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Pressesprecher

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Ein Pressesprecher übernimmt für ein Unternehmen oder eine andere Organisationsform (staatliche Behörden, Ämter, Stellen, Vereine) den Kontakt zur Presse und zu anderen Medien. Häufig ist der Pressesprecher Haupt-Ansprechpartner für Journalisten. Bei Vereinen und Non-Profit-Organisationen findet auch die Pressearbeit oft ehrenamtlich statt. Strittig ist, ob Pressesprecher als Journalisten anzusehen sind. Da sie die Organisation bzw. Institution auch gegenüber anderen Medien (Fernsehen, Hörfunk, Internet) repräsentieren, nennt man sie oft auch "Mediensprecher".

Aufgaben

Die wichtigste Aufgabe ist, das eigene Unternehmen, eine Behörde, Kommune oder einen Vereins in der medialen Öffentlichkeit positiv darzustellen. Dies geschieht durch Belieferung der in Frage kommenden Redaktionen mit Pressemitteilungen, Stellungnahmen und Werbemaßnahmen. Aufgrund der Überflutung der Medien mit Nachrichten wird eine Einflussnahme in Form von Events wie Preisverleihungen immer häufiger.

Der Pressesprecher ist in der Regel auch für Interviews zuständig und organisiert Pressekonferenzen. Bei bekannt gewordenen Fehlschlägen oder Unfällen, die mit dem eigenen Arbeitgeber verknüpft sind, muss der Pressesprecher stellvertretend "den Kopf hinhalten" und sich den Fragen der Journalisten stellen.

Zu den internen Aufgaben eines Pressesprechers gehört es, Broschüren und auch Reden zu schreiben.

Strukturen

In den meisten Ländern handelt es sich längst um den zahlenmäßig großen Berufsstand „Pressesprecher“, mit einem eigenen Berufsverband, z.B. in Deutschland. Der vertritt die gemeinsame Außendarstellung, Qualitätssicherung und Fortbildung; veranstaltet Fach- und Bundestagungen.

Es gibt eine Fachzeitschrift Pressesprecher - Fachmagazin für Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation (ISSN 1612-7668) und auch einen von Journalisten gewählten Pressesprecher des Jahres; 2007: 1. Jan Runau, Adidas; 2. Peter Pietsch, Commerzbank; 3. Heiner Springer, Bayer etc. Unter den 30 gewählten/gelisteten Pressesprechern findet sich eine einzige Frau (Jasmin Borhan, Bertelsmann auf Platz 10.). Es ging nach den Kriterien - professioneller Umgang; - journalistische Fähigkeiten; - Informationsniveau. (Im einzelnen umgekehrt auch weniger würdig: „lügt, intrigiert“; „schwärzt Redakteure bei der Chefredaktion an oder versucht es ...“) Seit 2007 fördert der Bundesverband deutscher Pressesprecher (mit Honorar und Aufnahme in eine Schriftenreihe Nachwuchsarbeiten) wie vor allem einschlägige Dissertationen.

Literatur

  • Klaus Commer: Ein bisschen Infozentrale, ein bisschen Werbeabteilung: Bundestagung der Pressesprecherinnen und Pressesprecher vom 25. bis 27. September 2002 an der Universität Karlsruhe. Universitätsbibliothek Karlsruhe 2002
  • Hans-Peter Förster: Zweitberuf: Pressesprecher: Schnellkurs für erfolgreiche Presse-Arbeit. 3., erw. Aufl. Luchterhand, Neuwied 2001, ISBN 3-472-04413-6
  • Judith Regenold: Einfluß auf das Image des Rathauses durch Öffentlichkeitsarbeit unter besonderer Berücksichtigung der Rolle von Pressesprecher/innen. Diplomarbeit, Fachhochschule Kehl 1999
  • Jürgen Roos: Kommunale Pressesprecherinnen in Baden-Württemberg: Zur Rolle kommunaler Pressesprecherinnen im Kommunikationsraum „kommunale Öffentlichkeit“ und zu Unterschieden in ihrer Professionalisierung. Magister-Arbeit, Universität Stuttgart 1998

Homepage des Bundesverbandes deutscher Pressesprecher

Siehe auch

Presse, Pressekonferenz, Pressestelle