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Reineke Fuchs

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Wilhelm von Kaulbach: Reineke Fuchs als Sieger. Illustration, erschienen 1846; in Kupfer gestochen von Adrian Schleich, München

Reineke Fuchs (Reinicke/ Reynke de Vos/ Vosz u.ä.) ist die Hauptfigur und häufig auch der Titel zahlloser Versionen eines europäischen Tierepos', dessen Tradition im Mittelalter beginnt, dessen Ursprünge aber noch weiter in die Vergangenheit zurückreichen.

Eine 1498 in Lübeck gedruckte niederdeutsche Fassung, Reynke de vos, wurde seit dem 16. Jahrhundert im deutschsprachigen Raum zum Bestseller. Darin wird erzählt, wie sich der Übeltäter Reineke, der Fuchs, durch geniale Lügengeschichten und ausgesuchte Bosheiten aus allen prekären Lagen rettet und sich am Ende gegen seine Widersacher als Sieger durchsetzt.

Die bereits seit dem 16. Jahrhundert erfolgten neuhochdeutschen Ausgaben, insbesondere die Prosaübertragung von Johann Christoph Gottsched im Jahre 1752, tradierten die Geschichte in ihrer jahrhundertealten deutschsprachigen Fassung nahezu unverändert bis auf den heutigen Tag; das Werk und sein Titelheld inspirierten seit der Mitte des 16. Jahrhunderts Übersetzer, Schriftsteller und Illustratoren. Die heute gebräuchliche Namensform Reineke Fuchs wurde durch das gleichnamige Versepos Johann Wolfgang von Goethes etabliert.

Die Geschichte von Reineke

Inhalt

Seite aus Reyneke Vosz de olde, 1592: Bär und Wolf wird das Fell abgezogen, woraus der König dem Reineke ein Ränzlein schneidern lässt, in welchem dieser ihm den Kopf des Hasen Lampe zukommen lasst, wofür der Bote, der Widder Bellyn, mit dem Leben bezahlt.

Die Geschichte besteht aus zwei Teilen, die jeweils von einem Gerichtsverfahren erzählen. Der Löwe Nobel, König der Tiere, hat zu Pfingsten zum Hoftag geladen. Die Anwesenden, groß und klein, allen voran Isegrim, der Wolf, beschweren sich über die Untaten des nicht anwesenden Fuchses Reineke und fordern seine Bestrafung. Braun, der Bär, und Hintz, der Kater, werden nacheinander losgeschickt, um Reineke aus seiner Burg Malepartus an den Hof zu holen. Nacheinander scheitern beide; durch Reineke jeweils gezielt in Lebensgefahr gebracht entrinnen sie, schwer malträtiert, kaum dem Tode.

Der König nimmt die Schmach persönlich und setzt Reinekes Erscheinen vor Gericht durch. Das Urteil lautet auf Tod. Unter dem Galgen, den Kopf bereits in der Schlinge, gelingt Reineke die Erfindung einer als Beichte getarnten Historie von Verrat und Goldschatz, die den Bären Braun und den Wolf Isegrimm zu Hochverrätern erklärt und den Löwen Nobel gierig macht. Reineke wird entlassen und macht sich unter dem Vorwand einer Pilgerreise nach Rom auf und davon. Reinekes Verrat wird offenbar, nachdem er den abgebissenen Kopf seines Pilgergefährten Lampe, des Hasen, mit einem dreisten Begleitschreiben an den König zurückgeschickt hat.

Nachdem Grimbart, der Dachs, Reineke erneut zum Hof gebracht hat, entwickelt sich eine zweite Gerichtsverhandlung, in der die Schandtaten Reinekes ans Licht kommen und in Reden der Anklage und der Verteidigung verhandelt werden, wobei Reineke auf allerlei Wohltaten seiner Familie am Hofe verweist, insbesondere auch auf die Rettung von Nobels krankem Vater durch seinen eigenen. Der Vorwurf Isegrims jedoch, Reineke habe seine Gattin Gieremund geschändet, veranlasst Nobel zu der Entscheidung, Isegrim und Reineke in einem öffentlichen Zweikampf auf Leben und Tod gegeneinander antreten zu lassen. Für den Fuchs bedeutet dies das zweite Todesurteil, denn er ist dem Wolf körperlich unterlegen. Reineke gewinnt, indem er dem Wolf ins Auge kratzt, einen Strahl Urin in Wunde schießt und Sand hinterher schmeißt; vom vor Schmerz rasenden Wolf in die tödliche Zange genommen, kneift er ihm kräftig in die Hoden. Das überzeugt das Publikum und veranlasst den König Nobel, Reineke zu seinem Rat und Reichsverweser zu ernennen.

Merkmale

Das sich türmende Lügengebäude des Fuchses hat eine Verdichtung seiner Heucheleien, Bosheiten und Gewalttaten zur Folge, woraus der Zweikampf am Ende, ähnlich dem sogenannten Showdown klassischer Filmgenres, konsequent entwickelt ist. Der innere Aufbau der Erzählung besteht in einer steigernden Verknüpfung von Episoden, in denen der Fuchs jeweils mit bestimmten Widersachern oder Situationen konfrontiert wird. Ein äußerer Aufbau trug dem seit dem 15. Jahrhundert Rechnung, indem er das Epos in Kapitel und Bücher einteilte.

Die anthropomorphen Eigenschaften der durch Eigennamen individualisierten Tiere, die einerseits ihrer Natur folgen, sich aber andererseits in den von menschlichem Geist geprägten Ordnungen bewegen, treiben die Handlung voran, die durch allen Lebewesen gemeinsame elementare Motive, wie zum Beispiel die Nahrungssuche oder die Flucht vor Verfolgung, ebenso bestimmt ist wie durch solche ausschließlich humanen Lebens, wie zum Beispiel den Ehebruch oder die Formen der Anklage und Verteidigung vor einem Gericht. Die das Geschehens bestimmenden Charaktere, insbesondere Nobel, Braun, Reineke und Isegrim, sind gekennzeichnet durch Eitelkeit, Dummheit, List und Gier; diese Züge werden in den zahlreichen Nebenfiguren und ihren Schicksalen fortgesetzt und erweitert zu einem Panoptikum, in dem die menschliche Tragödie von Macht, Gewalt und Tod gestaltet ist als eine tierische Komödie.[1]

Die Fuchs-Epen des Mittelalters

Der schlaue Fuchs findet sich in den Sagenkreisen der Weltgegenden, in denen er beheimatet ist, wie in Eurasien, Nordamerika und dem Mittelmeerraum. In Europa tauchte er in der Antike auf. In einer der Fabeln des Äsop wird von einem Fuchs erzählt, der einen kranken Löwen heilt; der Ursprung Reinekes wird dort vermutet. Im europäischen Mittelalter sind Tiererzählungen mit einem Fuchs durchgehend nachzuweisen, seit dem 12. Jahrhundert erscheint er auch als tragende Figur. Mit seinem Erscheinen als epischer Protagonist entwickelte sich nicht nur seine Geschichte, sondern auch seine Namensgebung zum deutschen Reineke auf einem internationalen Parkett.

Der Reineke des lateinischen Mittelalters

Als erste literarische Fassung in epischer Länge, in der der Fuchs eine Rolle spielt, gilt die Ecbasis captivi, eine um 1040 entstandene Satire in lateinischer Sprache aus St. Evre bei Toul, in der von einem Gerichtstag des Löwen mit Klagen gegen den Fuchs erzählt wird.[2]

Einem unbekanntem Autor aus Gent (vielleicht Nivardus) wird der Ysengrimus zugeschrieben, ein 1148 vollendetes Tierepos in lateinischer Sprache, in dem der Wolf Ysengrimus (in den Handschriften auch Isengrimus, Ysengrinus und Isengrinus) die Hauptrolle spielt und sich stetig mit seinem Gegner Reinardus, dem Fuchs, auseinandersetzen muss. Das Epos ist eine Satire auf den Mönchsstand; Ysengrimus ist darin der Mönch, sein Widersacher Reinardus der Laie. Das Epos, von dem auch eine gekürzte Fassung aus dem 14. Jahrhundert, der Ysengrimus abbreviatus, überliefert ist, fand im 15. Jahrhundert kaum noch Beachtung; seine Anspielungen und seine Polemik waren unterdessen veraltet.

Der Reineke in den Volkssprachen des Mittelalters

Die Textüberlieferungen der überwiegend fragmentarischen Handschriften zeigen, dass Reinekes Geschichte sich über die Sammlungen einzelner Tiererzählungen und deren Verschmelzungen zunehmend in den verschiedenen Volkssprachen des europäischen Mittelalters zu einer die Sprachgrenzen überschreitenden literarischen Komposition verdichtete. Die im Jahre 1498 gedruckte niederdeutsche Fassung basierte auf niederländischen Versionen mit französischem Ursprung.

Aus dem Roman de Renart. Handschrift des 14. Jahrhunderts. BNF Ms fr.12584f. 18v, 19r
Heinrich: Reinhart Fuchs. Handschrift, ca. 1320–1330; Universitätsbibliothek Heidelberg, Cpg 341, 177r

Roman de Renart

Zwischen 1170 und 1250 entstand im nördlichen Frankreich der in der Volkssprache verfasste Roman de Renart über einen schlauen Fuchs, der über einen starken Löwen triumphiert.[3] Der Roman besteht aus branches verschiedener Verfasser, deren Anzahl und Anordnung in den 20 überlieferten Handschriften und Fragmenten variieren. Die Individualisierung der Tiere durch Eigennamen erscheint in den branches zunehmend ausgeprägt. Die Geschichten zeigen Merkmale der höfischen Welt, deren Handlungen durch das Vermischen von menschlichen und tierischen Verhaltensweisen parodiert werden; Renart ist ein baron revolté, der die Macht des Konigs der Tiere, des Löwen Noble, ständig gefährdet. Die in der branche XI erzählte Geschichte wird als grundlegend angesehen für die Erweiterung des Stoffes im 13. Jahrhundert; sie handelt davon, wie Renart die Löwin verführt, während Noble sich auf einem Kreuzzug befindet.[4]

Der romanische Sprachraum wies bereits im 12. und 13. Jahrhundert eine Fülle von Fuchsdichtungen auf und entwickelte daraus eine erfolgreiche eigene Tradition. Relevant für den niederdeutschen Reynke wurde indes nur der Roman de Renart, der bereits im Mittelalter auch die altfranzösische Sprache eroberte: die Bezeichnung des Fuchses als goupil wurde durch den Namen renart ersetzt und vergessen.[5]

Reinhart Fuchs

Heinrich (genannt der Gleißner) aus dem Elsass dichtete Ende des 12. Jahrhunderts den mittelhochdeutschen Reinhart Fuchs. Das Werk enthält bereits den Stoff und die Handlung des späteren Reynke de Vos in vielen Zügen. Einige Partien der Erzählung lassen deren Anlehnung an den Roman de Renart vermuten, dessen zyklisch-episodische Struktur hier jedoch in eine lineare, sich steigernde Handlung gefasst ist.[6] Heinrich erfand auch eine in der Stofftradition neue Pointe: der Fuchs vergiftet den Löwen am Schluss.[7]

Das Werk zeigt gesellschaftskritische Züge und nimmt als warnende Satire auch ausdrücklich Stellung gegen die Staufer. Es ist das einzige deutschsprachige Tierepos aus dieser Zeit und bis ins 14. Jahrhundert in Handschriften nachgewiesen. In der Frühzeit des Buchdrucks fand Reinhart Fuchs keine Verbreitung mehr; wiederentdeckt wurde er von Jacob Grimm.

Reynaerts Historie

Im 13. Jahrhundert (nach 1179, aber vor 1272) verfasste ein Flame namens Willem eine mittelniederländische Version des Epos, Van den vos Reynaerde, in dem ebenfalls die Spuren des Roman de Renart festzustellen sind. Willems Fassung erzählt vom Hoftag des Löwen, den Anklagen gegen den abwesenden Fuchs und wie dieser die beiden Boten Bär und Katze betrügt. Sie endet mit dem Todesurteil gegen den Fuchs und seiner Erfindung der Lügengeschichte, mit der er seinen Kopf aus der Schlinge zieht, und seinem Versprechen, nach Rom zu pilgern. Im Gegensatz zum eher didaktischen Reinhart Fuchs ist Willems Werk durch ungebremste Erzählfreude und eine Häufung lustiger Einfälle gekennzeichnet. Womöglich provoziert durch den offenen Schluss - der Fuchs entrinnt knapp dem Tode -, erfuhr das Werk um 1375 eine Bearbeitung durch einen unbekannten Verfasser, der die Erzählung als Reynaerts Historie erheblich erweiterte und die Struktur der Doppelung der Gerichtsverfahren aufbaute.[8] Die beiden Versdichtungen werden heute als Reynaert I und Reynaert II geführt.[9] Die Fassung Willems wurde zur niederländischen Nationalliteratur; die Stadt Hulst, darin erwähnt, hat dem Reynaerde ein Denkmal gesetzt.[10]

Weitere Bearbeitungen

Der Reynaert II erfuhr in der Inkunabelzeit noch zweimal eine Bearbeitung, dabei eine in Prosa, gedruckt von Geeraert Leeu in Gouda 1479 unter dem Titel Historie van reynaert die vos, die 1485 von Jacob Jacobsz van de Meer in Delft nachgedruckt wurde. Die andere, eine Fassung in Versen mit Prosakommentaren, erschien zwischen 1487 und 1490 in Antwerpen, wiederum gedruckt von Geeraert Leeu, der unterdessen seine Offizin dorthin verlegt hatte. Diese Versfassung ist nur in sieben heilen Blättern erhalten, den sogenannten Culemannschen Bruchstücken (siehe dazu auch unten den Abris zur Forschungsgeschichte).[11] Die Fragmente lassen die Annahme zu, dass diese Fassung die Vorlage für den Lübecker Druck von 1498 gewesen ist.[12]

Von den Niederlanden aus hielt Reynaert als Reynard auch Einzug in England und begründete dort eine eigene Texthistorie; Rückwirkungen auf die kontinentale Entwicklung des Stoffes sind nicht eindeutig nachgewiesen. 1481 druckte William Caxton die Historye of reynart the foxe, eine englische Übersetzung der niederländischen Prosafassung der Goudaer Ausgabe von Geeraert Leeu. [13]

Der Lübecker Druck von 1498

Illustration aus der von Hans van Ghetelen 1498 gedruckten Ausgabe des Reynke de Vos

Im Jahre 1498 gab Hans van Ghetelen in seiner Mohnkopfdruckerei in Lübeck das Werk Reynke de Vos heraus, eine niederdeutsche Dichtung in 7791 knittelnden und in Paaren gereimten Versen, deren capittel in vier boek (Bücher) unterschiedlicher Länge eingeteilt waren und von denen zwei mit Prosavorreden versehen wurden. Den einzelnen capitteln waren Glossen in Prosa angefügt, die dem Leser die Geschehnisse für seinen Alltag kommentierten (die sogenannte "katholische Glosse"). Die Ausgabe war mit 89 Holzschnitten reich illustriert; einige Motive wurden, auch mehrfach, wiederholt.

Die in dieser Ausgabe erzählte Geschichte Reynkes, dessen Name die niederdeutsche Verkleinerungsform des Reynaert darstellte, wurde in ihrer Handlung und in ihrem Personal bis heute tradiert. Sie spielt in Flandern, wie anhand einiger Verweise im Text, wie zum Beispiel auf die Stadt Gent, erkennbar ist; zudem meldete sich im Vorwort ein vom Namen her ebenfalls den Niederlanden zuzuordnender Hinrek von Alkmar als Vermittler und Bearbeiter der Geschichte. Sein Name als Verfasser ebenso wie die Angaben zu seiner Vita sind lediglich aus diesem Druck überliefert und die Urheberschaft wurde bereits im 19. Jahrhundert bestritten; als Bearbeiter wurde auch ein namentlich unbekannter Lübecker Ordensgeistlicher vermutet.[14]

Der Druck ist nur in einer einzigen Inkunabel vollständig erhalten, die sich in der Herzog-August-Bibliothek in Wolfenbüttel befindet.[15] Gleichwohl begründete er die Überlieferung Reinekes im deutschsprachigen Raum in der Geschichte seiner Nachdrucke und deren Rezeption.

Von der Inkunabel zum Volksbuch

Reyneke Vosz de olde, 1592. Das Titelblatt entspricht dem der von Ludwig Dietz 1539 in Rostock gedruckten Ausgabe.
Aus der von Hartmann Schopper besorgten lateinischen Ausgabe, erschienen in Frankfurt am Main, 1579; Oktavformat: Bruno, der Bär, überbringt Reinike die Vorladung des Königs (Illustration nach der Serie Erhard Altdorfers von 1539).

Ausgehend von dem Lübecker Druck von 1498 verbreitete sich die niederdeutsche Verserzählung von Reynke de Vos im 16. Jahrhundert über weitere Druckorte; darüber hinaus erreichte sie durch ihre Übersetzung ins Lateinische auch internationalen Absatz. Über Lübeck gelangte die Geschichte insbesondere in den gesamten skandinavischen Sprachraum und wurde in Nordeuropa zum Volksbuch.

Die Ausgaben des 16. und 17. Jahrhunderts

Der Lübecker Reynke de vos wurde 1510 und 1517 in Rostock nachgedruckt. Der erste Nachdruck ist nicht erhalten; der zweite von 1517 enthielt nur noch 30 Holzschnitte und und hatte einen deutlich geringeren Umfang an Blättern als die Lübecker Inkunabel. Sowohl die angesichts der Absatzmöglichkeiten für Buchpublikationen in der großen Hansestadt relativ lange Zeit zwischen den Auflagen als auch die deutliche Reduzierung des überlieferten Nachdrucks führten in der neueren Forschung zu der Vermutung, dass die Geschichte zunächst keine bemerkenswerte Aufnahme durch das Publikum erfuhr.[16]

Die eigentliche Erfolgsgeschichte des Reynke de Vos begann 1539 mit einer von Ludwig Dietz wiederum in Rostock gedruckten Ausgabe, die nunmehr mit erheblich erweiterten Kommentaren versehen worden war. Der Umfang der Glossen und deren deutlich protestantische Ausrichtung (sogenannte "protestantische Glosse") beanspruchten die Vorherrschaft gegenüber dem Epos und der umfangreichen Bilderserie. Der niederdeutsche Reynke erfuhr von 1549 bis 1610 noch elf weitere Auflagen in Rostock, Frankfurt am Main und Hamburg. Die Ausgaben unterschieden sich in Format und Ausstattung. So gab der Frankfurter Drucker Cyriacus Jacob 1550 einen mit aufwendigen Holzschnitten ausgestatteten und kostspieligen Band im Quartformat heraus, der allerdings auf die Kapitelglossen verzichtete und deshalb mit 150 Blättern auskam. Ebenfalls in Frankfurt erschien bei Nikolaus Bassée ein Reinke-Druck als wohlfeiles Oktav; die Drucke des Hamburgers Paul Lange von 1604 und 1606 sowie ein später Nachkömmling des niederdeutschen Reinke de Vos, 1660 bei Zacharias Dose in Hamburg, folgten in diesem Format.[17]

Noch vor der Rostocker Ausgabe von 1549 hatte Cyriacus Jacob im Jahre 1544 in Frankfurt einen Druck im Folioformat herausgegeben mit dem Titel Von Reinicken Fuchs, eine hochdeutsche Übertragung des Reynke de Vos, die vermutlich von Michael Beuther verfasst worden war und in dessen Folge Frankfurt zum wichtigsten Druckort für die Reineke-Tradition wurde; bis zum Beginn des 30jährigen Krieges erschienen hier 21 hochdeutsche, fünf niederdeutsche und sieben lateinische Auflagen. Die erste Übertragung ins Lateinische hatte Hartmann Schopper besorgt nach der hochdeutschen Version, sie erschien 1567 unter dem Titel Opus poeticum de admirabili fallacia et astutia vulpeculae Reinikes bei Sigmund Feierabend und Simon Huter in Frankfurt am Main und enthielt eine Widmung ad divum Maximilianum secundum, den Kaiser Maximilian II. Die Ausgabe erschien in fünf Auflagen bis zum Jahre 1612; 1588 wurde eine lateinisch-hochdeutsche Bearbeitung Joseph Lauterbachs gedruckt.

