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Otto von Oehlschläger

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Otto Karl Oehlschläger, ab 1888 von Oehlschläger (* 16. Mai 1831 auf Gut Heiligenwalde bei Blumenau, Landkreis Preußisch Holland, Ostpreußen; † 14. Januar 1904 in Charlottenburg) war ein deutscher Jurist und Politiker, königlich preußischer Wirklicher Geheimrat, Präsident des Reichsgerichts (1891-1903), Mitglied des Preußischen Staatsrates und des Preußischen Herrenhauses sowie Kronsyndikus.

Der Name Oehlschläger bzw. Öhlschläger ist in Archiven und Internet-Einträgen in beiden Schreibweisen vorzufinden. Hier wurde die Schreibweise mit OE gewählt, die das Gothaische Genealogische Taschenbuch der Adeligen Häuser (Gotha) und als dessen offizieller Nachfolger das Genealogische Handbuch des Adels sowie Dokumente im Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz (Berlin) nennen.

Familie

Er war der Sohn des preußischen Amtmannes Karl Oehlschläger (1801-1855), Pächter der Domäne (Rittergut) Heiligenwalde im Landkreis Preußisch Holland. Oehlschläger heiratete am 24. Mai 1861 Marie Mellenthin (* 8. Februar 1840 in Ristow, Landkreis Schlawe, Westpommern; † 2. November 1930 in Berlin). Ihr Sohn war der Schriftsteller Hans von Oehlschläger (* 1862).

Am 5. Mai 1888 wurde er in Charlottenburg durch Friedrich III. in den preußischen Adelsstand erhoben.

Leben

Ab 1850 studierte Oehlschläger in Königsberg (Preußen) Rechtswissenschaften. Er wurde 1858 Gerichtsassessor, übernahm dann Richterstellen in Schwetz und Löbau und trat 1864 in den Dienst der Staatsanwaltschaft Marienwerder. Von 1870 an wirkte er am Stadt- und Kreisgericht in Königsberg, 1874 wurde der zum Vortragenden Rat im preußischen Justizministerium ernannt.

Im Amt des Generalauditeurs, das er ab 1879 bekleidete, erarbeitete Oehlschläger umfangreiche Vorschläge zur Reform des prozessualen Militärstrafrechts. Er wurde 1884 Abgeordneter im Preußischen Herrenhauses, ein Jahr später Mitglied des Preußischen Staatsrates und Präsident des Berliner Kammergerichts.

Im Jahre 1889 übernahm er den Posten des Staatssekretärs im Reichsjustizamt. 1891 folgte er Eduard von Simson als zweiter Präsident des Reichsgerichts. Ein Augenleiden zwang ihn 1903 - kurz nach seinem 50-jährigen Dienstjubiläum - sein Amt niederzulegen. Oehlschläger starb im darauffolgenden Jahr in Charlottenburg.

Er gehörte zu den Miteditoren der dreibändigen Preußischen Forst- und Jagdgesetze (1878-1880).

Literatur

  • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser, Teil B 1933, Seite 377, Verlag Justus Perthes, Gotha 1933
  • Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band IX, Band 116 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1998, ISSN 0435-2408