Diskussion:Russlanddeutsche
Deutsche Minderheit in der ehemaligen Sowjetunion
Gegen die Formulierung "De facto sind es Menschen, die eine deutsche Abstammung haben, aber russisch sozialisiert sind." möchte ich, wie gegen Pauschalisierungen jeder Art, auf's heftigste protestieren. Diese Formulierung mag auf sehr viele Rußlanddeutsche zutreffen, vielleicht sogar auf die Mehrheit zutreffen, aber ganz sicher nicht auf Alle! Die russisch sozialisierten sollte man aber auch nicht abwertend abtun, jahrzehntelanger Holocaust (seit der Machtergreifung der Kommunisten) pausenlose Diskriminierung etc. mußten zu diesem Ergebnis führen. Um so größere Achtung verdient die große Anzahl der nicht russisch Sozialisierten, die unter unmöglichen Bedingungen der brutalen Russifizierung wiederstehen konnten und bis heute ihre alten Mundarten, Sitten und Bräuche (die in Deuschland längst vergessen sind) gepflegt haben. So Paradox es auch klingen mag, erst in Deutschland müssen diese alten Sitten und Dialekte endgültig aufgegeben werden, weil sie dem Nachwuchs nicht mehr zu vermitteln sind. Bei diesen "WolgaDeutschen" können sich sehr viele der Hiesigen eine Scheibe abschneiden, z.B. wie man in einem fremden Land eine deutsche Republik errichtet, wie man trotz Hetze, Mord und Totschlag seinem Volkstum treubleibt und "the last but not least" wie man trotz des vielen Unrechts mit Menschen verschiedener Nationalitäten in Harmonie zusammenleben kann.
Alexander
Nun. Du neigst selbst zu gewissen Pauschalisierungen. Meine Erfahrung mit den Deutschstämmigen einer ukrainischen Stadt bestätigen die im Artikel formulierte These - eine stärkere kulturelle Zugehörigkeit des Aufenthaltsortes war offensichtlich. Allerdings bemühten sie sich sehr stark darum, sich deutsches Kulturgut in Form von Bräuchen und Liedern (wieder) anzueignen - dass dies sicher seine Ursache eher in dem Auswanderungswunsch hat als in plötzlicher Identitätsbejahung muss als wahrscheinlich gelten.
Bei dieser meiner Einschätzung geht es jedoch keinesfalls um eine Abstempelung, da die "Gemeinde" nahezu ausnahmslos liebenswürdige Menschen ging. Ich halte auch die Assimilierung für eine ganz normale Sache, die nun schon nicht mehr als Argument gegem die Rechtmäßigkeit ihrer "Heimkehr" benutzt werden sollte.
Insgesamt sollte man auf keinen Fall außer Acht lassen, dass deine beträchtliche Zahl der Eingereisten eben als Familienmitglieder gekommen sind, demzufolge nicht deutscher Abstammung sind. So kann es denn durchaus sein, dass eine sechsköpfige Familie (drei Generationen) drei Mitglieder "nur ukrainischer resp. russischer" Abstammung hat. Auch hier soll nicht darüber diskutiert sein, ob sie zu Recht in deutschland sind oder nicht - es ist nur ein Indiz auf die kulturelle Verflechtung.
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Ich bin mir eigentlich keiner Pauschalisierung bewusst, spreche eher auf der Grundlage von jahrelangen Erfahrungen. Deinen Erlebnissen mit den Deutschstämmigen einer ukrainischen Stadt möchte ich keinesfalls widersprechen. Im Gegenteil, diese Betrachtungsweise wird wohl auf die meisten Spätaussiedler der letzten Jahre zutreffen. Ich meine vielmehr die Menschen, die nach dem Sie endgültig begriffen hatten, daß das Deutschtum in dem ehemaligen Sowjetreich zum aussterben verurteilt ist, lange vor dem Zusammenbruch des Ostblockes – Erniedrigungen, Drohungen, Anschläge, Pogrome und andere Gewaltakten bis hin zur Gefängnisstrafen vielerorts in Kauf nehmen mussten um nach Deutschland ausreisen zu dürfen. Zum Teil auch die, die weniger mutig und standhaft gewesen sind, aber wenigstens bei der ersten Gelegenheit, nach dem Zerfall der Sowjetunion, die Flucht aus dem kommunistischen „Paradies“ ergriffen haben. Mischehen kamen bei diesen Menschen auch ehe selten vor, nicht aus nationalistischen oder sonstigen negativ angehauchten Gründen, sondern weil sie wussten, dass eine Mischehe die Pflege des Deutschtums in der Regel unmöglich machte. Die Engländer sagen dazu: "Birds of a feather flock together."