Die lateinische Ausgabe förderte die Verbreitung Reinekes auch über den regionalen Sprachraum hinaus, zumal er sich seit seiner zweiten Auflage von 1574/75 den Untertitel Speculum vitae aulicae gab, den Spiegel des Hoflebens. Die lateinische Version wurde im 17. Jahrhundert zum Anlass für Übersetzungen in verschiedene Landessprachen, wie zum Beispiel ins Englische, wo Reineke in Konkurrenz ging zu einer seit der Ausgabe von Caxton im Jahre 1481 erfolgten eigenen Texttradition, oder ins Spanische; sogar eine hebräische Ausgabe wurde verlegt. Die Verbreitung Reinekes im skandinavischen Sprachraum folgte der niederdeutschen Rostocker Ausgabe des Reynke de Vos von 1539. Eine erste dänische Übersetzung erschien 1555 in Lübeck; in Stockholm kam Reynke im Jahre 1621 auch auf schwedisch heraus, bearbeitet nach der in Hamburg 1604 gedruckten lateinischen Ausgabe; eine englische Übersetzung aus dem Jahre 1706 folgte ebenfalls dieser Fassung. [18]

In der deutschen Überlieferung nach dem 30jährigen Krieg gab es erste, im barocken Stil ziselierende Reimfassungen, die sich auf die hochdeutsche Tradition der Frankfurter Ausgaben stützten; 1650 erschien eine poetisch freie Bearbeitung der hochdeutschen Fassung, die Ende des Jahrhunderts in Prosa umgearbeitet wurde und mehrere Auflagen erfuhr.[19] Reineke war zum Volksbuch geworden, zum Stoff für freie Gestaltungen, die hinreichende Aussicht auf kommerziellen Absatz versprachen und meist als als „Erstdrucke“ auf den Markt kamen.[20]

Dialogus creaturarum: Illustration eines Gesprächs der Vögel im 1. Kapitel des 2. Buches der Lübecker Ausgabe von 1498
Holzschnittillustration (Rostock, 1539/1592)
Holzschnittillustration (Frankfurt, 1550)

Die Illustrationen

Die Inkunabel von 1498 enthielt 89 Holzschnitte, die für einige Ausgaben auch koloriert wurden; die teure Aufmachung weist darauf hin, dass der Druck bei den wohlhabende Lübecker Ständen vertrieben werden sollte und nicht zur Erbauung des Volkes gedacht war.[21] Die Bilder zeigen stets das Löwenpaar im Königsornat, die Tieruntertanen behalten indes ihre Natur, deren Eigenart der Gestalter in differenzierten Schnittschraffuren auszudrücken versuchte. Eine besondere Form der Lübecker Ausgabe stellten die sogenannten Dialogus-Holzschnitte dar, die zum Beispiel am Beginn des 1. Kapitels im 2. Buch vor Einsetzen der Handlung als Zwischenspiel ein das Geschehen glossierendes Gespräch der Vögel begleiten; die Tierdarstellungen sind hier gestalterisch reduzierter angelegt als in den Illustrationen der Handlung und gewinnen durch ihren Zusammenhang mit dem Text emblematischen Charakter.

Für die Rostocker Ausgabe von 1539 entwarf Erhard Altdorfer, Hofmaler in Schwerin, eine neue Serie von Holzschnitten, die in der Erweiterung des Spielraums durch Landschaft und Horizont narrative Wirkung entfalteten. Die Serie illustrierte die weiteren Rostocker Nachdrucke des 16. Jahrhunderts. In anderen Druckorten wurde sie kopiert und nachgeschnitten; die Abbildungen erschienen seitenverkehrt und oft auch in den Details variiert.[22]

Die niederdeutschen und lateinischen Ausgaben, die seit Ende des 16. Jahrhunderts im nunmehr vorherrschenden Oktavformat erschienen, erhielten eigene kleinformatige Illustrationen im Tiefdruckverfahren, deren lineare Gestaltung gleichwohl dem Ausdruck der alten Holzschnitte nachempfunden war; diese Serie tauchte bis zu Zacharias' Hamburger Ausgabe 1660 in den Drucken auf.

Die Kommentare

Kommentar zum ersten Buch mit einer Kritik der Käuflichkeit und Schmeichelei bei Hofe; als Beispiel wird Hans Schenck angeführt. Die Vignette zeigt eine Allegorie der Untreue. Aus: Reyneke Vosz de olde, 1592

In der langen Geschichte seiner Drucke wurde Reineke von Glossen begleitet, die einen deutlichen Wandel in den Absichten der jeweiligen Bearbeiter dokumentieren, den stets nahezu unveränderten Text in seiner Lesart für das Publikum aufzubereiten.

Der katholische Glossator der Ausgabe von 1498 wandte sich erkennbar an ein städtisches Publikum. Er war bemüht, dem Leser einen Sündenspiegel vorzuhalten, indem er die Geschichte im Sinne einer Fabel und ihrer Auslegung darbrachte und den Fuchs als figura diaboli herausarbeitete. Zwar übte er auch Kritik an der Kirche, gleichwohl warnte er davor, einem Geistlichen als Laie Schlechtes nachzusagen. Die Kommentare unterstützten die Vermutung, dass der Bearbeiter der Lübecker Fassung ein Geistlicher aus den Ordenskreisen der Stadt gewesen sei.[23]

Die protestantischen Glossen des Rostocker Drucks von 1539 äußerten eine deutlich veränderte Sicht; sie nahmen Kirche, Papstum, monastisches Leben und kirchliches Recht grundsätzlich ins Visier. Der Bearbeiter kritisierte nicht nur zum Beispiel das unnütze Leben der Nonnen (1. Buch, 18. Kapitel), sondern geißelte auch das Ablasswesen, die Wallfahrten und das kirchliche Bannverfahren (1. Buch, 29. Kapitel) und unterstrich damit seinen reformatorischen Standpunkt. Desgleichen wandte er sich in der Grundsätzlichkeit seiner Kommentare gegen Missstände seiner Zeit, wie zum Beispiel gegen die Praxis, sich durch geschencke oder üble Nachrede Positionen bei Hofe zu erschleichen (1. Buch). Gekennzeichnet sowohl „als Kritik an der alten Kirche und den sozialen Verhältnissen, entfaltete die Dichtung ihre volle Wirkung und gewann die Gunst des Publikums.“[24]

Die 1544 von Cyriacus Jacob in Frankfurt herausgegebene heuhochdeutsche Fassung zeigte eine weitere Tendenz, die Dichtung von Reineke zu beleuchten. Bereits im Titel verwies diese Ausgabe auf ein beliebtes Buch der Zeit: Schimpf und Ernst von Johannes Pauli. Der hochdeutsche Bearbeiter teilte in seiner Vorrede an den Leser mit, dass er sich mit seinen Vorgängern auseinanderzusetzen gedenke, deren Kommentare zu kürzen vorhabe und überdies anonym bleiben wolle. Seine Anmerkungen zeigen literarische Ambitionen, indem er zum Beispiel gelegentlich statt eines Kommentars ein Gedicht beisteuert und damit die bereits im Titel angedeutete Möglichkeit erschließt, durch die Manier der Anspielung dem Leser selbst anheimzustellen, sich durch seine Kritik angesprochen zu fühlen oder nicht.[25]

Auch wenn die Glossen in ihrer Tradition, allein von ihrem Umfang her, den Text eher zuzudecken als zu erschließen schienen[26], verdeutlichten sie die besondere Eignung der Erzählung für Auseinandersetzungen sowohl mit gesellschaftlichen Wiklichkeiten als auch mit dem jeweiligen Gegner in der Form der Glosse als Mittel der literarischen Fehde; der außerordentliche Erfolg der Geschichte von Reineke seit dem 16. Jahrhundert wird deshalb auch insbesondere ihren Kommentaren zugeschrieben.[27]

Vom Volksbuch zum Heldenepos

Im Jahre 1711 gab Friedrich August Hackmann das Epos in der Fassung des Lübecker Druckes von 1498 in Wolfenbüttel neu heraus mit dem Titel Reineke de Vos mit dem Koker in der Absicht, dem barocken Ton der Bearbeitungen des 17. Jahrhunderts die ursprüngliche Fassung entgegenzustellen; das Titelkupfer zeigte einen Fuchs mit Bogen und Köcher vor König Nobel. Hackmann hatte bereits 1709 in Helmstedt als Professor Vorlesungen gehalten über den Reineke Vos, wobei er sich unbotmäßige Äußerungen gegen Standespersonen erlaubt und die Religion verspottet hatte, was ihm infolge ein Vorlesungsverbot und das Consilium abeundi, einbrachte, er wurde der Stadt verwiesen.[28] Vierzig Jahre später wurde die Ausgabe Hackmanns zur Vorlage für die Prosaübertragung Johann Christoph Gottscheds.

