Birgitta von Schweden
Birgitta von Schweden, manchmal auch Brigitta (* ~1303 in Finstadt, Schweden, † 23. Juli 1373, Rom), war Ehefrau des Edlen Ulf Gudmarsson, Hofmeisterin am Hofe ihres Vetters Magnus Eriksson und Gründerin des Birgittenordens (auch: Erlöserorden).
Am 7. Oktober 1391 sprach Papst Bonifazius IX. Birgitta heilig. Am 1. Oktober 1999 wurde St. Birgitta von Papst Johannes Paul II. zur europäischen Schutzheiligen erklärt.
Familie
Birgitta war die Tochter einer der mächtigsten Familien Schwedens. Ihr Vater, Birger Persson, war Vorsitzender Richter in Uppland, Großgrundbesitzer und Mitglied des königlichen Reichsrates. Ihre Mutter, Ingeborg Bengtsson, war verwandt mit dem regierenden Königsgeschlecht.
Biografie
Birgitta wurde 1303 in Finstad bei Uppsala geboren. Es war schon früh ihr Wunsch, einem Kloster beizutreten. Schon als Kind erlebte sie einige Offenbarungen. Als sechsjährige erschien ihr die Jungfrau Maria, die ihr eine goldene Krone auf den Kopf setzte. Im Alter von zehn Jahren erschien ihr zum ersten Mal der gekreuzigte Jesus.
Anstatt eines Lebens im Kloster wurde sie als 13-jährige jedoch mit dem fünf Jahre älterem Ulf Gudmarsson verheiratet, der Sohn des Ritters, Reichsrats und Vorsitzenden Richters Västergötlands Gudmar Magnusson war. Sie zog als Haus- und Ehefrau in die Burg von Ulvåsa nahe Motala.
Birgitta und ihr Mann Ulf lebten über 20 Jahre auf Ulvåsa. Noch bevor sie 35 alt wurde, gebar Birgitta acht Kinder; vier Jungen und vier Mädchen. Ihr Sohn Bengt starb noch vor seinem zwölften Geburtstag und ein weiterer Sohn Gudmar schon als 10-jähriger. Neben ihrer Rolle als Hausfrau und Mutter kümmerte sich Birgitta auch um Frauen, die wegen verschiedener Ursachen aus der Gesellschaft ausgeschlossen waren.
Während ihrer Zeit auf Ulvåsa begab sich Birgitta auch in die Große Politik als Hofmeisterin und Ratgeberin am Hofe des jungen Königs Magnus Eriksson und der Königin Blanka in Vadstena. Sie war sich nicht verlegen, das Leben von geistlichen und adligen Männern zu kritisieren.
1339 begaben sich Birgitta und ihr Mann Ulf auf ihre erste Pilgerfahrt zum Nidarosdom in Trondheim (Norwegen). Zwei Jahre später pilgerten sie nach Santiago de Compostela in Spanien. Auf der Heimreise erkrankte Ulf und starb 1344 in Alvastra. Dort erfuhr Birgitta neue Offenbarungen und fühlte sich berufen als ?Braut Christi und Sprachrohr?. Sie sollte einen neuen Klosterorden gründen und ein Kloster in Vadstena errichten.
Birgitta begann ein neues Leben als Prophetin und Politikerin. Sie fühlte sich zu wichtigen Aufträgen berufen und macht sich auf, Frieden im Hundertjährigen Krieg zwischen England und Frankreich zu stiften. Sie versuchte auch den Papst dazu zu bringen, sein Exil im französischen Avignon zu verlassen und zu seinem Päpstlichen Stuhl nach Rom zurückzukehren. 1370 gab Papst Urban V. seine Erlaubnis zu Birgittas Klosterorden. Zwei Jahre später pilgerte die 69-jährige Birgitta nach Jerusalem.
Birgitta starb am 23. Juli 1373 in ihrem Wohnsitz an der Piazza Farnese in Rom.
Papst Johannes Paul II. benannte sie als eine der Patrone Europas.
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