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Benutzer:Christoph Leeb/work

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Regenbremse
Regenbremse (Haematopota pluvialis) - Männchen
Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Classis: Insekten (Insecta)
Vorlage:Ordo: Zweiflügler (Diptera)
Vorlage:Subordo: Fliegen (Brachycera)
Vorlage:Familia: Bremsen (Tabanidae)
Vorlage:Genus: Haematopota
Vorlage:Species: Regenbremse
Wissenschaftlicher Name
Haematopota pluvialis
Linnaeus, 1758

Die Regenbremse (Haematopota pluvialis), im Volksmund auch Regenbogenbremse, Blinde Fliege, Gewitterbremse sowie Faulstich[1] genannt, ist eine Fliegenart aus der Familie der Bremsen (Tabanidae).

Merkmale

Regenbremsen erreichen eine Körpergröße von 8 bis 12 Millimetern. Der schlanke Körper weist eine dunkelbraune bis graue Färbung auf und der Thorax besitzt dunkle Längsstreifen. Die auffallend großen Facettenaugen haben geschwungene, helle und dunkle Ränder und schillern in allen Regenbogenfarben, wobei die Augen bei den Männchen aneinanderstoßen und bei den Weibchen deutlich getrennt sind. Die Flügel sind milchig mit einer weißen bis gräulichen Marmorierung. Sie werden in Ruhestellung dachartig über das Abdomen gelegt. Das Weibchen besitzt einen kräftigen, kurzen Stechrüssel, welcher beim Männchen weitgehenst zurückgebildet ist. Die Fühler sind mehrgliedrig und hornartig.

Vorkommen und Verbreitung

Die Regenbremse kommt in allen paläarktischen Zonen Eurasiens bis in eine Höhe von etwa 2000 m vor. Sie gilt als häufigste Bremsenart Europas und ist vor allem in Sümpfen und Feuchtwiesen sowie in Wäldern zu finden.

Lebensweise

Weibliche Regenbremse beim Blutsaugen. Facettenaugen liegen auseinander

Die Weibchen saugen Blut von Säugetieren und jagen andere Insekten, wohingegen sich die Männchen von Nektar und Pflanzensäften ernährt. Wie die meisten Bremsen benötigen die Weibchen der Regenbremse eine Blutmahlzeit zur Eientwicklung. Die Eiablage erfolgt in geschichteten Eipaketen an Pflanzen in Wassernähe. Die Larven leben im Wasser oder feuchtem Boden und beziehen den notwendigen Sauerstoff durch Hautatmung. Sie ernähren sich von Detritus und Aas.

Die Flugzeit der Art reicht von Mai bis Oktober. Gerade im Hochsommer kommt es häufig zu Stichen an Menschen. Anders als zum Beispiel die Stechmücke oder die Rinderbremse nähert sich die Regenbremse beinahe lautlos. Dem Stich folgt wie bei den meisten blutsaugenden Insekten eine Quaddelbildung und ein starker Juckreiz. Es können dabei auch Krankheiten wie Milzbrand oder die Weil'-schen Krankheit übertragen werden[2].

Namensherkunft

Die Namen Regenbremse sowie Gewitterbremse beziehen sich auf die besonders hohe Aktivität und Stechbereitschaft der Haematopota pluvialis kurz vor und bei Regen[3].

Flügel einer Regenbremse

Die Herkunft des Namens Blinde Fliege ist nicht restlos geklärt. In der Literatur findt sich die Erklärung, dass sich der Name auf die getrübten Flügel bezieht[4], sowie, dass die Bezeichnung auf der Tatsache beruht, dass sich die Regenbremse bei der Nahrungungssuche kaum stören und sich dadurch meist ohne Fluchtversuch leicht erschlagen lässt (als ob sie blind wäre)[5]. Gelegentlich heißt es auch, der Name stammt von der früher verbreiteten Annahme, dass der Biss eines Weibchens einen Menschen erblinden lassen kann. Neben der Regenbremse wird jedoch auch manchmal die Bremse allgemein oder die Blindbremse Chrysops caecutiens als Blinde Bremse bezeichnet.

Der Name Regenbogenbremse geht auf die in allen Regenbogenfarben funkelnden Augen der Regenbremse zurück.

Literatur

  • H. W. Smolik: Pflanzen und Tiere unserer Heimat. Neumann&Göbel Verlags-GmbH, Köln 1985
  • Dr. Helgrad Reichholf-Riehm: Insekten. Mosaik-Verlag, München 2000, ISBN 3-572-01088-8
  • Heiko Bellmann: Leben im Bach und Teich. Mosaik-Verlag, München 1998

Einzelnachweise

  1. [1] Beleg des Namens Faulstich
  2. [2] Die Regenbremse als Krankheitsüberträger
  3. [3] Beleg für die Herkunft des Namens Regenbremse
  4. Werner Jacobs, Maximilian Renner, Klaus Honomichl: Biologie und Ökologie der Insekten. 3. Auflage. Spektrum Akademischer Verlag, Stuttgard 1998, ISBN 3-827-40799-0
  5. Heiko Bellmann: Der neue Kosmos-Insektenführer. Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgard 1999, ISBN 3-440-07682-2
Commons: Regenbremse – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien