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URL-Spoofing

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URL-Spoofing (zu Deutsch etwa: Vortäuschen einer URL) ist eine im World Wide Web angewendete Methode, um dem Besucher einer Website in betrügerischer Absicht eine falsche Identität vorzuspiegeln bzw. die tatsächliche Adresse der Seite zu verschleiern.

Beim Phishing kann dabei zum Beispiel einem Nutzer vorgetäuscht werden, er befände sich auf der Seite http://register.example.com – in Wahrheit wird stattdessen die Adresse http://register.example.com@192.168.1.1 aufgerufen, die einer Authentifizierung des Benutzers „register.example.com“ beim Host 192.168.1.1 entspricht.

Möglich wird das URL-Spoofing durch Sicherheitslücken in Webbrowsern. So funktionierte im Dezember 2003[1] das Spoofen eines solchen URLs in einem Internet Explorer samt veröffentlichter Patches. Doch auch Mozilla hatte Ende 2003 dasselbe Problem[2], das erst mit Version 1.6 behoben wurde. Nachdem das Problem Anfang 2004 zunächst behoben schien, tauchten im April 2004 erneut Exploits[3] auf, die im Internet Explorer, Opera 7.2, KDEs Konqueror 3.1.3 und Apples Safari funktionierten. Lediglich Mozillas Browser waren diesmal nicht betroffen.

Als URL-Spoofing kann man auch Folgendes bezeichnen: Manche Seiten verlangen für ihre Dienste Bezahlung. Bei einigen Webseiten kann man durch das Spoofing des sogenannten HTTP-Referrers, welcher die Adresse der zuletzt besuchten Webseite beinhaltet, diese Bezahlung unwirksam machen und so auf evtl. nicht jugendfreien Inhalt zugreifen. Beispielsweise setzt man die HTTP-Referrer-Adresse auf eine URL innerhalb des geschützten Mitgliederbereiches. So geht der Server der entsprechenden Website davon aus, sofern keine zusätzliche Überprüfung durch den Betreiber eingebaut wurde, dass der jeweilige User bereits eingeloggt ist.

Referenzen

  1. heise security: Gefälschte URLs im Internet Explorer, 9. Dezember 2003
  2. heise online: Falsche URLs auch unter Mozilla, 15. Dezember 2003
  3. heise online: Weiterer Trick zum URL-Spoofen im Internet Explorer, 1. April 2004