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Íngrid Betancourt

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Ein Plakat für die Freilassung von Ingrid Betancourt in Montpellier

Ingrid Betancourt Pulecio (* 25. Dezember 1961 in Bogotá, Kolumbien) ist eine kolumbianische Politikerin, die seit Februar 2002 von FARC-Rebellen festgehalten wird.

Biographie

Ingrid Betancourt wuchs in Paris auf, wo ihr Vater, Gabriel Betancourt, Kolumbien bei der UNESCO vertrat. Sie ist Absolventin des Institut d'études politiques de Paris.

Nach der Ermordung von Luis Carlos Galán, der dem kolumbianischen Drogenkartell den Kampf angesagt hatte, im Jahr 1989, entschloss sich Ingrid Betancourt zum Umzug in ihr Heimatland. Sie arbeitete zunächst im Finanzministerium, bevor sie sich mit dem Versprechen, gegen die Korruption im Land zu kämpfen, um ein Mandat im kolumbianischen Parlament bewarb. 1994 bis 2002 war sie Abgeordnete im Parlament – zunächst im Repräsentantenhaus, ab 1998 im Senat. 1998 hatte sie die Partei Oxígeno Verde (Grüner Sauerstoff) gegründet.

Entführung durch die FARC

Für die Präsidentschaftswahlen 2002 meldete sie ihre Kandidatur an. Am 23. Februar 2002 wurden Ingrid Betancourt und ihre Wahlkampfleiterin Clara Rojas von linksgerichteten Rebellen der FARC entführt, als sie sich in die Nähe des von den Rebellen kontrollierten Gebietes begaben.

Am 13. Dezember 2002 nahm ihr Partner Juan Carlos Lecompte den ihr verliehenen Petra-Kelly-Preis für die weiterhin festgehaltene Ingrid Betancourt entgegen.

Im September 2006 wurde ein Video veröffentlicht, das ihre Gesundheit und die ihrer Mitgeiseln zeigt.

Am 16. Mai 2007 erklärte Jhon Frank Pinchao, ein weiteres Entführungsopfer der FARC, nach seiner Flucht, dass er gemeinsam mit Ingrid Betancourt in einer Gruppe gefangen war. Am Tag seiner Flucht - dem 28. April 2007 - hat er sie das letzte Mal gesehen.

Reaktionen im Ausland

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Ingrid Betancourt (Graffito in Paris)

International rückte der bewaffnete Konflikt in Kolumbien durch diesen Entführungsfall wieder stärker in das Bewusstsein der Öffentlichkeit. Nicht zuletzt, weil sie auch die französische Staatsbürgerschaft besitzt, wird Ingrid Betancourts Schicksal in Frankreich mit besonderer Anteilnahme verfolgt. In vielen Pariser Métrostationen hängen auf Werbetafeln Plakate mit einem Appell (l'oubli tue), auch nach fünf Jahren Gefangenschaft Ingrid Betancourt nicht zu vergessen.

Literatur

Quellen