Otto Philipp Braun
Otto Philipp Braun (* 13. Dezember 1798 in Kassel, Deutschland; † 24. Juli 1869 in Kassel) war der erste bolivianische Kriegsminister, Großmarschall von Montenegro und Gefährte von Simon Bolivar.

Herkunft und Familie
1798 wurde Braun als siebtes Kind des Hofsattlers und Wagenbauers Ludwig Theodor Braun und seiner Ehefrau Sophie, geborene Franke in Kassel geboren. Braun heiratete 1828 Germana de Rivero, welche 1837 verstarb. Mit ihr hatte er eine Tochter und zwei Söhne. In zweiter Ehe war Braun mit Emma Barensfeld verheiratet, mit welcher er fünf Töchter hatte.
Karriere
Im Alter von 16 Jahren nahm Braun als jüngster Freiwilliger der kurhessischen Jäger zu Pferde am Feldzug gegen Napoleon in Frankreich teil. Hiernach studierte er Tiermedizin, wanderte zunächst nach Nordamerika und dann nach Haiti aus. Auf Haiti stand er im Dienste von Henri Christophe.
Im Juni 1820 erreichte Braun Venezuela und wurde Leutnant in der Armee von Simon Bolivar. 1821 nahm Braun an der Schlacht von Carabobo, 1824 an der Schlacht von Junín und der Schlacht bei Ayacucho teil. 1825 wurde Braun zum Oberst ernannt und nahm wesentlich am Aufbau und der Organisation der bolivianischen Streitkräfte unter Antonio José de Sucre teil. 1828, nach dem Sieg über die Armee des späteren peruanischen Präsidenten Agustín Gamarra, wurde Braun zum Brigadegeneral ernannt.
1830 wurde Braun Präfekt von La Paz. 1835 ernannte Andrés de Santa Cruz Braun zum Kriegsminister und beförderte ihn 1836 zum Divisionsgeneral. Im Juni 1838 kam es am Berg Montenegro bei Tarija zu einer Schlacht gegen Argentinien, welche Bolivien unter Braun gewann. Braun wurde daraufhin von Andrés de Santa Cruz zum Großmarschall von Montenegro ernannte.
Fall
1839 musste Santa Cruz eine entscheidende Niederlage gegen Chile hinnehmen, das peruanisch-bolivianische Bündnisses zerbrach, Braun wurde gestürzt und kehrte 1849 nach Deutschland zurück. Er starb 1869 in Wildungen und wurde in Kassel beigesetzt. Sein Grab befindet sich heute noch auf dem Kasseler Hauptfriedhof.
Weblinks
Lebensgeschichte beim Verein für hessische Geschichte und Landeskunde (ab Seitenmitte)
Literatur
Beide historische Romane von Grube und Martin entstanden zur Zeit des Nationalsozialismus und beinhalten eine nicht unbeträchtliche Anzahl an faschistischen Sinnzuschreibungen und sollten daher mit großer Vorsicht gelesen werden. Aus diesem Grund ist hinsichtlich der Biographie eher dem Artikel von Michaelis-Braun aus dem Jahre 1914 zu folgen.
- Grube, Otto, Ein Leben für die Freiheit, Das abenteuerliche Schicksal des
Großmarschalls Otto Philipp Braun, Kassel 1939
- Martin, Karl, Der Unbesiegte Soldat, Otto Philipp Braun der Großmarschall vom
Schwarzen Berge, Ein deutsches Heldenleben in Südamerika, Nürnberg 1942.
- Michaelis-Braun, Manuel, Otto Philipp Braun, Großmarschall von Montenegro, in:
Braun, Hans, Grundlagen zu einer Geschichte der Familie Braun, mit Beiträgen zur hessischen Familien- und Ortsbeschreibung, Ein Heimatsbuch, Berlin Leipzig 1914, S. 219-258.
Spanischsprachige Literatur:
- Nölle, Wilfried, La vida de Otto Felipe Braun, Gran Mariscal de Montenegro, a través
de cartas y documentos de la épocha, expuesta por Wilfried Noelle, La Paz 1969.
- Diaz, Julio, El Gran Mariscal de Montenegro, Otto Felipe Braun, ilustre extranjero al
servico de Bolivia, 1798-1969, La Paz 1945.
Französischsprachige Literatur :
- Walbaum, Hubert, "Otto Philipp Braun compagnon de Bolivar".
Sa vie et sa contribution aux Guerres d'Indépendance sud-américaines. Précédé d'un résumé de l'histoire de ce Continent et des Guerres d'Indépendances. Editeur Connaissance et Mémoires (ISBN 2-914473-06-0)France.
Personendaten | |
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NAME | Braun, Otto Philipp |
KURZBESCHREIBUNG | bolivianischer Kriegsminister, Großmarschall von Montenegro und Gefährte von Simon Bolivar |
GEBURTSDATUM | 13. Dezember 1798 |
GEBURTSORT | Kassel, Deutschland |
STERBEDATUM | 24. Juli 1859 |
STERBEORT | Kassel |