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Smart (Automarke)

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Smart GmbH

Rechtsform GmbH
Gründung 1994
Sitz Böblingen, Deutschland
Website Smart Deutschland
Beliebt sind Sonderlackierungen wie beim Modell „Follow me“

Smart (Marke: smart) ist eine deutsche Automobilmarke. Die verschiedenen gleichnamigen Automodelle werden im Hauptartikel „Smart Fortwo" behandelt.

Das Unternehmen

Micro Compact Car (Studie)

Die Idee zum Smart stammt von Nicolas G. Hayek, dem Gründer der Swatch-Gruppe. Seine Vision war ein Swatch-Auto, das klein, bunt und pfiffig und vor allem günstig sein sollte. Unter anderem sah das Konzept ein (ähnlich den Swatch-Uhren) auswechselbares Chassis sowie eine Zusammenarbeit mit der Bahn vor, in Form einer Mitführbarkeit des Wagens für weite Reisen. Das Unternehmen Smart wurde 1994 als Micro Compact Car AG in Biel als gemeinsame Tochtergesellschaft von Daimler-Benz und der SMH SA (Sociéte Suissse de Microélectronique et d´Horlogerie) von Hayek gegründet. Im Zuge der Entwicklung des Smart Fortwo (damals noch „City Coupé“ genannt) stieg Hayek aus dem Projekt aus, weil er sich an den steigenden Entwicklungskosten nicht mehr beteiligen wollte und weil sich Daimler-Benz weigerte, Techniken (etwa Elektromotoren direkt an den Rädern) für ein spritsparendes Auto einzubauen, die ja eigentlich den Sinn dieses Autos ausmachten. Daraufhin verkaufte Hayek seine Anteile am 1. November 1998 an Daimler-Benz. Im September 2002 firmierte sich die Micro Compact Car Smart GmbH in Smart GmbH um. 2003 verkaufte die Marke Smart 124.700 Fahrzeuge.

Die Verwaltungszentrale von Smart liegt in Böblingen. Produziert wird im französischen Hambach, nahe der saarländischen Grenze und zeitweise in Born in den Niederlanden. Die Produktionsstätte in Hambach wird auch Smartville genannt. Dort wurden der Fortwo, dessen Cabrio-Variante sowie der Roadster hergestellt, in Born wurde der Forfour produziert. Der neue Fortwo wird ebenfalls in Hambach produziert. Im Laufe des Jahres 2006 wurde die Produktion auf das neue Modell umgestellt. Die Mitarbeiter wurden zum 1. Oktober 2006 in die DaimlerChrysler-Organisation integriert. Die Smart GmbH wurde zum 31. Dezember 2006 aufgelöst.

Zukunft

Ein Smart Roadster fährt den Stuttgarter Fernsehturm hinauf

Vor der Umstellung der Vertriebsstruktur gab es im März 2005 noch 106 eigenständige so genannte „Smart Center“, gut am typischen gläsernen Smart-Turm zu erkennen, in Deutschland. Mit dem Jahreswechsel 2005/2006 wurden die meisten Center geschlossen. Verkauf und Service werden nun vor allem von bestehenden DaimlerChrysler-Niederlassungen in einem Shop-In-Shop-Konzept umgesetzt. Daneben gibt es zahlreiche autorisierte Autohäuser, die nun den Smart verkaufen und pflegen. Bis heute ist die wirtschaftliche Lage angespannt. Aus diesem Grund wurde das Vertriebskonzept umgestellt, die Produktpalette reduziert und Neuentwicklungen gestoppt. Roadster und Forfour werden nicht mehr produziert.

Das Unternehmen wird sich zukünftig auf den Fortwo konzentrieren. Das neue Modell wird als Coupé und Cabrio seit dem Frühjahr 2007 produziert und zum Verkauf angeboten, seine Entwicklung ist bereits 2006 abgeschlossen worden. Die Brabus-Variante wird dann voraussichtlich im Herbst des Jahres 2007 folgen. Der neue Smart wurde insgesamt um knapp 20 Zentimeter verlängert, da er ab 2008 auch in den USA verkauft werden soll und den dortigen Crash-Normen entsprechen muss (größere „Crashboxen“ vorne und hinten).

Inzwischen wird auch ein Smart mit akku-elektrischem Antrieb für den britischen Markt angeboten.

