Minamata
Minamata (水俣市; -shi) ist eine japanische Stadt in der Präfektur Kumamoto. 2003 besaß sie eine Einwohnerzahl von 30.080 und eine Fläche von 162.87 km². Die Stadt wurde am 1. April 1949 gegründet.
Minamata wurde weltweit zum Begriff für Umweltschäden durch unkontrollierte Verklappung von Abfällen, als sich in dem Ort Mitte der 50er Jahre Schädigungen am zentralen Nervensystem von Menschen und Tieren zeigten, die bald auf die Aufnahme von Quecksilber aus Lebensmitteln und Trinkwasser zurückgeführt werden konnten. Der Chemiekonzern Chisso, der am Ort eine Acetaldehyd-Anlage unterhielt, stritt zunächst jeden Zusammenhang ab, obwohl er in eigenen Versuchsreihen bereits festgestellt hatte, dass das Abwasser aus der Acetaldehyd-Produktion genau die beobachteten Symptome an Tieren hervorrief.
Erst nach einer staatlichen Untersuchung musste der Konzern zugeben, dass die Einleitung von einer Qucksilberverbindung ins Meerwasser zu einer dramatischen Anreicherung von Quecksilber in den Meeresalgen und somit in den Fischen, dem Hauptlebensmittel der Einwohner des Küstenortes, geführt hatte. Nach heutigen Schätzungen wurden etwa 10.000 Menschen durch das Quecksilber mehr oder weniger schwer geschädigt, etwa 3.000 dürften an der Vergiftung gestorben sein.
Siehe auch: Minamata-Krankheit, Itai-Itai Krankheit (chronische Cadmiumvergiftung)