Einflügler
Der Begriff Monopteros (Einflügler) bezeichnete eine Windenergieanlage (WEA) zur Stromerzeugung, welche mit nur einem, im Lee laufenden, Rotorblatt versehen war (von griech. mónos = eins, allein; pterón = Flügel). Sie wurde von der Firma Messerschmitt-Bölkow-Blohm (MBB) entwickelt.
Nach der Entwicklung der Großen Windenergieanlage Growian in den 1980er Jahren war man bei MBB zu der Auffassung gekommen, dass größere Windenergieanlagen mit Rotoren ausgestattet werden sollten, die nur ein einziges Rotorblatt und ein Gegengewicht in Form eines relativ kleinen Metallkörpers haben.
Auf dem Versuchsfeld des Deutschen Institutes für Windenergie DEWI bei Wilhelmshaven wurden drei WEAs erstellt und im Norden von Bremerhaven eine WEA mit rund 400 kW Nennleistung.
Die Bauform konnte sich aufgrund der bauartbedingten starken Lastwechsel und niederfrequenter Schallemissionen nicht durchsetzen. Zudem konnte das Eigengewicht von Rotorblättern inzwischen deutlich vermindert werden, so dass Rotoren mit mehr Blättern heute leichter beherrschbar sind.
Die drei Anlagen bei Wilhelmshaven wurden demontiert. Die WEA in Bremerhaven erlitt durch eine Sturmböe einen Schaden, weil das Blatt stark ausschlug und seine Spitze von einem Halteseil des Turmes abgetrennt wurde. Eine Reparatur war zu kostenaufwändig und die Anlage wurde später ebenfalls demontiert. Weitere Einflügler wurden nicht installiert.
Einblättrige Windenergieanlagen besitzen eine Schnelllaufzahl von bis zu 15. Das einzelne, im Vergleich zu konventionellen Anlagen sehr schnell rotierende Rotorblatt, wirkt dabei weniger harmonisch als Dreiblattanlagen.
Möglicherweise erleben die Einflügler eines Tages ein Comeback, sollten schwimmende Windkraftanlagen die Meere erobern.
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