Ab Oktober 2007 wird der smart fortwo micro hybrid drive produziert, in dem ein riemengetriebener Starter-Generator (rSG) bei Start-Stopp-Situationen den Motor automatisch abstellt und bei Berührung des Gaspedals neu startet. Der Normverbrauch verringert sich dabei um ca. 0,4 Liter pro 100 Kilometer.[1]

Markenname

Der Markenname smart wird als Zusammensetzung aus swatch, mercedes und art erklärt. Alle Produktnamen werden analog zum Markennamen klein geschrieben. Im Englischen bedeutet „smart“' soviel wie „klug“, „gerissen“, „adrett“, „schick“ oder „pfiffig“.

Modelle und Markteinführung

Übersicht / Zeitleiste

Zeitleiste der Smart-Modelle seit 1998
Typ 1990er 2000er 2010er 2020er
8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5
City Car fortwo coupé (C 450) fortwo coupé (C 451) fortwo (C 453)
BRABUS fortwo (C 450) BRABUS fortwo (C 451) BRABUS fortwo (C 453)
smart K (C 450)
Cabrio fortwo cabrio (A 450) fortwo cabrio (A 451) fortwo cabrio (A 453)
BRABUS fortwo cabrio (A 451) BRABUS fortwo cabrio (A 453)
crossblade (R 450)
Kleinwagen forfour (W 454) forfour (W 453)
BRABUS forfour (W 453)
Roadster roadster (R 452)
Coupé roadster-coupé (C 452)
SUV #1
#3
#5
  • In Kooperation mit Mitsubishi, auf gleicher Plattform wie der Colt
  • In Kooperation mit Renault, auf gleicher Plattform wie der Twingo III
  • In Kooperation mit Geely, auf SEA-E-Plattform, wie auch Volvo EX30 und Zeekr X
  • In Kooperation mit Geely, auf PMA2+-Plattform
  • Fortwo

    rechtsgelenkter Smart Fortwo

    Hauptartikel: Smart Fortwo

    Das erste Modell von Smart, der Fortwo, ist ein kleines Stadtauto. Von der Markteinführung Oktober 1998 bis zur Markteinführung des Forfour (Anfang 2004) wurde er als City-Coupé bezeichnet. Der Fortwo CDI (Diesel) ist für seinen geringen Verbrauch (etwa 3,3 Liter pro 100 km) bekannt. Der Fortwo ist ein heckgetriebenes, zweisitziges Auto mit 2,5 m Länge, 1,51 m Breite und 1,52 m Höhe.

    Roadster

    Smart Roadster

    Hauptartikel: Smart Roadster

    Der Smart Roadster ist ein flacher zweisitziger Roadster. Er verfügt wahlweise über ein Hardtop oder ein Stoffdach. Das Hardtop besteht aus zwei Hälften und kann im Kofferraum des Wagen verstaut werden. Das Softtop stellt eine Besonderheit in diesem Marktsegment dar, kann es doch während der Fahrt geöffnet werden.

    Das Smart Roadster Coupé hat bis zum Überrollbügel (der sogenannten Tridion) die gleiche Form. Dahinter befindet sich jedoch eine Glaskuppel (deren seitliche Scheiben aus dem Kunststoff Makrolon gefertigt werden) mit zusätzlichem Stauraum. Das Kofferraumvolumen steigt bei dieser Variante von 86 auf 190 Liter. Die Markteinführung der beiden Modelle fand in Deutschland am 11. April 2003 statt.

    Die Produktion des Smart Roadster wurde nach einer vorausgegangenen Entscheidung des DaimlerChrysler-Vorstands im Frühjahr 2005 zum Herbst 2005 eingestellt. In Hambach (Lothringen) lief das letzte von 43 000 gebauten Fahrzeugen am 3. November 2005 vom Band. Für alle Fans des Kleinwagens wird zudem noch eine Collector’s Edition aufgelegt. Die Basis ist der Brabus Xclusive, ihre Premiere feiert die Sonderedition auf dem Genfer Auto-Salon 2006.

    Forfour

    Smart Forfour

    Hauptartikel: Smart Forfour

    Der Smart Forfour ist ein Auto der Kompaktklasse. Er wurde von April 2004 bis Juli 2006 gebaut. Er war ein Gemeinschaftsprodukt mit Mitsubishi und teilte sich mit dem neuen Mitsubishi Colt etwa 40 Prozent der Teile. Er wurde mit diesem bei der Mitsubishi-Tochter Netherlands Car B.V. (NedCar) in Born (Niederlande) gebaut.

