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Marrakesch

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Garten, Marrakesch, 2003
Handel, 2003

Marrakesch ist eine Stadt in Marokko mit 848.000 Einwohnern (Stand 1. Januar 2004), liegt am Fuß des Hohen Atlas und zählt neben Meknes, Fes und Rabat zu den Königsstädten. Sie wurde 1062 von Yusuf ibn Taschfin (1009-1106), dem Führer der Almoraviden, einer Berberdynastie, deren Heere später Andalusien eroberten, gegründet. Taschfin eroberte das heutige Nordmarokko und Andalusien und ließ Marrakesch zur Hauptstadt seines Reiches ausbauen. Unter seinem Sohn Ali Ben Youssouf wurde die die Stadt erheblich erweitert und die bis heute erhaltene Stadtmauer errichtet. Die Almohaden, eine religiöse Bewegung, die sich unter der Führung Ibn Toumerts gegen die Almoraviden gebildet hatte, eroberte unter dessen Nachfolger Abd el Moumen im 12. Jahrhundert Nordmarokko und schließlich im Jahre 1147 Marrakesch. Sie zerstörten religiöse wie Profanbauten als Symbole der Almoraviden. Unter der Regentschaft der Almohaden wurde die Koutoubia-Moschee (Kutobija-Moschee) errichtet. Nach bürgerkriegsartigen Auseinandersetzungen um die Macht in Marokko nahmen schließlich die Meriniden 1269 Marrakesch ein. Der Sieger Abou Youssouf Yakoub gab schließlich Marrakesch als Hauptstadt zu Gunsten von Fes auf. Unter den Saaditen wurde Marrakesch von 1554 an dann vorüber gehend erneut marokkanische Hauptstadt. Unter der nachfolgenden Dynastie der Alaouiten, der auch das heutige Herrscherhaus entstammt, wurde erneut Fes Regierungssitz.

Auf Grund der Vielzahl architektonisch bedeutender Gebäude, unter anderem die Kutobija-Moschee aus dem Jahre 1162, die Kasbah 12.Jahrhundert und die Ben-Jusuf-Medresse aus dem 14. Jahrhundert, wurde die Altstadt zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.

Heute ist Marrakesch Provinzhauptstadt und ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt, der über eine Eisenbahn mit dem Atlantikhafen Safi am Atlantik verbunden ist. Wirtschaftlich lebt die Stadt neben dem Handel, der Teppichherstellung und der Verarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse vor allem vom Tourismus..

Literatur