Bookcrossing
Beim Bookcrossing wird ein zuvor registriertes Buch vom alten Besitzer an Bekannte oder Unbekannte weitergegeben. Über eine zentrale Datenbank kann der nächste Besitzer bekanntgeben, dass er das Buch erhalten hat, woraufhin er es wiederum weitergibt.
Bookcrossing - die Idee
Die Idee zu Bookcrossing stammt von Ron Hornbaker, der am 21. April 2001 inspiriert von Wo ist George (Washington) und Phototag, auf die Idee kam Bücher in die Freiheit zu entlassen und so einen freien Buchclub zu gründen.
Wie funktioniert es?
Bookcrossing ist kostenlos und absolut spamfrei: Man muss zwar beim Anmelden seine E-Mail-Adresse angeben, damit man eine Nachricht bekommt wenn ein Buch gefunden wurde, s. u., doch die eingegebenen Daten werden nicht zum Spam-Versand missbraucht. Darüberhinaus bietet das System die Möglichkeit, sich mit anderen Mitgliedern durch eine PM - Personal Mail - in Verbindung zu setzen, die über die Seite abgeschickt wird. Man braucht seine richtige E-Mail-Adresse gar nicht bekannt zu geben, wenn man dies nicht möchte.
Bevor die Bücher in die Freiheit entlassen werden, wird jedes Buch auf der Bookcrossing-Webseite registriert und bekommt dann vom BC-System eine BCID - eine Bookcrossing-Ident-Number. Nachdem man das Buch dann entweder mit einer handschriftlichen Bemerkung versehen oder es mit einem Label ausgestattet hat, auf dem die BCID zu finden ist wird das Buch an Freunde weitergegeben oder irgendwo in der Öffentlichkeit liegengelassen. Bushaltestellen, Waschsalons, Hauseingänge - der Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt. Der Finder, der das Buch dann in der Hand hat, gibt dann die BCID auf der Webseite ein, er macht einen so genannten Journal-Entry. Dadurch erhält automatisch derjenige, der das Buch registriert hat per E-Mail eine Nachricht, dass das Buch gefunden wurde und es erfolgt automatisch ein Eintrag auf der Webseite. Somit kann der Werdegang des Buches und die Meinungen der Leser zu diesem im Internet jederzeit nachgesehen werden. Das Registrieren von Büchern mit der BCID ist nur den angemeldeten Mitgliedern von BC vorbehalten, einen Eintrag bei BC schreiben kann aber jeder als so genannter Anonymous Finder. Darüberhinaus lässt sich auf der Webseite auch jederzeit nachsehen, wo freie Bücher im eigenen Umfeld zu finden sind: Go Hunting. Außerdem gibt es auch noch die BC-Varianten des Bookrays, des Bookrings und der Bookbox - diese Begriffe werden auf der deutschen Seite näher erklärt.
Die Geschichte von BC
Anfangs begeisterten sich nur wenige für die Idee, aber nach einigen wichtigen Artikeln in großen US-amerikanischen und auch deutschen Zeitungen, u. a. Spiegel, TAZ, Rheinische Post, CT, wuchs die Bewegung schneller. Auch das Fernsehen mit Berichten unter anderem in der RP-Landesschau über das Tübinger Meetup - s. u. - der WDR, TVNRW, der RBB u. a. trugen zum Anstieg der Mitgliederzahlen bei. Inzwischen haben knapp 285.000 Benutzer fast 1.350.000 Bücher registriert. Damit wurde noch vor dem 3jährigen Jubiläum am 17. April 2004 die 1.000.000-Bücher-Grenze erreicht. In Deutschland gibt es über 17.000 Bookcrosser, die fast 76.000 Bücher registriert haben (Stand Ende August 2004).
Meetups, OBCZs und Projekte
Der zweite Dienstag im Monat ist der Meetup-Tag, an dem sich normalerweise Bookcrosser in verschiedenen Städten zum Bücheraustausch treffen. Allerdings halten sich nicht alle Bookcrosser in Deutschland daran. Auf der deutschen Seite können die relevanten Termine für die jeweiligen Städte eingesehen werden, Meetups werden auch im deutschen Forum angekündigt.
Die Bookcrosser in NRW treffen sich ca. alle zwei, drei Monate zu einem Rhein-Ruhr-Treffen, das abwechselnd von den NRW-Städten organisiert wird. Ein internationales Meetup in Deutschland fand Pfingsten 2004 erstmals in Tübingen statt.
In Deutschland existieren seit 2003 etliche Bookcrossing-Zonen (OBCZ: Official BookCrossing Zone), in denen man freigelassene Bücher findet. Führend ist momentan die Stadt Köln mit 5 OBCZs. (Stand August 2004). Diese Zonen sind in der Regel Cafes oder Restaurants, die ein spezielles Regal oder sonst einen Platz für BC-Bücher reserviert haben. Wo sich die OBCZs in Deutschland genau finden, kann auf der deutschen Seite nachgesehen werden.
In Stuttgart wurde ein unterstützendes Projekt gestartet (URL: www.bookcrossing.region-stuttgart.de), wodurch im Januar 2003 etwa 1.000 Bücher in die Freiheit entlassen wurden. Leider war die so genannte Glasbox nur für eine Woche aufgebaut.
Beim Corso der Lichtgestalten, einer Aktion, die auf Analaphabetismus in Deutschland aufmerksam machen möchte, reist eine Bookcrossing-Kiste mit.
Eine weitere, neue Variante des BookCrossing ist das CDCrossing auch DiscCrossing genannt.
Deutsche Verlage, die Bookcrossing unterstützen
Der Goldmann Verlag ([1]), welcher rund 1000 Bücher des Autors Marc Costello, Paranoia, ausgesetzt hat. Die mit einem Extra-Cover versehenen Exemplare sind allerdings nicht direkt bei Bookcrossing registriert.
Der BetzelVerlag ([2]) stellt jeweils ein Exemplar seiner Neuerscheinungen für einen Bookring zur Verfügung, der von einem Bookcrossing-Paten betreut wird.
Weblinks
- http://www.bookcrossing.com - Offizielle Seite
- http://www.bookcrossers.de - deutsche Support-Seite
- http://bcz.blogg.de - Bookcrossing-Blogg