Schelder Wald
Der Schelderwald (geläufiger ist die Bezeichnung "Schelder Wald") ist ein mit der Angelburg 609 m hoher, waldreicher, südlicher Ausläufer des Rothaargebirges. Die Angelburg ist Teil eines ehemals weitaus höheren Einzelmassivs, das im Verlaufe der Erdgeschichte bis auf die heutige Höhe abgetragen wurde. Als Eisenkiesel-Härtlinge haben die Wilhelmsteine, eine bis zu 13 m hohe Felsengruppe in der Nähe der Angelburg, der Abtragung widerstanden.
Geographie
Der Schelderwald liegt im Lahn-Dill-Kreis und im Landkreis Marburg-Biedenkopf. Er wird umrahmt von den Gemeinden Angelburg, Bad Endbach, Siegbach, Dillenburg und Eschenburg. In seinem Zentrum fließt die Schelde, die in Dillenburg-Niederscheld in die Dill mündet.
Der Schelderwald im engeren Sinne wird im Westen durch den Fluss Schelde und im Osten in der Hauptsache durch den Aar-Nebenfluss Siegbach begrenzt, wobei der äußerste Nordosten mit Angelburg, Schmittgrund, Würgeloh und Schindeberg naturräumlich bereits zu den sogenannten Bottenhorner Hochflächen gezählt wird, deren höchsten Teil sie darstellen.
Zum Naturraum Schelder Wald wird dem gegenüber nach Westen auch das waldreiche Gebiet zwischen Schelde und Diethölze mit der 590 m hohen Eschenburg gezählt. So kommt es, dass die höchsten Erhebungen des Schelder Waldes allesamt außerhalb des Schelder Waldes im engeren Sinne liegen.
Geschichte
Der Schelderwald war schon zur Keltenzeit besiedelt, wie Ausgrabungen in den 1930er Jahren belegen. Spektakulärstes Fundstück ist der „Keltenstein“, dessen Original heute in Wiesbaden im Museum steht. Insbesondere an der Süd-Ost-Seite der „Angelburg“, in der Nähe der Quellwiesen des „Siegbaches“, sind im Wald auch heute noch Spuren, zwar stark verschliffen, einstiger menschlicher Tätigkeiten zu erkennen.
Im rheinisch-fränkischen Landfrieden vom 15. Mai 1265, den der Erzbischof Werner von Mainz und die Herren und Städte der Wetterau miteinander schließen, wird u.a. auch eine „Herrschaft zum Schelterwald“ genannt.
Der Schelderwald hatte ehemals innerhalb des Lahn-Dill-Gebietes eine besondere wirtschaftliche Bedeutung als Abbaugebiet für Eisenerz, und zwar seit der La-Tène-Zeit bis in die zweite Hälfte (1973) des 20. Jahrhunderts. Im 13. und 14. Jahrhundert kam es auch deswegen um dieses Gebiet zwischen der Landgrafschaft Hessen und den Grafen von Nassau zu heftigen kriegerischen Auseinandersetzungen. Diese Kämpfe sind in die Geschichte eingegangen als „100jährige Dernbacher Fehde“. Heute dient der Schelderwald in erster Linie als Erholungsgebiet für die Bewohner der umliegenden Orte.
Berge
- Angelburg (609,4 m ü. NN) (Bottenhorner Hochflächen)
- Schmittgrund (591 m ü. NN) (Bottenhorner Hochflächen)
- Eschenburg (590 m ü. NN) (Westlicher Schelder Wald)
- Würgeloh (563,9 m ü. NN) (Bottenhorner Hochflächen)
- Schindeberg (553,2 m ü. NN) (Bottenhorner Hochflächen)
- Hohe Koppe (540,2 m ü. NN)
- Stockseite (516 m ü. NN)
- Oberellenbach (496 m ü. NN)
Sehenswürdigkeiten
- Wilhelmsteine (eine Gruppe von bis zu 13 m hohen Eisenkieshärtlingen, auch Felsenburg genannt)
- Fernsehturm Angelburg
- Irrschelde-Tal