Gottscheds Reineke der Fuchs

Johann Christoph Gottsched um 1750
J. Chr. Gottsched: Reineke der Fuchs, Prosafassung 1752. Titelblatt

Johann Christoph Gottsched (1700 – 1766), Gelehrter und eine der einflussreichsten Persönlichkeiten des literarischen Lebens im 18. Jahrhundert, war auch ein Kenner der altdeutschen Literatur. Im Jahre 1752 veröffentlichte er eine Prosafassung des Tierepos unter dem Titel Reineke der Fuchs bei Breitkopf in Leipzig und Amsterdam. Als Vorlage für seine Prosafassung diente ihm die Frankfurter Versübertragung ins Neuhochdeutsche von 1544.

Gottsched behielt die Einteilung in vier Bücher bei, hob Heinrich von Alkmar im Titel prominent hervor und gab die niederdeutsche Fassung von 1498 in den Anhang, allerdings ohne deren Kommentare. Seiner Prosafassung vorangestellt sind die Vorreden Heinrichs von Alkmar (1498) und die eines Nikolaus Baumann aus der Rostocker Ausgabe von 1549; den Kapiteln im einzelnen sind beider Anmerkungen, ebenfalls in Gottsched'scher Prosa, jeweils angefügt. In einer eigenen Einleitung lieferte Gottsched zudem eine historisch-kritische Betrachtung, in der er anhand einer Quellensammlung Von dem wahren Alter dieses Gedichts (II. Abschnitt) berichtet und darüber hinaus auch die bisherigen Ausgaben und Übersetzungen bibliographisch erfasste (IV. Abschnitt). In Abgrenzung zu den bereits vorliegenden Prosafassungen, die er weder für textgetreu noch „heute zu Tage [...] überall ohne Ekel und Widerwillen zu lesen“ befand, sei sein Ansinnen, Reineke „aus den Händen des Pöbels“ zu reißen und ihn „wiederum in die Hände der vornehmen, klugen und witzigen Welt“ zu legen.[29]

Die Ausgabe war mit 57 Radierungen des niederländischen Malers und Grafikers Allart van Everdingen illustriert. Sie zeigen die Tiere in ihrer natürlichen Umgebung der Landschaft und der dazugehörigen menschlichen Behausungen, allerdings ohne ihnen menschliche Insignien anzuheften; ihre Stellung im Machtgefüge der erzählten Geschichte werden auschchließlich durch Ausdruck und Bewegung der Tiere verdeutlicht. Lediglich bei seinem Auftritt als Mönch trägt der Fuchs eine Kutte. [30]

Goethes Reineke Fuchs

Johann Wolfgang Goethe, um 1787

Im Januar 1793 begann Johann Wolfgang von Goethe (1749 – 1832) mit einer Bearbeitung des Reineke Fuchs in Versen, die er im April abschloss. Ende desselben Jahres ging das Werk in Druck und erschien im Frühjahr 1794 als 2. Band der Neuen Schriften bei Joh. Friedr. Unger in Berlin. Es besteht aus 4312 Versen in Hexametern, eingeteilt in zwölf Gesänge, und enthält keinen Kommentar.

Vorlage für das Tierepos war die Prosafassung Gottscheds von 1752, die Goethe seit seiner Kindheit kannte[31]. Goethe besaß außerdem 56 Radierungen aus der Reineke-Fuchs-Serie Allaert van Everdingens, die er 1783 auf einer Auktion erworben hatte.[32] Die Korrespondenz Goethes mit dem Breitkopf Verlag im Jahre 1782 bezüglich der Druckplatten Allaert van Everdingens lässt die Vermutung zu, dass Goethe bei der Abfassung seines Reineke Fuchs auch die Delfter Ausgabe der Historie van Reinaert die vos von 1485 kannte, die 1783 von Ludwig Suhl in Lübeck und Leipzig erneut herausgegeben worden war.[33]

Goethe hielt sich, abgesehen von der sprachlichen Gestalt und der neuen Einteilung, eng an die Vorlage. Die Hexameter verfasste er, wie er selbst sagte, „nach dem Gehör“[34]. Die antike Form des Langverses der homerischen Heldenepen hatte in deutscher Sprache insbesondere durch Klopstocks Messias (seit 1748), aber auch durch die aktuellen Homer-Übersetzungen von Stolberg (1778) und Voß (1781) Beachtung gefunden, galt indes als Ausdrucksform ernster oder feierlicher Themen. Goethes Verwendung hat spielerischen Charakter, da er die Verse nicht auszählte und die Zäsuren frei handhabte zugunsten der Treffsicherheit des Ausdrucks. Die Lässigkeit dieses Stils nimmt der Geschichte, die Goethe als „unheilige Weltbibel“ bezeichnete, alles Lehrhafte und Allegorische.[35]

Goethes Reineke Fuchs fand durch die Verbreitung der Neuen Schriften erste Beachtung und regte weitere Bearbeitungen an. Von einem ungenannten Verfasser stammte der Reineke Fuchs am Ende des philosophischen Jahrhunderts, angeblich erschienen 1797 in Itzehoe. Tatsächlich war dieses Werk aber aus Altona und zeigte den dänischen König Christian VII. als kakaotrinkenden Trottel. [36] Im Jahre 1872 übertrug der luxemburgische Schriftsteller Michel Rodange in seiner Fassung der Goethe'schen Version den Reineke als Renert oder de Fuuss am Frack an a Maansgréiss auf die aktuellen Verhältnisse in seinem Land und benutzte dabei regionale Dialekte.

Der Reineke-Zyklus Wilhelm von Kaulbachs

Johann Wolfgang von Goethe:Reineke Fuchs. Einband der Cotta'schen Ausgabe von 1846 (Ausschnitt)
Wilhelm von Kaulbach: Reineke Fuchs. Die Illustration zum Neunten Gesang, in Kupfer gestochen von Rudolf Rahn in Zürich, zeigt König Nobel im Schlafgemach, mit der Kinderfrau Rückenau, der Äffin, Fürsprecherin Reinekes.
Wilhelm von Kaulbach: Schlussvignette zum Reineke Fuchs von 1846. Der Künstler stellt sich selbst dar, am Arm den als Gouvernante ausstaffierten Cotta'schen Verlagsgreifen, das zu betreuende Fuchsbübchen ist bei seinem forschen Ritt auf dem Steckenpferd mit einem Kinder-Fallhut vor Kopfverletzungen geschützt.