Assimilierung ist auch nicht immer eine ganz normale Sache. Es gibt genügend Beispiele für Volksgruppen, die ihre Eigenart bzw. Sprachen wenn sie nicht bedrängt werden, über Jahrhunderte bewahren z.B. Lausitz, Quebec, Malmedy etc. Auch den Deutschen in Russland gelang es über Jahrhunderte ihre Sitten, Bräuche und Mundarten zu bewahren, bis der kommunistischer Staat alles in nur wenigen Jahrzehnten nahezu völlig zerstörte.
Alexander
Hallo Alexander,
ich gebe dir grundsätzlich Recht! Auch ich habe größten Respekt vor allen, die es geschafft haben, in der UdSSR ihr Deutschtum zu pflegen. Ich habe auch positiv zu Kenntnis genommen, dass die meisten Russlanddeutschen, die die deutsche Sprache nicht mehr richtig beherrschen, sich dennoch ohne wenn und aber als Deutsche fühlen und aus dieser Motivation heraus die deutsche Sprache nach ihrer Ankunft in Deutschland schnell erlernt haben.
Das freut mich und ich heiße diese Deutschen herzlich willkommen!
Von den mitgereisten nicht-deutschen Familienangehörigen erwarte ich allerdings auch ein starkes Engagement zum Erlernen der deutschen Sprache um so rasch wie möglich dazu überzugehen, mit ihren deutschen Ehepartnern und vor allem mit den gemeinsamen Kindern, Deutsch zu sprechen!
Gruß Juhan 19:31, 26. Apr 2006 (CEST)
Also ich bin viel mehr der Meinung die "einheimischen Deutschen" sollten sich den "Russlanddeutschen" eher anpassen als ander herum. Denn in den letzten Jahrzehnten ist so viel von deutscher Kultur in Deutschland zerstört worden und die Deutschen aus Russland bzw. Zentralasien bringen wieder Grundwerte mit. Einige Politiker besitzen sogar die Frechheit zu sagen, dass die Russlanddeutschen wieder in ihre vermeintliche Heimat zurückgehen sollen, nur weil sie etwas stärker ihren Glauben ausleben als andere. Nur weil sie nicht wollten, dass ihre Kinder die Evolutionstheorie glauben, wurden sie ins Gefängnis gebracht. Wo bleiben unsere einstigen Werte? Oder sind sie nach sechs Jahrzehnten Diktaturen vollkommen zum ersticken gekommen?
Es ist auch so, dass ca 300 unterschiedliche Ethnien in der Sowjetunion es seltsamerweise geschafft haben ihrem Volkstum treu zu bleiben. (Thema Internationalismus der kommunistischen Ideologie)
(was alexander schreibt ist nicht einmal der diskussionsseite von wikipedia würdig)
Russlanddeutsche schlossen sich den Juden an?
Auf einer Homepage habe ich gelesen, dass sich einige Russlanddeutsche den Juden anschlossen. Das kann doch gar nicht sein, oder? [1]
- Bitte den Text unter dem angegebenen Link genauer lesen. Gemeint ist, dass sich unter den deutschen Siedlern, auch solche judischen Glaubens befanden. Ob das der Wirklichkeit entspricht, weiß ich nicht. Das deutsche Juden massenweise nach Russland gekommen sind, ist doch ziemlich unwahrscheinlich. Es gab Fälle wo Deutsche und Juden zusammengelbt haben. Bei den Mennoniten gab es eine Siedlung namens Judenplan. Dort sollten einzelne Mennoniten als Musterwirte unter den Juden als Vorbild dienen. --Dietrich Tissen 13:31, 30. Jul 2006 (CEST)
Es war wohl aber auch so, dass einige Mennoniten sich sabbathaltenden Sekten anschlossen. In Amerika gibt es eine ukrainische Sekte (Nicht die Subbotniki), wo es viele Anhänger mit russischen Nachnamen gibt und eine Familie Klassen, die ja bekanntlich eine Russlandmennonitische Familie ist.
- Ist das jetzt als Provokation oder einfach als Dummheit zu verstehen? Die drei Begriffe Kultur, Religion, Staatsangehörigkeit auseinander zu halten, kann doch nicht schwer sein, oder? Genauso vergeblich sucht man einen Sinn im Satz "Kinder schliessen sich mit den Fussballfuns zusammen!". Oder brennt die Wortkombination aus "Deutsch" mit "Schwarz", "judisch", "muslimisch" zu sehr in den Augen? Wenn ja - Kapiteln 33 bis 45 aus dem "Buch deutscher Geschichte" wiederholen.--Andreas Rudi 16:25, 29. Aug. 2007 (CEST)
Selbstverständnis der Russlanddeutschen in Deutschland
Ich fände es gut wenn in den Artikel noch ein Abschnit zum Selbstverständnis der in Deutschland lebenden Deutschlandrussen geben würde --Janni R&G 13:16 05. Mai 2007 (CEST)
- Die Deutschlandrussen oder Russlanddeutschen bilden keine eigenständige, politisch aktive und gesellschaftlich organisierte Einheit in Deutschland. Die vorhandenen Organiationen zielen auf die Integration ab und nicht auf "Verselbständigung" mit eigenem Sinnbild. --Andreas Rudi 18:29, 4. Sep. 2007 (CEST)
Prominente Russlandsdeutsche
Ich fände es toll, wenn ihr eine Liste mit prominenten Russlandsdeutschen anfügen könntet. Allen voran die Sängerin & Künstlerin "Julia Neigel"
Die Rolle von Schäuble
weil viele dieser Gemeinden zufällig in den Wahlkreisen der damaligen Bundesminister Schäuble und Seiters lagen, wurde rasch eine Regelung geschaffen
Kann man diese Aussage belegen? Wäre nähmlich höchst amüsant, wenn in einer Demokratie ein Minister Integrationsprobleme in seinem Wahlkreis löst, indem er Sozialleistungen kürzt. Wenn ich mich nicht irre, haben die Aussiedler nur eine sehr eineschränkte Wahl bei der Bestimmung ihres Wohnsitzes in den ersten Jahren und müssen am zugewiesenem Ort bleiben. Wenn es um Konzentration von Aussiedlern nach dieser Phase geht, so wäre es noch interessanter, denn in diesem Fall würde die Regierung die per Grundgesetzt garantierte Bewegungsfreiheit einschränken. Es kommt sogar witziger: Dann würde man ja davon ausgehen, dass die "Verursacher der Integrationsprobleme" sogar längerfristig nur auf Sozialleistungen angewiesen sind. Und der Höhepunkt: Sozialleistungen kürzen, damit Menschen in Gebiete mit noch höherer Arbeitslosigkeit ziehen. Also so eine Politik kann ich mir schon von Schäuble vorstellen - und die entspricht eher dem, was er jetzt von sich gibt. --Andreas Rudi 18:16, 29. Aug. 2007 (CEST)
Ehemalige Minderheit?
Es leben ja immer noch über eine halbe Million deutschstämmige dort. Die deutsche Minderheit in Dänemark wird auch als solche bezeichnet, obwohl der Anteil noch viel geringer ist.--89.52.142.81 20:12, 15. Sep. 2007 (CEST)