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Neviges

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Nevigeser Wappen

Die ehemals selbständige und aus der Herrschaft Hardenberg im Bergischen Land hervorgegangene Stadt Neviges ist seit dem 1. Januar 1975 ein Stadtteil von Velbert im Kreis Mettmann im Land Nordrhein-Westfalen in der Bundesrepublik Deutschland.

Neviges hat 20.454 Einwohner (31.12.2002).

Wappen

Das Nevigeser Wappen zeigt einen Turm des Schloss Hardenberg mit dem Wappen der Herren von Hardenberg. Das angedeutete Gewässer darunter bezieht sich heraldisch auf den für Neviges namensgebenden Hardenberger Bach.

Geschichte

Der Ortsname ist abgeleitet von Navigisa, der Bezeichnung des Hardenberger Bachs. Beide Namensbestandteile (nava, gisa) bedeuten soviel wie Gewässer, Fluss. Erstmals erwähnt wird die Ortschaft 1220 als Bestandtteil der unabhängigen Herrschaft Hardenberg. Zum Ortsgebiet gehören damals 16 Bauernschaften. Bereits 1354 wird die Herrschaft jedoch aus finanziellen Gründen an den Grafen von Berg und Ravensberg verkauft, bewahrt sich als Unterherrschaft jedoch eine gewisse Selbständigkeit. Dies kommt auch in einer stärkeren Unabhängigkeit gegenüber den Landesherren zum Ausdruck, die sich u. a. darin zeigt, dass sich die Nevigeser bereits 1551 das Recht erkaufen können, ohne Einspruch der Herrschaft zu heiraten. Im Gefolge der Reformation wird Neviges 1589 zum Tagungsort der ersten Bergischen Synode.

Auf eine Marienerscheinung des Dorstener Franziskanermönches Antonius Schirley geht die Stellung von Neviges als Wallfahrtsort zurück. Als der Fürstbischof von Paderborn und Münster, Ferdinand von Fürstenberg, nach schwerer Krankheit unerwartet seine Gesundheit wiedererlangt, unternimmt er zum Dank eine Pilgerfahrt nach Neviges und finanziert auch die Fertigstellung des dort als Teil einer katholischen Gegenbewegung bereits im Bau befindlichen Franziskanerklosters. 1688 wurde die Pilgerfahrt durch den Kölner Generalvikar offiziell genehmigt. Durch Papst Klemens XII. ist allen Hardenberg-Pilgern völliger Sündenablaß versprochen.

Bereits 1847 beginnt in Neviges durch die Eisenbahnlinie zwischen (Essen-)Steele und (Wuppertal-)Vohwinkel das Zeitalter der Eisenbahn. Der alte Bahnhof hat sich bis heute erhalten und steht unter Denkmalschutz. In der Folge der Industrialisierung wird 1861 von der Firma David Peters eine "Unterstützungskasse für Krankheit und Sterbefälle" eingeführt, die heute noch als vorbildlicher Schritt zu einer betrieblichen Sozialabsicherung gilt.

1968 wird der von dem Architekten Gottfried Böhm als großes Zelt konzipierte Nevigeser Wallfahrtsdom fertiggestellt und erhält den Namen "Maria, Königin des Friedens".

Im Rahmen der nordrheinwestfälischen Gemeindereform verliert Neviges 1975 seine Stadtrechte und wird mit den Nachbarorten Velbert und Langenberg zu einer Stadt vereinigt.

Religionen

In Neviges gibt es, für einen katholischen Wallfahrtsort ungewöhnlich, eine protestantische Mehrheit.

Politik

Da Neviges heute Teil der Stadt Velbert ist, werden nur noch politische Entscheidungen auf niedrigster Ebene im Bezirksausschuss Neviges getroffen.

Staatliche Einrichtungen

Im alten Rathaus der ehemaligen Stadt Neviges ist heute eine Zweigstelle der Stadtverwaltung untergebracht.

Wirtschaft

Die Wirtschaft ist dominiert durch mittelständische Industriebetriebe, die u. a. in der Metallverarbeitung tätig sind.

Ansässige Unternehmen

Erbslöh -- Aluminiumverarbeitung

Verkehr

Neviges ist seit 1847 durch eine Regionalbahnlinie an die Städte Essen und Wuppertal angebunden, die autobahnähnlich ausgebaute Bundesstraße 224 verbindet Neviges nicht nur mit Velbert-Mitte, sondern in Wuppertal-Sonnborn auch mit der Bundesautobahn 46.

Sehenswürdigkeiten