Der Verleger Johann Georg Freiherr Cotta von Cottendorf (1796 – 1863), dessen Haus, die Cotta'sche Verlagsbuchhandlung in Stuttgart. zum bedeutendsten Verlag der Klassiker geworden war und unter anderem auch seit 1806 die Werke Goethes herausgab, hatte begonnen, eine Reihe großformatig aufgemachter Einzeleditionen herauszugeben, an denen der Münchner Künstler Wilhelm von Kaulbach (1804 – 1874) mitarbeitete. 1840 schloss Cotta mit dem Künstler einen Vertrag, die Illustrationen für eine Neuausgabe von Goethes Reineke Fuchs zu gestalten. Kaulbach, mit eigenen Monumentalgemälden im Atelier langfristig beschäftigt, arbeitete drei Jahre abends an dem verhältnismäßig hoch dotierten Auftrag und lieferte 36 Hauptbilder und zahlreiche Vignetten ab. Die Zeichnungen wurden von Hans Rudolf Rahn in Zürich und dem Münchner Adrian Schleich in Kupfer gestochen; 1846 erschien das Buch, eingebunden in rotem oder blauen Leder mit in Gold eingefärbten Blindprägungen.

Kaulbach hatte in den drei Jahren zunehmend seine Zeichnungen zum Reineke auch als Vehikel seiner persönlichen Auseinandersetzung mit den Entwicklungen seiner Zeit entdeckt; in allerlei Anspielungen der zeitgenössischen Staffage der Figuren oder der Details am Rande verspottete er neureiches Gebaren, nahm gelegentlich auch einen Politiker aufs Korn oder machte sich über den ihm töricht erscheinenden Zeitgeist des Biedermeierlichen lustig; so zeigt eine Tafel an Reinekes Burg Malepartus eine nur in der unteren Hälfte sichtbare, mit einem antikisierenden Röckchen ausgestattete, hüpfende Figur, die ein brennendes Häuschen mit einer Wasserkanne begießt; darunter die Inschrift: Heiliger Florian, schütz dies Haus und zünd es an. König Nobel trägt schon mal in einer häuslichen Schlafzimmerszene den Schwanz durchs Knopfloch gezogen.[37]

Cotta war die Arbeit Kaulbachs bei der gelegentlichen Einsicht in deren Fortschritt nicht ganz geheuer; er war auch Verleger einer weitverbreiteten Allgemeinen Zeitung und fürchtete deren Verbot durch den bayerischen Minister Karl von Abel. Der Künstler quittierte diese Ängstlichkeit mit einer Schlussvignette, die den Greifen des Verlagshauses als von Motten umwehte Gouvernante zeigt. Aus dem Nachhinein erscheint Cottas Sorge nicht unbegründet. Im selben Jahr wie der Kaulbach-Reineke 1846 erschien ein Neuer Reineke Fuchs des Berliner Autors Adolf Glaßbrenner; das Werk entging nur knapp der Zensur und gilt heute als eine der bedeutendsten Gesellschaftssatiren des Vormärz.[38]

Das Buch wurde für Kaulbach zum nachhaltigen Erfolg; es erschien 1865 erneut mit einem anders gestalteten Einband. Für den Verleger indes erwies sich eine 1857 aufgelegte kleinere Ausgabe als Goldgrube; sie erfuhr mehrere, allerdings nicht mehr datierte Auflagen. Kaulbachs Zeichnungen waren darin in einem im 19. Jahrhundert für die Massenproduktion entwickelten Holzdruckverfahren erschienen.[39]

Vom Heldenepos zum Kinderbuch

Illustration aus einer englischen Kinderbuchfassung des Reynard the Fox, 1869

Nicht zuletzt Kaulbachs Illustrationen verstärkten, insbesondere durch ihre Volksausgabe 1857, Reinekes Populärität im 19. Jahrhundert und brachten auch dem Goethe-Epos, das von den Exegeten als uneigenständiges Werk angesehen und deshalb weniger gewürdigt worden war, nachhaltige Aufmerksamkeit. Mit der Massenproduktion von Büchern seit den 1840er Jahren erschienen, neben den überwiegend von der Wissenschaft beachteten Editionen von Fragmenten und bisher unbekannten Textzeugen, auch zunehmend für ein breiteres Publikum aufgemachte Ausgaben auf dem Markt; auf die Kommentare wurde durchweg verzichtet, so dass diese heute weitgehend aus dem Bewusstsein der allgemeinen Leserschaft verschwunden sind.

Im 20. Jahrhundert fand Reineke auch den Eingang zur nunmehr internationalen Bühne. Aus dem Jahre 1915 stammt die Oper Le Renard von Igor Strawinski; Musik und Libretto von Das schlaue Füchslein, entstanden in den Jahren 1921 bis 1923, waren ein Werk des tschechischen Komponisten Leoš Janáček.

Da seit dem 19. Jahrhunderts auch das Kinderbuch zum Programm der Verlage gehörte, wurde die alte Geschichte zunehmend für den jungen Leser aufbereitet, meist zu dessen Belehrung.[40] Reineke diente nicht nur der Erziehung, sondern wurde auch propagandistisch dienstbar gemacht; so erschien zwischen 1937 und 1941 in den Niederlanden mit der Ausgabe Van de vos Reynaerde von Robert van Genechten (1895-?) ein antisemitisches Kinderbuch, das im Jahre 1943 mit Nazi-Geldern verfilmt wurde.[41]

In den Formen des Kinderbuchs kam Reineke auch in die Schulbücher, allerdings meist nur in Auszügen der alten Geschichte.[42] Deutschbücher der jüngeren Zeit beschränkten Reineke unter dem Stichwort Fabel oft nur auf einzelne Motive, wie zum Beispiel das bereits im Roman de Renart erzählte Brunnenabenteuer, in dem Reineke sich aus einem Brunnen befreit, indem er Isegrim in denselben lockt und dort im Eimer hängen lässt.

Im Jahre 1961 verfasste Franz Fühmann einen Reineke Fuchs für junge Leser in Prosa nach einer Ausgabe der Übertragung aus dem Niederdeutschen Karl Simrocks von 1852 und deren Vorlage. In einem angehängten Kommentar, Grausames vom Reineke Fuchs, bekannte er, der alten Geschichte die Härten genommen zu haben.[43] Eine Ausgabe des Goethe-Epos für Kinder, bearbeitet und illustriert von Janosch, fand seit 1962 ihr aufmerksames Publikum.

Abriss der Forschungsgeschichte

Friedrich Georg Hermann Culemann (1811 – 1886), Entdecker der sog. Culemannschen Bruchstücke (Cambridge University Library)

Für die Werkinterpretation sind seit dem 19. Jahrhundert insbesondere zwei Aspekte der philologischen Erforschung des Reineke Fuchs wichtig gewesen: das Problem der jeweiligen Vorlagen und die Verfasserfrage.[44]

Gottsched hatte bereits 1752 im Vorwort seiner Prosaausgabe Reineke der Fuchs die wesentlichen Spuren der ihm vorliegenden Fassungen in die Tradition der Handschriften und Drucke aufgezeigt. 1834 veröffentlichte Jacob Grimm eine Edition von Heinrichs Reinhart Fuchs zusammen mit anderen mittelhochdeutschen Tiererzählungen, darunter auch das Fragment einer sich in Den Haag befindenden Handschrift des Reynaert II, das der Niederländer H. van Wijn (1740 – 1831),ein Reichsarchivar, im Jahre 1780 in einem Rückdeckel entdeckt hatte. Grimm vermutete den im Reynke de Vos genannten Hinrek van Alckmer als den Bearbeiter der niederländischen Vorlage.[45]

Seine Auffassung wurde unterstützt durch eine Entdeckung Friedrich Georg Hermann Culemanns (1811 – 1886), Senator für Schulwesen in Hannover, ein Sammler bibliophiler Kostbarkeiten und der Vermittler des Evangeliars Heinrichs des Löwen aus Prag an den Welfen Georg V. von Hannover im Jahre 1861. Culemanns hatte sieben Blätter eines Drucks erworben, die eine mittelniederländischen Versfassung des Reynaert enthielten; sie befinden sich heute in Cambridge. Die Fragmente konnten mit dem Drucker der Antwerpener Prosafassung, Geeraert Leeu, identifiziert werden und bildeten das fehlende „Zwischenstück“ zum in der Lübecker Inkunabel von 1498 genannten Bearbeiter. 1862 ließ August Heinrich Hoffmann von Fallersleben die bis dahin nahezu unbekannten Culemannschen Bruchstücke nachdrucken.

Die Erforschung des Verhältnisses des Lübecker Reynke de Vos zu den niederländischen Vorlagen war zunächst von dem Fortschreiten der Textkenntnis bestimmt gewesen. Bereits 1783 hatte der Lübecker Stadtbibliothekar und Subrektor des Gymnasiums die Delfter Prosainkunabel von 1485 herausgegeben, die wahrscheinlich neben der Gottschedschen Prosafassung Goethe bei der Bearbeitung seines Reineke Fuchs vorgelegen hat.[46] Es folgten weitere Ausgaben des Reynaert I und II. [47]. 1847 erschien eine neuhochdeutsche Übertragung des Reynke de Vos aus dem Niederdeutschen von Karl Simrock als Reineke Fuchs; 1852 gab Hoffmann von Fallersleben den Reineke Vos. Nach der Lübecker Ausgabe vom Jahre 1498 in Breslau heraus. 1876 erschien auch die Ausgabe eines älteren Druckes des Volksbuchs[48]. Eine erste Zusammenfassung des Kenntnisstands erfolgte 1882.[49]

Im 20. Jahrhundert wurden soziologische Fragestellungen und die der Wirkungsgeschichte bedeutsam sowohl für die Verfasserfrage als auch für die Erforschung der Vorlagen; beide Aspekte werden unterdessen als grundlegend angesehen für philologischen Themen, wie z. B. die Stellenexplikation, die Namensgebung der Figuren oder auch die Ikonographie und die rechtshistorischen Problematik in der Geschichte von Reineke.[50] Seit dem Jahre 1992 liegt eine Bibliographie der Reineke-Drucke bis 1800 vor, besorgt von Hubertus Menke.

Ausgaben

  • Reynaerts historie, Reineke Fuchs. hrsg. von R. Schlusemann und P. Wackers. (Ausgabe Mittelniederländisch/Hochdeutsch); Münster 2005
  • Reineke Fuchs: das niederdeutsche Epos "Reynke de vos" von 1498. Übertragung und Nachwort von Karl Langosch. Stuttgart: Reclam, 1967, Nachdruck 1994 ISBN 3-15-008768-6
  • Von Reinicken Fuchs. Heidelberg, 1981. Faksimile der Ausgabe Frankfurt 1544 (mit einer Einführung von Hubertus Menke)
  • Reineke der Fuchs. Johann Christoph Gottsched, Ausgewählte Werke, hrsg. von Joachim und Brigitte Birke in 12 Bänden. Band 4; Berlin/New York 1968
  • Reynke de vos, Lübeck 1498. Faksimile Hamburg, 1976 (Herzog August Bibliothek, Wolfenbüttel)

Literatur

  • Amand Berteloot / Loek Geeraedts (Hrsg.): Reynke de Vos - Lübeck 1498. Zur Geschichte und Rezeption eines deutsch-niederländischen Bestsellers. Münster: Lit 1998 (Niederlande-Studien, Kleinere Schriften 5) ISBN 3-8258-3891-9
  • Klaus Düwel: Heinrich, Verfasser des "Reinhart Fuchs". In: Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon. (VL) Bd. 3. Berlin/New York, 1981; Sp. 666–677
  • Klaus Düwel: Reineke Fuchs. In: Enzyklopädie des Märchens Bd. 11, 488-502.
  • Klaus Düwel: Tierepik. In: Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft, Bd. 3. Berlin/New York 2003, 639-641
  • Jan Goossens: Reynke de Vos. In: Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon. (VL) Bd. 8. Berlin/New York, 1992; Sp. 12–20
  • Jan Goossens: Reynke, Reynaert und das europäische Tierepos. Gesammelte Aufsätze. Niederlande – Studien Band 20. Münster/New York/München/Berlin 1998
  • Hans Robert Jauß: Untersuchungen zur mittelalterlichen Tierdichtung. Tübingen 1959
  • F. P. Knapp: Renart. In: Lexikon des Mittelalters (LMA), Band 7; München 1995; Sp. 720 – 724
  • Jill Mann: Nivardus von Gent. In: Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon. (VL) Bd. 6. Berlin/New York, 1987; Sp. 1170–1178
  • Hubertus Menke: Bibliotheca Reinardiana. Teil I: Die europäischen Reineke-Fuchs-Drucke bis zum Jahre 1800. Stuttgart: Hauswedell 1992, ISBN 3-7762-0341-2
  • Hubertus Menke / Ulrich Weber (Hrsg.): Die unheilige Weltbibel: der Lübecker Reynke de Vos (1498 - 1998). Ausstellung der Abteilung für Niederdeutsche Sprache und Literatur der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel in Zusammenarbeit mit der Bibliothek der Hansestadt Lübeck und der Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel. Kiel: Abt. für Niederdt. Sprache und Literatur der Christian-Albrechts-Universität 1998
  • Walter Scherf: Johann Wolfgang von Goethe. Reineke Fuchs. Nachdruck der Ausgabe Stuttgart 1867, mit den Illustrationen Wilhelm von Kaulbachs. Dortmund 1978; (Nachwort) S. 259 – 277
  • Erich Trunz: Reineke Fuchs. In: Goethes Werke (GW), Band II: Gedichte und Epen. München 2005; (Nachwort und Anmerkungen) S. 717 – 733
Commons: Reineke Fuchs – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Textausgaben und Scans

