Chaim Bar-Lev
Haim Bar-Lev (auch Chaim) wurde am 16. November 1924 in Wien geboren. Er starb am 7. Mai 1994. Er war israelischer Generalstabschef während des Zermürbungskrieges und gilt als einer der besten Zahal-Kommandeure aller Zeiten.
Im Jahre 1939 wanderte Bar-Lev von Jugoslawien nach Israel ein. und besuchte dort die Mikwa Jisrael Agrarschule.
Militärische Karriere
1942 wurde er Mitglied des Palmach und vier Jahre später Kommandeur der Kompanie “D”. Hier war er für die Sprengung der Allenby Brücke verantwortlich. Im Jahre 1947 wurde er schließlich Regimentskommandeur des achten Regiments der Palmach und im Jahr darauf Operationsoffizier der Negev-Brigade. Er war anschließend Regimentskommandeur während der Operation Horew und wurde schließlich 1952 Chef des nördlichen Befehlsbereichs und zwei Jahre später Kommandeur der Givati Brigade. 1956 wurde er nach Besuch einer englischen Offiziersschule Chef der Ausbildung in der Zahal. Im Sinai-Feldzug von 1956 war er Chef der 27. Reserve- Panzerbrigade des nördlichen Befehlsbereichs und von 1957-1961 Kommandeur des Panzer-Corps. Später studierte er Betriebswirtschaft und Volkswirtschaft an der Columbia University in New York und 1966 Politikwisssenschaft an der Pariser Universität.
Von 1964-1966 war er Chef der Operationsabteilung im Generalstab und wird danach zum stellvertretenden Generalstabschef ernannt. Von 1968 bis 1972 war er schließlich Generalstabschef, in diese Zeit fällt auch der 17-monatige Zermürbungskrieg, der nach der Aufkündigung des Waffenstillstandabkommens durch Nasser im März 1969 folgte. Unter seiner Regie entstand entlang des Suezkanals die nach ihm benannte Bar-Lev-Verteidigungslinie, die von den damaligen westlichen Militärexperten als vorbildhaft und unüberwindbar galt. Sie galt als "die sicherste Befestigungsanlage der Welt", auch weil sie mit einer hochentwickelten Infrastruktur ausgestattet war.
Im Jom-Kippur-Krieg von 1973, in dem die nur von wenigen hundert Soldaten gehaltenen Bar-Lev-Linie fast vollständig von der ägyptischen Armee überrannt worden war, kehrte als Kommandeur an der ägyptischen Front in die Armee zurück.
Politische Karriere
Am 5. März 1972 übernahm er, ohne Mitglied der Knesset zu sein, in der 15. Regierung, unter Ministerpräsidentin Golda Meir, das bis dahin von Finanzminister Pinchas Sapir verwaltete Amt des Handels- und Industrieministers. Dieses Amt hatte er bis zur 17. Regierung inne. In der 16. Regierung war er zusätzlich Entwicklungsminister, dieses Ministerium wurde jedoch in der 17. Regierung abgeschafft. Die Arbeitspartei verlor zwar 1977 die Regierungsmacht an den Likud, Bar-Lev wurde jedoch in die 9. Knesset gewählt und konnte seinen Sitz drei weitere Male bis 1992 erfolgreich behaupten. Von 1978 bis 1984 war er auch Generalsekretär seiner Partei.
Von 1992 bis 1994 war er schließlich Botschafter in Moskau, beinahe bis zu dem Tag an dem er nach schwerer Krankheit starb.
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