    Formore (keine Markteinführung)

    Das nächste Fahrzeugmodell von Smart sollte ein Geländewagen mit dem Namen Formore werden. Es war geplant, ihn ab 2006 in Brasilien zu fertigen. Smart wollte damit verstärkt auf den US-amerikanischen Markt drängen. Die Entwicklung des Fahrzeugmodells wurde jedoch gestoppt.

    Crosstown (Studie)

    Smart Crosstown

    Auf der IAA 2005 in Frankfurt am Main wurde eine Konzeptstudie namens Crosstown vorgestellt. Der einem Jeep ähnliche Geländewagen sollte eine umklappbare Windschutzscheibe erhalten. Die Ausstattung sollte sich auf junge Fahrer ausrichten – wie eigentlich die komplette Smart-Modellreihe. So sollte standardmäßig eine USB-Schnittstelle für tragbare MP3-Player und eine Dockingstation für Handhelds vorhanden sein.

    Tridion

    Der (MCC)Smart Tridion 4 ist ein Prototyp mit 3-Zylindern, 135-kmh, 61-PS, 5250 U/min, 599-ccm Hubraum und 3,65m Länge.

    Crossblade

    Crossblade

    Der Smart Crossblade ist ein von der Bertrandt AG als Generalunternehmer entwickeltes und in Kleinserie umgebautes Smart Fortwo Cabrio & Pure ohne Dach und Frontscheibe. Anstatt herkömmlicher Türen befinden sich nur schmale Sicherheitsbügel an den Seiten. Der Smart Crossblade ist ein auf reines Schönwetterfahrten ausgelegtes sog. Spaßauto. Er ist seit Juni 2002 erhältlich, die Anzahl ist auf 2000 Stück limitiert. Das Fahrzeug ist wetterfest und kann sogar durch eine übliche Waschanlage gefahren werden, da sich mehrere Wasserabläufe im Fahrzeug befinden und alle relevanten Teile des Innenraumes entsprechend neu entwickelt wurden.

    Der Smart Crossblade mit der Seriennummer „0001“ wurde von Robbie Williams auf seiner 2002er-Tournee vorgeführt und anschließend bei eBay versteigert. Hier wurden 2002 51.049,99 Euro erzielt, die zugunsten der Robbie-Williams-Stiftung „Give It Sum“ gingen.

    Technische Besonderheiten

    Die Gangschaltung der Modelle fortwo und roadster ist eine 6-stufige Halbautomatik (technisch: ein automatisiert bedientes Schaltgetriebe, einschließlich der Bedienung von Kupplung und Gas). Diese Lösung folgte zwei Überlegungen: zum Einen sollte der Smart (Fortwo) als moderner Kleinwagen unkompliziert gefahren werden können, zum Anderen waren die beengten Platzverhältnisse (Fußraum, Mittelkonsole) ausschlaggebend. So werden Fortwo und Roadster (Forfour gegen Aufpreis) ohne Kupplungspedal mit einem Joystick sequenziell geschaltet (ähnlich einem Motorradgetriebe). Bei Bedienung des Joysticks (+/-) werden lediglich Schaltimpulse ausgelöst, die mechanisch ein Aktuator im Getriebe ausführt. Herunterschalten bei hohen Drehzahlen wird mit automatischem Zwischengas unterstützt. Zugleich werden von der Steuerung automatisch, und der Fahrweise angepasst, Gas und Kupplung bedient. Abwürgen, Fehlschaltungen und Überdrehen des Motors sind nahezu unmöglich. Beim Heranrollen an eine Ampel „zieht“ der Smart die Gänge nach, das heißt er schaltet herunter und unterstützt beim Ausrollen mit dem Bremsmoment des Motors. Im Stillstand legt die Getriebesteuerung automatisch den ersten Gang ein.

    Die Bedienung der Kraftübertragung erfolgt durch manuelle Betätigung des Joystick (Softtip) oder je nach Ausstattungsumfang vollautomatisch (softtouch) adaptiv und wird der Fahrweise des Fahrers angepasst. Dabei werden die Parameter Geschwindigkeit, Drehzahl und eingelegter Gang ebenso gemessen wie Gaspedalstellung und Winkelgeschwindigkeit am Gaspedal (aber: keine Berg-Erkennung). Auch im manuellen Modus wird dann in bestimmten Fahrzuständen (zum Beispiel bei Vollgas im hohen Gang und kleiner Drehzahl) die Kupplung zum Schleifen gebracht, um Drehmoment aufzubauen. Hierdurch konnten sogenannte Pendelschaltungen (kurzes Herunterschalten zum Beschleunigen mit folgender Hochschaltung) vermieden werden, sodass der Fahreindruck insgesamt als harmonischer wahrgenommen wird. Ferner wurden ab 2003 gegen Aufpreis Schaltpaddels am Lenkrad angeboten.

