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Gulden

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Der Gulden ist eine früher gebräuchliche Münze (ursprünglich aus Gold, daher der Name, später auch aus Silber) und eine Währungseinheit in mehreren Staaten.

Im deutschen Sprachraum kannte man bis zur ersten Währungsunion in Deutschland, der Einführung der Goldmark im Jahre 1873, Gulden (auch "Gülden" oder "Guldiner"). Die dafür gebräuchliche Abkürzung "fl." für den Alternativnamen "Florentiner" (lat. florenus aureus) leitete sich von Florenz, dem Ursprungsort der ersten Prägung im Jahre 1252, ab. Gulden waren, wie der Name andeutet, zuerst aus Gold (Gewicht von 3,54g), später kamen Silbergulden hinzu. So entstand die Bezeichnung "Goldgulden" oder "Goldgülden" zur Unterscheidung von den Silbergulden. Im gesamten deutschen Reichsgebiet existierten vor 1873 über 5 verschiedene Guldentypen. Um 1876 wurde der Gulden nicht mehr als Zahlungsmittel zugelassen.

1919 bis 1939 war der Danziger Gulden die Währung der Freien Stadt Danzig.

Der Gulden war zwischen 1857-92 in Österreich die Silberwährung (1 Gulden = 100 Kreuzer). Es gab von 1870 bis 1892 8- und 4-Guldenstücke als Goldmünzen, 2- (ab 1859), 1- (ab 1857 bzw. schon früher) und 1/4-Guldenstücke als Silbermünzen. Ab >Jahr< wurden aus 500 g Silber 45 Gulden geprägt ("45-Guldenfuß"). 1892 wurde mit Einführung der Goldwährung der Gulden in 2 Kronen umgewechselt, aber noch weiter im Verkehr belassen.

Das polnische Wort "Zloty", das seit der Renaissance bis 1831 gebräuchlich war und ab 1926 (von 1918-1926 hieß die Währung "Marka Polska" - polnische Mark) wieder die polnische Währung bezeichnet, ist eine Übersetzung des Wortes "Gulden".

Der Niederländische Gulden wurde 2002 durch den Euro abgelöst. Die Währung Surinames hieß bis 2003 Gulden und wurde durch den Surinam-Dollar abgelöst. Heute existieren noch zwei Währungen mit diesem Namen: Der Antillen-Gulden auf den Niederländischen Antillen und der Aruba-Gulden.

siehe auch: Coselgulden

Literatur

  • Gulden, in: Meyers Konversationslexikon, 4.Aufl. 1888-90, Bd.7, S.922.
  • zu Gulden in der Schweiz:
    • F. von Schrötter, Wb. der Münzkunde, 1930, 245-247
    • M. Körner, Luzerner Staatsfinanzen 1415-1798, 1981, 44-99
    • E. Tobler, «Die schweiz. Münzreform von 1850», in Münzen und Medaillen aus MA und Neuzeit, 1997, 100-107
    • Dictionnaire de numismatique, hg. von M. Amandry, 2001, 228
  • Gulden im Historischen Lexikon der Schweiz.