz der Westdeutschen Gastdelegierten zum II. Parteitag der SED, Hagen/Westfalen, 1951.
  • Für dauerhaften Frieden, Demokratie und Fortschritt. Der 20. Parteitag und unsere Aufgaben, in: Wissen und Tat, 1956, Heft 4, Seiten 23 bis 40.
  • Referat vor der 10. Tagung des ZK der KPD, in: Wissen und Tat, 1967, Heft 6, Seiten 2 bis 15.
  • 10 Jahre Marxistische Blätter, in: Marxistische Blätter, 1973, Heft 6, Seiten 15 bis 17.