    Kritik: Bemängelt wird vielfach die zeitlich als zu lang wahrgenommene Zugkraftunterbrechung, die erst ab dem Modelljahrgang 2003 als akzeptabler anerkannt wurde.

    Trotz der Verbesserungen seit 2003 polarisiert gerade die Zugkraftunterbrechung Befürworter und Gegner des Smart.

    Im Gegensatz zu einem klassischen (Wandler-)Automatikgetriebe fährt der Smart erst an, wenn Gas gegeben wird und nicht bereits beim Lösen der Fußbremse. Mit der Modellpflege (ESP statt Trust) verfügt der Smart Fortwo auch eine Anfahrhilfe, diese verhindert erfolgreich das Zurückrollen des Wagens. Auch existiert kein Parkmodus, sodass bei vorhandener Steigung oder Gefälle keine Parksperre greift. Laut Werksangaben kann das Fahrzeug aber im Retourgang mit gezogener Handbremse sicher geparkt werden.

    Das Modell Forfour besitzt serienmäßig ein normales Schaltgetriebe. Die Halbautomatik ist auf Wunsch lieferbar und besitzt eine aus (Drehmomentwandler-)Automatik-Wagen bekannte Kriechfunktion, die über eine schleifende Kupplung simuliert wird.

    Irreführende Werbung und Abmahnung

    Nach einer Pressemitteilung der Deutschen Umwelthilfe (DUH), die durch das Berliner Umweltbundesamt (UBA) bestätigt wird, wirbt der Automobilhersteller für sein Fahrzeug Smart Fortwo CDI Turbodiesel mit dem Verkaufsargument, dass der Motor „einen speziell für dieses Auto entwickelten PM-Filter“ (Katalysator) besäße, wodurch unter anderem steuerliche Vorteile bei der Besteuerung und beim Wiederverkauf bestünden. Technische Untersuchungen zeigten, dass diese Filtertechnik einem modernen Rußpartikelfilter weit unterlegen ist. Der Filter ermöglicht das Einhalten der europaweit verbindlichen Euro-4-Norm, verfehlt das Einhalten der Euro-5-Norm jedoch um mehr als das fünffache. Die eingesetzte Technik erreiche gerade einmal 30 bis 40 Prozent der Schadstofffilterung eines herkömmlichen Partikelfilters.

    Nach Überzeugung der DUH führt DaimlerChrysler mit der fälschlichen Kennzeichnung des PM-Katalysators als Dieselpartikelfilter nicht nur seine Kunden in die Irre, sondern verschafft sich auch einen Wettbewerbsvorteil gegenüber Konkurrenten, die tatsächlich hochwirksame und erheblich teurere Filter serienmäßig einbauen. DaimlerChrysler wurde für die irreführende Werbung abgemahnt.[2]

    Plagiate

    Im Oktober 2006 wurde bekannt, dass das chinesische Unternehmen CMEC ein Modell namens Electric City Smart baut, das explizit für den Export nach Europa gedacht ist und − äußerlich – eine fast gleich aussehende Kopie des Smart Fortwo Coupe Bj. 98-00 darstellt. DaimlerChrysler kündigte rechtliche Schritte gegen die Kopie an. Einen weiteren Nachbau hat die chinesische Firma Shuanghuan unter dem Namen S6 oder auch Noble im Programm. [3]

    Literatur

    Commons: smart – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

    Fußnoten

    1. http://www.autoreport.at/deutsch/smart-13.html
    2. [tt_news=610&tx_ttnews[backPid]=6 Deutsche Umwelthilfe mahnt Daimler Chrysler wegen irreführender Werbung für Diesel-Smart ab]
    3. siehe hierzu AutoBild vom 13. Oktober 2006 und die Süddeutsche Zeitung vom 13. Oktober 2006, Seite 26
    4. Bericht und Foto (squarespace.com)

    Vorlage:Navigationsleiste Markenname der DaimlerChrysler AG