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Oikocredit

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International tätige Kreditgenossenschaft mit Hauptsitz in Amersfoort NL. Ziel von Oikocredit ist Entwicklungsförderung durch Kreditvergabe an Genossenschaften und Unternehmen benachteiligter Menschen in Entwicklungsländern und Mobilisierung von kirchlichem und privatem Kapital für solche Projekte.

Geschichte

Die Ökumenische Entwicklungsgenossenschaft Oikocredit wurde 1975 auf Initiative des Ökumenischen Rates der Kirchen damals noch unter der englischen Abkürzung EDCS gegründet mit dem Ziel der Mobilisierung kirchlicher Rücklagen für Entwicklungsförderung. Nach anfänglicher Skepsis seitens auch kirchlicher Finanz- und Entwicklungsexperten hat sie sich zu einer international anerkannten Organisation der Entwicklungsfinanzierung und mit 200 Mio Euro zu einem der größten ethisch - ökologischen Investmentfonds Europas entwickelt. 2004 hat Oikocredit aktuelle Kredite an 400 Geschäftsparterinnen in 33 Ländern vergeben.


Kriterien der Kreditvergabe

- wirtschaftlicher und sozialer Nutzen für Gruppen benachteiligter Menschen 
- Breite Beteiligungsstrukturen insb. auch von Frauen
- Ökologische Verträglichkeit
- Ökonomische Tragfähigkeit 


Geförderte Wirtschaftssektoren

52 % Finanzintermediäre, die Mikrokredite vergeben
12 % Lebensmittelverarbeitung
16 % Landwirtschaft, Viehzucht und Fischerei
 7 % Handel, insb. auch Fairer Handel
 4 % produzierendes Gewerbe
 4 % Gesundheitswesen und Bildung
 4 % Sonstige
 1 % Wohnungsbau und Immobilien.


Organisation und Arbeitsweise

Regionalmanager beraten potentielle Geschäftspartnerinnen vor Ort, erarbeiten mit ihnen einen Finanzierungsplan und stellen einen Kreditantrag in der Hauptgeschäftsstelle. Nach Genehmigung begleiten sie das Projekt während der gesamten Projektlaufzeit. Die Hauptgeschäftsstelle genehmigt Kreditanträge, überwacht den Zahlungsfluss, stellt zentrale Dienstleistungen für die Regionalstellen zur Verfügung und macht internationale Öffentlichkeitsarbeit Der auf Zeit gewählte aufsichtführende Vorstand besteht aus internationalen Entwicklungsexperten, die die strategische Ausrichtung konzipieren und der Mitgliederversammlung als obersten Beschlussorgan der Genossenschaft vorlegen Mitglieder und damit Kapitalgeber von Oikocredit sind Kirchen und kirchliche Organisationen, Förderkreise, Entwicklungsorganisationen und erfolgreiche Projektpartner. Über Förderkreise (überwiegend in Europa) beteiligen sich Privatpersonen, Kirchengemeinden und Gruppen mit Geldanlagen. Förderkreise machen treuhänderische Anteilsverwaltung, Öffentlichkeitsarbeit und im Dialog mit anderen Nicht-Regierungsorganisationen entwicklungspolitische Bildungsarbeit. Über 20.000 private Investoren stellen 80% des Kapitals von Oikocredit. Im deutschsprachigen Raum existieren 11 Förderkreise, die in Oikocredit DACHS eine Pressestelle unterhalten

Evaluation der Arbeit

http://www.oikocredit.org/main/de

Literatur

Leonel Roland, A Ship in the Mountains, Poverty, projects and development, Montevideo 2001 ISBN 9974-39-312-4