Foča
Foča Фоча | ||
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Basisdaten | ||
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Staat: | ![]() | |
Entität: | Republika Srpska | |
Koordinaten: | 43° 30′ N, 18° 47′ O | |
Höhe: | ||
Fläche: | 1.180 km² | |
Einwohner: | 40.513 (1991) | |
Bevölkerungsdichte: | 34 Einwohner je km² | |
Telefonvorwahl: | +387 (0) 58 | |
Postleitzahl: | 73300 | |
Struktur und Verwaltung (Stand: 2004) | ||
Bürgermeister: | Zdravko Krsmanović (SPRS) | |
Webpräsenz: | ||
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Foča (serbisch/kyrillisch: Фоча) ist eine Stadt und Gemeinde in der Entität Republika Srpska in Bosnien und Herzegowina und zugleich Verwaltungssitz der Region Foča, einer von sieben Verwaltungsregionen der Republika Srpska. Das Gebiet der Gemeinde umfasst eine Fläche von 1180 km² im Osten von Bosnien und Herzegowina und grenzt an Montenegro. Die Gemeinde hatte bei einer im Jahr 1991 durchgeführten Volkszählung 40.513 Einwohner, von denen 16.628 Menschen in der Stadt selbst lebten. Aktuelle Schätzungen gehen von 24.000 Einwohnern in der Gemeinde aus.
Im Nordosten der zur Republika Srpska gehörenden Gemeinde Foča gibt es noch die Gemeinde Foča-Ustikolina mit einer Fläche von 180 km² und etwa 2500 Einwohnern, deren Gebiet früher auf dem der Gemeinde Foča lag und die seit 1995 zur Föderation Bosnien und Herzegowina gehört.
Geografie
Die Stadt Foča liegt in einer gebirgigen und zumeist bewaldeten Region am Fluss Drina auf einer Höhe von etwa 400 Meter über dem Meeresspiegel. Die umliegenden Berge der Gemeinde erreichen mit dem Berg Maglić Höhen bis zu 2386 Meter. Dieser Berg stellt zugleich die höchste Erhebung Bosnien und Herzegowinas dar. Zum Gebiet der Gemeinde gehören der Nationalpark Sutjeska, zu dem neben einer durch den gleichnamigen Fluss gebildeten langgestreckten Schlucht mit dem Perućica genannten Waldgebiet einer der letzten Urwälder in Europa gehören.
Geschichte
Im Mittelalter trug die Stadt den Namen Hvoča (Хвоча). Zu dieser Zeit war sie ein Zentrum auf der Handelsstraße zwischen dem damaligen Ragusa (heute: Dubrovnik) und Konstantinopel (heute: Istanbul. Seit 1470 war Foča Sitz des Herzegowinischen Sandschak. Aus der Zeit der Herrschaft des Osmanischen Reichs (15. bis 19. Jahrhundert) stammen zahlreiche beachtenswerte Bauwerke, so die Aladža-Moschee aus dem Jahr 1551, die als einer der schönsten Europas galt.
Während des Zweiten Weltkriegs starben durch Massaker der Tschetniks etwa 8000 Menschen. Die Gemeinde war auch Schauplatz der Sutjeska-Schlacht zwischen jugoslawischen Partisanen und der Wehrmacht. Ein Denkmal in der Nähe des Dorfes Tjentište erinnert an die dabei getöteten Partisanen.
Bereits mit Beginn der Auseinandersetzungen im Zuge des Bosnienkrieges kam Foča im April 1992 unter die Kontrolle bosnisch-serbischer Truppen. Der größte Teil der nicht-serbischen Bewohner wurde vertrieben oder ermordet. Am 22. April 1992 wurde die Aladža-Moschee gesprengt, acht weitere Moscheen aus dem 16. und 17. Jahrhundert wurden zerstört oder schwer beschädigt. Kurz danach wurde die Stadt in Srbinje (auf Deutsch etwa Ort der Serben) umbenannt. Diese Umbenennung wurde 2004 auf Beschluss des Verfassungsgerichts von Bosnien und Herzegowina rückgängig gemacht.
Bevölkerung
Entsprechend der 1991 durchgeführten Volkszählung hatte die Gemeinde Foča zu diesem Zeitpunkt 40.513 Einwohner. Die setzten sich zusammen aus:
- Bosniaken: 20.898 (51.58%)
- Serben: 18.339 (45.27%)
- Jugoslawen: 448 (1.11%)
- Kroaten: 104 (0.26%)
- andere: 73
Die Stadt Foča selbst hatte eine Bevölkerung von 16.628 Einwohnern. Darunter waren:
- Serben: 8.713 (52.39%)
- Bosniaken: 7.029 (42.27%)
- andere: 886 (5.34%)
Seit 1991 gab es keine Volkszählung. Aktuelle Zahlen der Stadtverwaltung geben die Einwohnerzahl mit etwa 24.000 an. Die meisten der Einwohner sind heute Serben, von denen ein großer Teil aus Sarajevo und anderen Gebieten der Föderation Bosnien und Herzegowina zugezogen ist.
Weblinks
- [www.sf-foca.org]
- Private Seite über Foča mit besonderem Schwerpunkt auf die Aladža-Moschee (englisch)
- Bericht über die Lage in der Gemeinde Foča (Föderation Bosnien und Herzegowina) aus dem Jahr 1999 auf der Homepage des Beauftragten der Bundesregierung für Flüchtlingsrückkehr, Wiedereingliederung und rückkehrbegleitenden Wiederaufbau in Bosnien und Herzegowina