Bibliographie

Weiteres zum Thema

Einzelnachweise

  1. Vgl. dazu u.a.: Hans Robert Jauß: Untersuchungen zur mittelalterlichen Tierdichtung. Tübingen 1959; Peter Schneider: Das unheilige Reich des Reineke Fuchs. Frankfurt am Main 1990
  2. Ecbasis cuiusdam captivi per tropologiam. Die Flucht eines Gefangenen (Tropologisch). Text und Übersetzung. Mit Einleitung und Erläuterungen herausgegeben von Winfried Trillitzsch, historisch erklärt von Siegfried Hoyer. Leipzig 1964. Eine Kurzinformation über das Werk steht hier; der Text ist online als Ausgabe der Bibliotheca Augustana verfügbar.
  3. Auf der Webseite zu einer Bestiarien-Ausstellung der Bibliothèque nationale de France (BNF) über Tiere in mittelalterlichen Illuminationen lassen sich unter dem Link roman de Renart eine Einführung (Audioversion, frz.) in das Werk und Scans einiger Seiten eines Manuskripts der BNF abrufen. Auch der Text findet sich im Netz.
  4. Vgl. F. P. Knapp: Renart. In: LMA, Bd. 7 (1995), Sp 721–722
  5. Vgl. F. P. Knapp: Renart. In: LMA, Bd. 7 (1995), Sp 721
  6. Vgl. Düwel, VL Bd. 3, Sp. 671
  7. Online sind Textausschnitte aus dem Reinhart Fuchs des Elsässers Heinrich verfügbar.
  8. Vgl. F. P. Knapp: Renart. LMA Bd. 7 (1995), Sp. 723; Amand Berteloot: „Were al dat laken pergement/dat dar wert ghemaket tho Gent,/men scholdet dar nicht in konen schryuen...“. Zur Vorgeschichte des „Reynke de Vos“. in: Amand Berteloot u.a. (1998), S. 23
  9. Transkriptionen der Texte ediert von Jauss (Reynaerd I) und ediert von Hellinga (Reynaerd II); Handschriftenliste für Reinaert I und Reinaert II
  10. Das Fuchsdenkmal in Hulst (Detail)
  11. Cambridge, University Library, Inc. 4 F 6.2 (3367)
  12. Vgl. Goossens, VL Bd. 8, Sp. 14–15 und Amand Berteloot in: Berteloot u.a. (1998), S. 13ff
  13. William Caxton: The Historye of reynart the foxe (1481) nach der Ausgabe von Henry Morley 1889
  14. Vgl. Goosens VL Bd. 8, Sp. 17
  15. Die Bibliothek hält auch ein Faksimile der Inkunabel Reynke de vos, Lübeck 1498 (Hamburg 1976) unter der Signatur: H 2° 278.120; ein Digitalisat existiert noch nicht.
  16. Vgl. W. Günther Rohr: Zur Rezeption des Reynke de Vos. In: Berteloot u.a. (1998), S. 104 – 107
  17. Rohr, in: Berteloot u.a. (1998), S. 107; S. 115
  18. Rohr, in: Berteloot u.a. (1998), S. 122f.
  19. Goosens, VL Bd. 8 (1992); Sp. 18
  20. Die Drucke seit 1498 sind erfasst in der Bibliographie von Hubertus Menke: Bibliotheca Reinardiana. Teil I: Die europäischen Reineke-Fuchs-Drucke bis zum Jahre 1800. Stuttgart 1992
  21. Vg. Rohr, in: Berteloot u.a. (1998), S. 104
  22. Vgl. auch die Abbildungen bei Rohr, in: Berteloot u. a. (1998), S. 107 und 115
  23. Goosens, in: VL Bd. 8, Sp. 16f.; ausführlicher bei: Rohr, in: Berteloot u. a. (1998), S. 108ff.
  24. W. Günther Rohr: Zur Rezeption des „Reynke des Vos“. In: Berteloot u.a. (1998), S. 112
  25. Vgl. Rohr, in: Berteloot u.a. (1998), S. 118 – 122
  26. Vgl. dazu: A. Bieling: Die Reineke–Fuchs–Glosse in ihrer Entstehung und Entwicklung. Berlin 1884; S. 10f.
  27. Rohr, in: Berteloot u.a. (1998), S. 113
  28. nach Jakob Frank: Friedrich August Hackmann (in ADB)
  29. Heinrichs von Alkmar Reineke der Fuchs mit schönen Kupfern; Nach der Ausgabe von 1498 ins Hochdeutsche übersetzt, und mit einer Abhandlung, von dem Urheber, wahren Alter und großen Werthe dieses Gedichtes versehen, von Johann Christoph Gottscheden. Leipzig und Amsterdam, Verlegts Peter Schenk, 1752. Einleitung des Herausgebers, V. Abschnitt, S. 47 und 48
  30. Vgl. Erich Trunz: Reineke Fuchs. GW, Nachwort Bd. 5; S. 718
  31. Vgl. Brief an seine Schwester Cornelia vom 13. Oktober 1765
  32. Vgl. Erich Trunz (GW) Bd. 5, S. 717 – 719
  33. Vgl. Erich Trunz (GW) Bd. 5, S. 726
  34. Zitiert nach: Walter Scherf: Reineke Fuchs (1978), S. 256
  35. Vgl. Erich Trunz (GW) Bd. 5, S. 723
  36. Vgl. Rohr, in: Berteloot u.a. (1998), S. 124.
  37. Vgl. Walter Scherf: Wilhelm Kaulbach und seine Reineke-Fuchs-Illustrationen. In: Reineke Fuchs (1978), S. 263f.
  38. Vgl. Rohr, in Berteloot u.a. (1998), S. 125
  39. Vgl. Walter Scherf: Wilhelm Kaulbach und seine Reineke-Fuchs-Illustrationen. In: Reineke Fuchs. (1978), S. 265
  40. Vgl. zum Beispiel: Reineke der Fuchs - eine Sage aus dem Königreich der Tiere. Nach der niederdeutschen Ausgabe von 1498 übertragen durch Severin Rüttgers. Köln: Hermann & Friedrich Schaffstein, o. J. (Mit einem Vorwort für jüngere Leser). Der Text erschien in großer Fraktur, der Jugendstil-Einband verweist auf ein Erscheinen um 1900.
  41. Wiegergefunden 1991/2005; Egbert Barten and Gerard Groeneveld: Reynard the Fox and the Jew Animal (1996)
  42. Vgl. zum Beispiel: Bender Deutsches Lesebuch, um 1960: Wie Reineke verklagt und verurteilt wurde und dennoch vom Galgen loskam. Nach dem Volksbuch erzählt von Herbert Kranz. (S. 163 – 179)
  43. Vgl.: Franz Fühmann (Werke), Band 5. Hinstorff Verlag: Rostock 1993 (Neuauflage der Werkausgabe 1977 - 1988)
  44. Referiert nach Goosens, Reynke de Vos in: VL Bd. 8 (1992), Sp. 12 – 20
  45. Goossens: Reynke de Vos in VL Bd. 8 (1992), Sp. 17
  46. Die historie vā reynaert de vos. Nach der Delfter Ausgabe von 1485. Zum genauen Abdrucke befördert von Ludwig Suhl, Stadtbibliothekar und Subrector am Gymnas. in Lübeck. Lübeck und Leipzig, 1783
  47. Gräter... 1812 (Reynaert I); Willem... 1836 (Reynaert II)
  48. Martin ...1876
  49. Prien ...1882
  50. Vgl. z. B.: Jan Goossens: Der Verfasser des „Reynke de Vos“. Ein Dichterprofil. In: Berteloot u.a. (1998), S. 45 – 79; Hubertus Menke: Die literarische Subkultur Lübecks um 1500. In: Berteloot u.a. (1998), S. 81 – 101