Oleftalbahn
Oleftalbahn | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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![]() Ortsdurchfahrt der "Flitsch" | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Kursbuchstrecke (DB): | 432 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 17,2 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Oleftalbahn (auch Flitsch genannt) zweigt in Kall nordwärts von der Eifelbahn ab und führt als eingleisige Nebenbahn über Schleiden nach Hellenthal. Die Bahnstrecke besitzt gegenwärtig vor allem Bedeutung für den Touristikbahnverkehr. Es gibt außerdem Bestrebungen, den 1981 eingestellten Schienenpersonennahverkehr zu reaktivieren.
Geschichte

Personenverkehr
Im Mai 1981 wurde trotz starker Proteste der Bevölkerung - die unter Anderem versuchte, auf dem Dorfplatz von Olef den letzten Zug an der Weiterfahrt zu hindern - der regelmäßige Personenverkehr von der damaligen Deutschen Bundesbahn eingestellt.
Bemühungen zur Reaktivierung des SPNVs
1995 gründete sich die örtliche Bahninitiative BuBI, die sich seit dieser Zeit um die Wiederaufnahme des Schienenpersonennahverkehrs im Schleidener Tal bemüht.
1998 wurde die Reaktivierung der Oleftalbahn in den ÖPNV-Bedarfsplan des Landes Nordrhein-Westfalen als Modellprojekt im ländlichen Raum mit höchster Priorität aufgenommen, 1999 beschloss der Kreistag ein Betriebs- und Fianzierungskonzept und 2000 meldete der VRS das Streckenvorhaben beim Land an, sodass es in die erste Stufe des Ausbauplans aufgenommen wurde.
Nachdem aber der Landtag - angeregt durch den neuen Verkehrsminister Oliver Wittke - eine grundsätzliche Neubewertung aller Schienenprojekte im Rahmen der sogenannten Integrierten Gesamtverkehrsplanung IGVP beschlossen hatte, liegt die Reaktivierung seit 2006 auf Eis. So wurde die Strecke 2006 aus dem ÖPNV-Bedarfsplan des Landes herausgenommen.
Ausflugsverkehr
Wegen des 2004 neu eingerichteten Nationalparks Eifel unterstützte das Land den Tourismus zunächst durch ein Zweijahresprogramm für den Personenverkehr in der Ausflugssaison an Sonn- und Feiertagen. Endeten die Fahrten 2004 im Ortsteil Gemünd, so wurden sie 2005 bis Schleiden Bf weitergeführt. Der SPNV wurde vom Verkehrsverbund Rhein-Sieg organisiert und von der Rurtalbahn GmbH durchgeführt. Am 16. Oktober 2005 wurde allerdings der Ausflugs-Regelverkehr beendet.

Im Jahr 2006 wurde dieser Verkehr von einigen Eisenbahnfreunden des Arbeitskreises Oleftalbahn wieder aufgenommen. Die Hochwaldbahn stellte dazu einen Schienenbus zur Verfügung.
Im Jahr 2006 wurde ein Teil des Streckenabschnitts zwischen Schleiden-Höddelbusch und Schleiden Bf im Rahmen eines Straßenbauprojektes auf der B 265 (vorübergehend bis Ende 2007) asphaltiert und in eine Behelfsstraße umgewandelt. Aus diesem Grund errichtete der Landesbetrieb NRW als vorläufigen Ersatz für den Bf Schleiden am neuen Endpunkt der betriebenen Trasse den neuen Behelfshaltepunkt "Schleiden Rathaus".
Das Rheinische Amt für Denkmalpflege sieht die Unterschutzstellung der Oleftalbahn wegen der herausragenden historischen Bedeutung vor.
Güterverkehr
Bis 1997 gab es regelmäßigen Güterverkehr bis Hellenthal, danach nur noch Militärverkehr bis Schleiden-Höddelbusch (Panzerverladerampe), der Ende 2005 eingestellt wurde, da der Truppenübungsplatz Vogelsang zum 1. Januar 2006 in eine zivile Nutzung überführt wurde. Die Trasse ist jedoch nicht stillgelegt, die ersten 10 km (bis Schleiden-Höddelbusch) werden von der DB Netz betrieben. Die Rhein-Sieg-Eisenbahn (RSE, Sitz in Bonn) betreibt seit 1999 die Trasse zwischen Schleiden-Höddelbusch und Schleiden Bf. Die 5 km zwischen Schleiden Bf und Hellenthal sind seit 1997 stillgelegt. Die RSE, welche auch in Zukunft wieder Holz über die Strecke transportieren möchte, ist seit 1999 interessiert, den gesamten Trassenbetrieb bis Hellenthal zu übernehmen. Sonderzüge - Personen- wie Güterzüge - können jederzeit bis Schleiden-Rathaus fahren.
Daten

- 8. März 1884 : Eröffnung
- 18. Mai 1981 : Einstellung des Regel-Personenverkehrs (SPNV)
- 5. Dezember 1997: Stilllegung der Trasse von Schleiden-Höddelbusch bis Hellenthal (Ende)
- Sommerferien 1998 und 1999 DB-Bahntours-Dampflokprogramm an Wochenenden bis Schleiden Bahnhof
- 27.Juli 1999: Wiederaufnahme des Trassenbetriebs von Schleiden-Höddelbusch bis Schleiden-Bahnhof durch RSE
- 30. Mai 2004 : Reaktivierung Personenverkehr Kall – Gemünd, Touristenverkehr sonn- und feiertags im Stundentakt (RTB)
- 1. Mai 2005 bis 16. Oktober 2005 (Saisonende) : Kall - Schleiden, Touristenverkehr sonn- und feiertags im Zweistundentakt (RTB)
- 25. Mai 2006 bis 27. August 2006 (Saisonende) : Kall - Schleiden, Touristenverkehr sonn- und feiertags (HWB)
- ab 28. Mai 2007: Kall - Schleiden, Touristenverkehr sonn- und feiertags im Zweistundentakt (HWB)
Arbeitskreis Oleftalbahn
Der Arbeitskreis Oleftalbahn gründete sich am 7. April 2006 auf einer Veranstaltung in Kall zunächst unter dem Dach der Bahn- und Businitiative Schleidener Tal e. V.(BuBI). Sein Zweck war die Fortführung der touristischen Verkehre auf der Oleftalbahn, welche das Land NRW nur in einem Zweijahres-Pilotbetrieb bis zum 16. Oktober 2005 gefördert hatte. Zudem drohte sogar die Stilllegung des Trassenbetriebs, nachdem das Königreich Belgien die Bestellung von Güterbetrieb zum 31.12.2005 eingestellt hatte.
Am 24. November 2006 beschlossen die BuBI und der AK OTB gemeinsam die Neugründung eines Eisenbahnvereins, der sein Operationsgebiet auch auf andere Nebenbahnen der Eifel ausdehnt. Die BuBI sollte dagegen auf das Schleidener Tal beschränkt bleiben. Sie widmet sich neben den Eisenbahnaufgaben darüber hinaus auch allgemeinen Aufgaben des ÖPNV. Da die Vereine aber im Wesentlichen gemeinsame Zielsetzungen verfolgen, wurde weitestgehende Kooperation vereinbart.
Am 10. Februar 2007 gründete sich der neue gemeinnützige Verein Arbeitsgemeinschaft Eifel-Nebenbahnen, der jetzt die beiden Arbeitskreise AK Oleftalbahn und IG Westeifelbahn umfasst.