Otniël
Otniel (hebr. עתניאל) gehört zu den Richtergestalten des Alten Testaments.
Biblischer Kontext
Als Richter fungiert Otniel in einem spezifischen Schema, das das gesamte Buch der Richter durchzieht. Dem Abfall von JHWH (Jahwe) an die Fremdgötter folgen die Strafe JHWHs, der Hilferuf des Volkes zu JHWH und die Erwählung eines Retters (genannt Richters) durch JHWH, der das Volk Israel vor der Strafe retten soll. Die Strafe stellt dabei stets die Bedrohung durch eine feindliches Volk dar.
Die Erzählung um Otniel findet sich in Vorlage:Bibel2 und ist damit die erste Richtergestalt des Alten Testamentes. Daneben findet sich eine Erwähnung Otniels auch in Vorlage:Bibel2 und Vorlage:Bibel2 im Zusammenhang mit Eroberungszügen, im Zusammenhang mit einer Genealogie findet sich Otniel in Vorlage:Bibel2 und Vorlage:Bibel2. In allen Fällen wird der Bezug zu seinem Vater Kenan und zu seinem Bruder Kaleb hergestellt.
Im Falle Otniels handelt es sich bei dem Feind um Kuschan-Rischatajims (כושן רשעתים), den König im Euphratgebiet (ארם נהרים). Martin Luther übersetzte hier ungenau mit Mesopotamien und folgt damit der Übersetzung der Septuaginta. Nach achtjähriger Fron erwählt JHWH Otniel zum Retter, der schließlich die Fremdmacht besiegen kann. Entsprechend dem Schema des Richterbuches folgt jetzt eine Friedenszeit, die hier vierzig Jahre lang andauert, in der das Volk die Treue zu seinem Gott JHWH wahrt. Die Erzählung von Otniel endet schlicht mit der Notiz seines Todes.
Wirkungsgeschichte
Erwähnt wird Otniel im 3. Jahrhundert bei Rabbi Abbahu, der ihn für seine Aufrichtung der Halacha lobt.
Weblinks
- Otniël. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL).