Deutsche Gesellschaft für Heereskunde
Die Deutsche Gesellschaft für Heereskunde e.V. ist gemäß ihrer Satzung „eine gemeinnützige Vereinigung zur Pflege und des Studiums der kulturgeschichtlichen Entwicklung der Heere, im besonderen auf den Gebieten der Formation, Uniformierung, Ausrüstung, Bewaffnung und Verwaltung“ (Satzung vom 19. Mai 2001). Die Gesellschaft sucht diesen Zweck durch Gedankenaustausch, Exkursionen und Vorträge in regelmäßigen Zusammenkünften ihrer Mitglieder sowie die Herausgabe einer eigenen Publikation, der Zeitschrift für Heereskunde zu erreichen.
Historie
Die Gesellschaft für Heereskunde e.V. wurde am 1. Dezember 1898 im Berliner Künstlerhaus in der Bellevuestraße gegründet. Zu ihren frühen Mitgliedern gehörten Künstler, Schriftsteller und Offiziere, darunter namhafte Heeres- und Uniformkundler sowie Militärhistoriker von internationalem Ruf. Bekannte Namen sind der Historienmaler Richard Knötel, der spätere Generalfeldmarschall August von Mackensen, der als Gründungsmitglied schließlich auch Ehrenvorsitzender wurde, oder der Geschichtsmaler Professor Louis Braun aus München. Erster Vorsitzender war Adalbert Mila, der Verfasser der „Geschichte der Bekleidung und Ausrüstung der königlich preußischen Armee“.
Das erste Mitgliederverzeichnis des Jahres 1899 wies 37 Personen nach. Erstes Publikationsorgan für Mitteilungen der Gesellschaft war die Zeitschrift „Ueberall - Illustrierte Wochenschrift für Armee und Marine“.
Zunächst blieben die Aktivitäten der Gesellschaft vor allem auf den Raum Berlin beschränkt, in den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg weitete sie ihre Arbeit auf ganz Deutschland aus. Viele Mitglieder aus dem Ausland gaben der Gesellschaft zudem internationales Ansehen. Auch in den Jahren des 3. Reichs existierte der Verein weiter. 1938 wurde die Österreichische Gesellschaft für Heereskunde nach dem so genannten “Anschluss” Österreichs in die deutsche Gesellschaft überführt. Vorher hatte man schon viele Jahre die Zeitschrift für Heereskunde gemeinsam herausgegeben. Noch bis 1944 wurde die Zeitschrift der Gesellschaft herausgegeben. Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs stellte die Gesellschaft für Heereskunde ihre Tätigkeit zunächst ein.
Neuere Zeit
Erst 1952 fanden sich ehemalige Mitglieder in der Bundesrepublik wieder zum Meinungs- und Gedankenaustausch zusammen. Seit Januar 1953 erschien auch die Zeitschrift für Heereskunde erneut. Heute umfasst die Gesellschaft im In- und Ausland knapp 600 Mitglieder.
Neben dem wissenschaftlichen Austausch in der Zeitschrift findet die Arbeit der Gesellschaft vor allem in den regionalen Sektionen (Berlin, Hamburg, Hannover, München, Münster) und auf den jährlichen Tagungen - an wechselnden Orten im Frühjahr (meist Mai) - statt. Daneben betreibt die Gesellschaft eine Website zur Information für Interessierte und zur kurzfristigen Benachrichtigungen ihrer Mitglieder.