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Wappenbesserung

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Unter Wappenbesserung versteht der Heraldiker die Veränderung des Wappen, um dieses der zeitliche Entwicklung oder anderen bedeutsamen Ereignissen des Wappenträgers anzupassen .

Diese Verbesserungen erfolgen in der Heraldik durch

In der Frühzeit der Heraldik war es üblich, ungefragt sein Wappen nach Belieben und Eigenmacht zu ändern. Schon das Führen eines ledigen Schildes, also ein Wappen nur in Tinktur und ohne gemeine Figur oder einem Heroldsbild fiel in diese Zeit. Das war keine Wappenbesserung im eigentlichen Sinn. Oft war das eine kriminelle Tat, denn der Träger wollte, warum immer, unerkannt bleiben. Später wurden Besserungen nach dem Willen und dem Recht des Herrschers nur noch möglich. Diese kontrollierten die Herolde in den Hofkanzleien und es entstanden die Wappenbücher und Verzeichnisse, welche heute Grundlage der Forschung sind.

Gründe der Veränderungen waren vielschichtig. So war das Erben des Wappens vom Vater auf den Sohn ein Grund, kleine Dinge am Wappen zur Unterscheidung Vater-Sohn umzugestalten. Die Verwendung von Beizeichen gehört hier hin, aber auch alle anderen Möglichkeiten der Wappenbesserung. Das Aufsteigen in der Adelsherachie war ein wichtiger Grund. Häufig hat der Herrscher aus Dankbarkeit die Verwendung von Teilen seines Wappens dem Untertan zugebilligt.

Beispiele [1] sind die Übernahme des habsburgisch-babensbergisch-lothringischen Schild durch den Workliker Zweig der Fürsten Schwarzenberg und die erlaubte Übernahme des österreichischen Adlers durch den Graf Clam-Martinic.

Bevorzugte Mittel waren kultur- und landesabhängig. In Frankreich gingen die Wappenbesserungen oft mit der Lilie, in England mit Löwen und Russland, Preußen mit Adler ein her. Im Schildhaupt waren diese Kleinigkeiten, wenn nicht eigenständig im größeren Wappenfeld, gut platziert. Es gab Familien, die trotz vieler Wappenbesserungen am alten Wappen festhielten.

Literatur

  • Heraldik, Milan Buben, Albatros Prag, 1987