Koblenz-Kesselheim
Koblenz-Kesselheim | |
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Basisdaten | |
Stadtteil seit: | 1969 |
Fläche: | 4,84 km² |
Einwohner: | 2.561 (11.2006) |
Bevölkerungsdichte: | 529 Einwohner je km² |
Postleitzahl: | 56070 |
Vorwahl: | 0261 |
Kfz-Kennzeichen: | KO
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Ortsbezirk | |
Ortsvorsteher: | Herbert Dott |
Kesselheim ist der nördlichste Stadtteil von Koblenz mit circa 2.500 Einwohnern. Der Ort wurde 966 erstmals urkundlich erwähnt und 1969 eingemeindet. Kesselheim bestand einst aus zwei Orten. Es war ein kleines Fischerdorf am Rheinufer und galt als Übernachtungsort für die vorbeikommenden Schiffsleute.
Geschichte
Die erste Hälfte des Ortsnamens geht wahrscheinlich auf einen Siedler mit dem altgermanischen Namen Kestil oder Keszil oder ähnlich zurück. Die fränkische Endung heim weist höchstwahrscheinlich in die Zeit der Landnahme durch die Franken um das Jahr 600. Erstmalig erwähnt wurde der Ort am 24. August 966 in einer Schenkungsurkunde Kaiser Ottos I. über das Nonnenkloster Kescelenheim. Von besonderer Bedeutung ist der Aachener Hof. Das Krönungs- oder Liebfrauenstift Aachen hatte in dieser Zeit in Kesselheim einen Hof, der wegen seiner umfangreichen Güterbesitzungen maßgeblichen Einfluss auf die Geschichte des Dorfes nahm. Im Jahre 1174 wurde in einer Streitigkeit zwischen dem Stift Aachen und seinem Propst, den Kaiser Friedrich Barbarossa schlichtet, zum ersten Male ein Hof in Kesselheim als Besitz der Herren von Aachen erwähnt. Im Jahre 1226 bestätigte Kaiser Friedrich II. dem Stift Aachen die Schenkungen all seiner Vorgänger. Dieses lässt vermuten, dass der Hof über 1000 Jahre alt ist und es sich um ein altes fränkisches Königsgut handelt. 1698 bis 1699 wurde eine neue Hofanlage als mächtiger Fachwerkbau errichtet. Die Zeit der Herren von Aachen endete 1794 mit der Eroberung durch französische Revolutionstruppen. Am 9. Juni 1969 wurde Kesselheim in die Stadt Koblenz eingemeindet.
Wappen
Das Wappen zeigt auf weißem Feld ein rotes durchgehendes Kreuz, unten eingeschoben eine blaue Spitze mit einer goldenen Krone. Das rote Kreuz auf dem weißen Feld weist auf das Kurfürstentum Trier hin, dem Kesselheim jahrhundertelang unterstand. Die aufstrebende blaue Spitze mit der goldenen Krone besagt, dass Kesselheim ursprünglich fränkisches Königsgut war. Das Wappen wurde vom Staatsarchiv Koblenz unter Berücksichtigung der Kesselheimer Ortsgeschichte entworfen. Im Jahr 1934 wurde es der Gemeinde Kesselheim als eigenes Wappen verliehen.
Lage
Seit der Eingemeindung durch die Stadt Koblenz 1969 ist die vorher selbständige Gemeinde Kesselheim ein Stadtteil der Stadt Koblenz. Kesselheim ist der nördlichste Stadtteil und liegt im Winkel zwischen Rhein (Grenze im Nordosten) und A 48 (Grenze im Nordwesten). Zusammen mit den Koblenzer Ortsteilen Wallersheim, Lützel und Bubenheim wird ein nordwestlicher Bereich gebildet.
Nachbargemeinden
Nachbarn der bis 1969 selbständigen Gemeinde Kesselheim sind die weiter südlich gelegenen Koblenzer Ortsteile Wallersheim, Lützel und Bubenheim; im Nordwesten ist es St. Sebastian, das nicht zu Koblenz gehört.
Verkehr
Die B 9 tangiert Kesselheim südlich und schafft Verbindung zum Norden (nach Bonn) und zum Süden (nach Bingen), außerdem zur A 48 und damit in den Westerwald (im Nordosten) und in die Eifel (im Südwesten). Der ca. 6,5 km vom Kesselheimer Ortskern entfernte Koblenzer Hauptbahnhof der DB gehört zur Strecke Köln - Frankfurt. Die Bahnhöfe in Urmitz und in Lützel sind noch näher; auf ihnen halten aber nur die Regionalbahnen.
Rhein und Hochwasser
Immer wieder tritt der Rhein bei Hochwasser über die Ufer und überflutet die Kesselheimer Straßen. Dies war (seit 1980) der Fall in den Jahren 1983, 1988, 1993, 1995, 2001 und 2003; dabei wurden Pegelstände von maximal 9,52 m (am 23.12.1993; Pegel Koblenz) erreicht. Hochwassermarken an den Häusern dokumentieren diese Tatsache und halten die Erinnerung wach.
Sehenswürdigkeiten
- kath. Pfarrkirche St. Martin
- mehrere schöne, liebevoll restaurierte Fachwerkgebäude (Aachener Hof, Halferhof, Jugendheim „St. Nikolaus“ u.a.)
- die am Rhein entlang laufende Rheinuferstraße, zu der mehrere kleine Stichstraßen hinführen, lädt zum Radfahren und zum Spazierengehen ein. Von ihr aus hat man einen schönen Blick auf die Rheininsel Niederwerth und bis nach Vallendar.
Vereine
Kesselheim hat ein reges Vereinsleben vorzuweisen: 17 verschiedene Vereine schaffen Geborgenheit und Identifikation für viele Bürgerinnen und Bürger.
Weblinks