Tod
Der Tod ist das Ende des Lebens.
Der Tod ist das Erlöschen der körperlichen Existenz eines Lebewesens.
Die Grenze vom Leben zum Tod ist unscharf. Je weiter weg man von der Grenze ist , desto klarer ist der Unterschied zwischen Leben und Tod. Je näher man an der Grenze ist desto unschärfer wird sie. So können Lebewesen die bereits einen Herzstillstand hatten, manchmal erfolgreich wiederbelebt werden.
Man kann den Tod in Zweifelsfällen über den Hirntod definieren.
Im allgemeinen reichen die sicheren Todeszeichen aus:
- Leichenstarre (Rigor mortis)
- Verwesung (Autolyse)
- Totenflecke (Livores)
- Verletzungen, die mit dem Leben nicht mehr vereinbar sind! (z.B. Rumpfabtrennung)
keine Todeszeichen sind:
- fehlende Atmung
- fehlender Puls
- fehlender Herzschlag
- Bewußtlosigkeit
- Unterkühlung
- komplette Lähmung aller Muskeln
Ursache des Tods
Die Ursache des natürlichen Tods (und auch schon Alterung) wird von Wissenschaftlern in der Evolution vermutet: Hat ein Lebewesen sein Erbgut erfolgreich weitergeben (die Nachkommen sind selbstständig), dann existiert das Erbgut in den Nachkommen fort. Alle Ereignisse, die nach der erfolgreichen Ergutweitergabe passieren, haben keine Wirkung auf die Weitergabe des Erbguts, also auch weder eine fördernde noch eine hemmende Wirkung. Folglich können sich im Erbgut Faktoren ansammeln, die das weitere Leben nach der erfolgreichen Erbgutweitergabe bestimmen, ohne dass sie dem Selektionsdruck ausgesetzt sind. Beispiele dafür sind:
Dieser "genetische Müll" letztendlich, so die Theorie, verursacht den Tod. Dass dieser nicht zwangsläufig sein muss, zeigen Experimente mit bestimmten Seegurken-Arten: Diese konnten über Jahrzehnte am Leben erhalten werden, ohne dass Alterungserscheinungen auftraten.
Vorraussetzung für die völlige Aussetzung der Selektion ist, dass es ein Alter gibt, ab dem eine Fortpflanzung nicht mehr möglich ist. Bei Lebewesen, die sich durch Knospung vermehren, ist dies oft nicht gegeben. Diese sind also nach dieser Theorie potentiell unsterblich.
Bücher über den Tod
- Elias,Norbert
- Über die Einsamkeit der Sterbenden
- Ersch. 1982, 120 S. Suhrkamp Verlag
- Ein leicht zu lesendes und lesenswertes Buch über das Sterben und den Tod.
Umstrittene Ansichten über den Tod
- Weiterleben der Seele nach dem Tode
- Wiedergeburt der Seele in einem anderen Lebewesen = Reinkarnation
- Seelenwanderung
Weiterleben nach dem Tode im naturwissenschaftlich-aufgeklärten Sinne
- In der Erinnerung anderer Menschen
- In den eigenen Leistungen:
- in geschriebenen Büchern
- in Filmen
- in Musik
- in Bauwerken
- in wissenschaftlichen und sozialen Leistungen
- in Wikipediabeiträgen bis zur nächsten Revision
Nur solange es Menschen gibt, gibt es also in diesem Sinne ein Weiterleben nach dem Tode. Immanuel Kant hat wohl Ähnliches gemeint als er schrieb: "Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt, der ist nicht tot, der ist nur fern; tot ist nur, wer vergessen wird."
Verwandte Themen
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- Todesangst
- Sterben
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- Bestattung
- Testament
- Scheintod
Gliederung der Thanatologie
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