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Kunst Museum Winterthur – Reinhart am Stadtgarten

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Oskar Reinhart Museum Rückseite, Stadtgarten

Das Museum Oskar Reinhart am Stadtgarten ist ein Kunstmuseum in Winterthur im Schweizer Kanton Zürich.

Geschichte

Oskar Reinhart wuchs in einer wohlhabenden und kunstsinnigen Kaufmannsfamilie in Winterthur auf. Sein Vater Theodor Reinhart unterstützte Künstler wie Ferdinand Hodler, Karl Hofer und Hermann Haller, während sein Bruder Georg europäische und asiatische Kunst sammelte. Sein Bruder Hans interessierte sich für Literatur und Theater und der vierte Sohn Werner unterstützte Komponisten wie Igor Strawinsky, Arnold Schönberg, Anton Webern, Alban Berg, Paul Hindemith und Richard Strauss ebenso wie den Dichter Rainer Maria Rilke.

1906 sah Oskar Reinhart in Berlin die von Hugo von Tschudi, Alfred Lichtwark und Julius Meier-Graefe organisierte Jahrhundertausstellung deutscher Kunst von 1775 bis 1875. Diese Ausstellung prägte die Sammlertätigkeit Reinharts, sodass er selbst eine bedeutende Sammlung deutscher, österreichischer und schweizerischer Kunst des 19. Jahrhunderts anlegte. Parallel entstand eine zweite Sammlung mit Werken alter Meister und der französischen Impressionisten. Die gewachsenen Sammlungen hatten schon bald ein Ausmass erreicht, welches eine geeignete Unterbringung im eigenen Wohnhaus unmöglich machte. Bereits 1930 kam Reinhart mit der Stadt Winterthur ins Gespräch, um für die Sammlung mit Werken deutsprachiger Künstler ein geeignetes Museum zu finden. Bedingt durch den zweiten Weltkrieg konnte jedoch erst 1951 das Gebäude am Stadtgarten als Museum eingeweiht werden. Die zweite Sammlung mit Werken von El Greco bis Picasso gelangte nach dem Tod des Sammlers in den Besitz der Schweizerischen Eidgenossenschaft und wurde 1970 als Sammlung Oskar Reinhart 'Am Römerholz' im Wohnhaus des Sammlers dem Publikum geöffnet.

Das Gebäude

Museum, Altstadt Winterthur
Museum Oskar Reinhart am Stadtgarten

Der Zürcher Architekt Leonhard Zeugheer entwarf das Gebäude am Stadtgarten ursprünglich als Schule, Bibliothek und für die Städtischen Sammlungen.

Das 1842 fertiggestellte Gebäude diente diesen Zwecken über 100 Jahre, bevor es ab 1948 zum Museum für die Sammlung mit Werken deutsprachiger Künstler des 19. Jahrhunderts aus dem Besitz von Oskar Reinhart umgebaut wurde. Am 21. Januar 1951 fand die Eröffnung des neuen Museums statt.

Die Sammlung

Das Museum Oskar Reinhart am Stadtgarten beherbergt rund 600 Kunstwerke vom Ende des 18. bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts. Die Sammlung ist sowohl vom Umfang wie von der Qualität her eine der führenden Institutionen im Bereich der deutschen, österreichischen und schweizerischen Kunst dieser Zeit. Bedeutende Werkgruppen von Jean-Étienne Liotard, Caspar David Friedrich, Arnold Böcklin und Ferdinand Hodler gehören zu den Höhepunkten der Sammlung. Weitere vertretene Künstler sind Caspar Wolf, Graff, Kobell, Agasse, Kersting, Dahl, Waldmüller, Franz Krüger, Rottmann, Blechen, Gärtner, Schwind, Spitzweg, Rudolf von Alt, Menzel, Buchser, Feuerbach, Anker, Thoma, Leibl, Schuch, Liebermann, Uhde, Trübner, Segantini, Giovanni Giacometti und Max Slevogt. Neben den Gemälden sind die Räume mit zeitgenössischen Möbeln ausgestattet, sodass die Bilder in einer wohnlichen Umgebung gezeigt werden. Ausserdem verfügt das Museum über eine umfangreiche Grafiksammlung.

Ausgestellte Werke

Literatur

  • Peter Wegmann: Von Caspar David Friedrich bis Ferdinand Hodler Insel Verlag 1993
Commons: Museum Oskar Reinhart am Stadtgarten – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien