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28 Days Later

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Film
Titel 28 Days Later
Produktionsland Großbritannien,
Frankreich
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahre 2002
Länge 113 Minuten
Stab
Regie Danny Boyle
Drehbuch Alex Garland
Produktion Andrew Macdonald
Musik John Murphy
Kamera Anthony Dod Mantle
Schnitt Chris Gill
Besetzung

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28 Days Later ist der erste Teil einer Trilogie 2002 von Danny Boyle nach einem Drehbuch von Alex Garland gedrehter Endzeit-Horrorthriller. Die Fortsetzung 28 Weeks Later kam 2007 in die Kinos. Der letzte Teil ist für 2009 geplant.

Handlung

Der Film spielt, offenbar in der Jetztzeit, in England. Im Prolog sind zunächst nur einige Fernsehbildschirme mit Berichten über Katastrophen zu sehen. Damit wird auf einer medialen Meta-Ebene die Richtung vorgegeben, denn auch in diesem Film wird eine Katastrophe geschildert. Dann sieht man, wie eine Gruppe von Aktivisten in die medizinische Abteilung einer Universität in Cambridge eindringt, um Versuchstiere zu befreien. Ein Forscher überrascht sie bei der Befreiungsaktion und will den Alarm auslösen, wird jedoch vorher festgehalten. Er warnt die Aktivisten eindringlich davor die Käfige zu öffnen, da die Tiere mit „Wut“ infiziert seien, einem hoch ansteckenden, gefährlichen und tödlichen Virus. Eine Aktivistin befreit kurz darauf einen Schimpansen, der sie anfällt und mit einem Virus infiziert, das sie sofort in eine Bestie verwandelt. Sie spuckt einem anderen Aktivisten wenige Sekunden später Blut ins Gesicht und überträgt damit das Virus auf ihn.

28 Tage später ...

Der Haupt-Plot beginnt im Londoner St.Thomas Hospital, wo der Fahrradkurier Jim nach dem Unfall mit einem LKW aus dem Koma aufwacht. Das Krankenhaus, in dem er liegt, ist menschenleer. Er verlässt das Gebäude und sucht draußen nach anderen Menschen. Aber in der gesamten Stadt scheint sich außer ihm niemand mehr zu befinden. Das Leben in der Metropole wurde während der vergangenen Wochen offenbar völlig ausgelöscht.

Als Jim schließlich in eine Kirche kommt, trifft er dort auf eine große Gruppe toter oder schlafender Menschen. Nachdem er auf sich aufmerksam macht, greift ihn ein Geistlicher, der völlig von Sinnen scheint, an und mehrere Menschen verfolgen ihn. Bei seiner Flucht trifft Jim auf die, mit Lederkleidung, Atemschutz und Waffen ausgerüsteten, Überlebenden Selena und Mark, die ihm helfen. Sie sprengen eine Tankstelle und nehmen ihn mit in ihre Zuflucht: ein mit Rollgitter gesichertes Ladengeschäft in einer U-Bahn-Station.

Von ihnen erfährt er den Grund für das unheimliche Szenario. Das bösartige Wut-Virus hat sich in der Zeit, in der Jim im Koma lag, in der Stadt ausgebreitet, und von hier über das gesamte Land. Militärsperren und Evakuierungsaktionen kamen zu spät, weil sich das Virus in Windeseile verbreitete. Jeder, der mit einem infizierten Menschen Körperflüssigkeiten austauscht, z.B. indem er gebissen wird, wird angesteckt. Daraus ergibt sich eine schreckliche Schlussfolgerung: Sofern man von einem Infizierten bedroht wird, muss man diesen Menschen sofort töten, egal, um wen es sich handelt: den besten Freund, die Schwester oder den Vater. Zudem berichtet Selena, dass an dem Tag, bevor Rundfunk und Fernsehen aufgehört haben zu senden, vermeldet worden war, dass auch in Paris und New York erste Infektionen aufgetreten seien.

Die beiden begleiten Jim am nächsten Tag zum Haus seiner Eltern. Sie finden Vater und Mutter tot auf einem Bett im Obergeschoss. In ihrem Abschiedsbrief wünschen sie Jim, dass er nie mehr (aus dem Koma) aufwachen werde. Als sie dort übernachten, werden sie von infizierten Nachbarn angegriffen. Mark erleidet bei der Abwehr eine offene Wunde. Obwohl er noch keine Anzeichen einer Infizierung zeigt, tötet Selena ihn sofort. Jim ist geschockt, doch Selena erklärt, dass es keinen anderen Weg gebe.

Durch Blinklichtsignale angelockt finden Selena und Jim auf der Flucht vor den Infizierten in dieser Nacht in einem Wohnhochhaus noch zwei weitere Menschen, die sich noch nicht mit dem Virus angesteckt haben: den Witwer Frank und seine Tochter Hannah haben sich in ihrer Wohnung notdürftig eingerichtet.

Da die Lage in London aussichtslos scheint, flieht die Gruppe, trotz Zweifeln, zusammen in Franks Taxi nach Norden. Frank hatte mit einem Kurbelempfänger eine Nachricht im Radio - das sonst nicht mehr sendet - gehört: Eine Gruppe Militärs habe bei Manchester einen Zufluchtsort für Überlebende eingerichtet. Aber schon der Weg dorthin erweist sich als äußerst schwierig. Die Flüchtlinge können sich zwar kostenlos in einen Supermarkt versorgen, aber bei der Fahrt durch einen Tunnel lauern ihnen Infizierte auf.

Sie machen Rast an einem anscheinend sicheren Ort an einem See in einem Park. Hier kommt es zu einer ersten körperlichen Annäherung zwischen Selena und Jim: Sie küsst ihn auf die Wange. Beim Übernachten im Freien schreckt Jim morgens hoch, allein -die anderen scheinen ihn zurückgelassen zu haben. Diese Sequenz entpuppt sich kurz darauf als ein schlechter Traum, da Frank ihn aufweckt -daraufhin sagt Jim zu ihm: "Danke Dad". Die Furcht vor dem Verlassensein wird darauf wiederholt: Als Jim am Morgen wirklich erwacht, sieht er sich wiederum allein. Aber das Auto steht mit laufendem Motor in der Nähe. Die anderen haben schon gepackt und warten auf ihn.

Als sie schließlich am Stadtrand von Manchester ankommen werden ihre Hoffnungen enttäuscht:

Die gesamte Stadt steht in Flammen. Bei einer Straßensperre, wo auch einige tote Infizierte liegen, wird Frank infiziert, als ein Blutstropfen in sein Auge fällt. Verzweifelt versucht er, seine Tochter zu warnen, stößt sie weg, doch schon nach wenigen Sekunden will er die anderen -auch seine Tochter- angreifen. Er wird aber noch rechtzeitig von plötzlich auftauchenden Soldaten erschossen.

Sie werden von der Einheit in eine, von den Soldaten kontrollierte, Villa in einem Park auf dem Land gebracht; hier treffen sie tatsächlich einige Überlebende, aber sicher sind sie hier nicht. Um ihnen Hoffnung zu machen hat Major Henry West den Soldaten Frauen versprochen, außerdem hält der er auf dem Gelände einen Infizierten als Versuchsobjekt. Der Versuch soll zeigen, wie lange es dauert bis Infizierte verhungern, da sich diese vermutlich nicht ernähren können.

Als die Soldaten versuchen, die beiden Frauen zu vergewaltigen versucht Jim, mit ihnen zu fliehen; dabei wird er von den Soldaten überwältigt und wird in den Wald gebracht, um erschossen zu werden. Ihm gelingt jedoch die Flucht - allerdings in das von den Infizierten besiedelte Gebiet jenseits der Schutzmauer, eigentlich ein Todesurteil für ihn. Er ist verzweifelt und zu Tode erschöpft, sackt auf den Boden und bleibt auf dem Rücken liegen. Beim Blick in den Himmel sieht er ein Strahlflugzeug in grosser Höhe -anscheinend ein Linienjet. Jim schöpft durch diesen Anblick neue Kraft und glaubt, dass er wieder auf eine Zukunft hoffen kann. Er kehrt zurück in die Villa und es gelingt ihm schließlich -auch mit Hilfe des Infizierten, den er befreit- die Soldaten zu töten. Nachdem Jim Selena in die Arme geschlossen und geküsst hat, gelingt es den dreien, mit dem Taxi zu fliehen. (Dabei liefert die nun fahrende Hannah schlußendlich noch den Major dem Biss eines Infizierten aus.)

Der Film endet mit einem Epilog:

(weitere) 28 Tage später ...

Wieder erwacht Jim scheinbar allein. Die Flüchtlinge leben in einem Haus auf dem Land. Sie haben einen riesigen, aus Stoff genähten, Schriftzug (auf dem "Hello" steht) ausgebreitet, der von einem offensichtlich regelmässig vorbeifliegenden Aufklärungsflugzeug gesichtet wird, welches unterwegs ist, um nach Überlebenden zu suchen. Der Pilot fordert zur Rettung der Flüchtlinge einen Hubschrauber an. In dieser Endsequenz erscheinen Szenen in denen die infizierten Gestalten an Hunger sterben.

Ein Unterschied besteht zwischen der englischen Original- und der deutschen Synchronfassung: Als Jim und die beiden Frauen den Schriftzug "Hello" auf der Wiese ausbreiten und das Jagdflugzeug (Typ Harrier) über sie hinwegfliegt, sagt der Pilot aus dem Off, wohl in sein Funkgerät, in deutscher Sprache "Die Suche hat sich gelohnt". In der englischen Fassung funkt er auf finnisch "Lähetätkö helikopterin?" ("Können Sie einen Helikopter schicken?").

Hintergrund

Der Film zeigt in drastischen Bildern die Gefahren, die von einer Virusepidemie ausgehen könnten. Besondere Brisanz und Aktualität erhielt der Film, da zur Zeit seiner Premiere die ersten Fälle der Lungenkrankheit SARS auftraten und für Schlagzeilen und Unsicherheit in der Bevölkerung sorgten. Ebenso wie das Virus im Film wird auch SARS durch Tröpfchen- oder Kontaktinfektion übertragen.

Ferner wird die Frage thematisiert, ob das Virus nicht vielmehr die Normalität im menschlichen Miteinander widerspiegelt. So meint der Kommandant der Soldaten: „Was ich während der vier Wochen der Epidemie sah, war: Menschen töten Menschen. Genauso wie ich es in den vier Wochen vor der Epidemie sah, und in denen davor, und in denen davor.“

Veranschaulicht wird diese These im Film vor allem durch die Soldaten selbst, aber auch anhand ihrer Tötung durch Jim. Die Soldaten sollen auf Befehl ihres Kommandanten Jim und Sergeant Farell, der Partei für die Frauen und Jim ergriffen hat, erschießen. Einer der Soldaten will seinen ehemaligen Vorgesetzten sogar mit dem Bajonett töten, um seinen Tod qualvoller zu gestalten.

In Jim, dem die Flucht gelang, keimt neue Hoffnung, da er ein Flugzeug am Himmel sieht. Dank dieser Hoffnung ist er den desillusionierten, brutalen Soldaten überlegen. Jim entwickelt erstaunliche Fähigkeiten und tötet einige Soldaten. Den Großteil der Soldaten löscht jedoch das Virus aus - übertragen durch den mittlerweile von Jim befreiten Infizierten - den die Soldaten als Versuchskaninchen hielten, der nun unbewusst für Jim kämpft. Jim agiert äußerst brutal und kaltherzig gegen die Soldaten (ein Soldat wird von ihm getötet, indem er ihm seine Daumen durch die Augen bohrt), genau wie die Infizierten, denen er begegnet ist. Dem infizierten Soldaten verdankt er, dass er alle Soldaten ausschalten konnte. Somit schließt sich der Kreis.

Der von den Soldaten getötete Unteroffizier (Sergeant Farell) stellte zuvor bei Tisch die Theorie in den Raum, dass die Vernichtung der Menschheit durch das Virus, angesichts der kurzen Zeit, die die Menschheit auf dem Planeten existiert, eine Rückkehr zur Normalität darstelle. In einer anderen Szene stellt er andererseits die Behauptung in den Raum (zusammen mit Jim angekettet im Keller vor ihrer zu erwartenden Hinrichtung), der Rest der Welt sei nicht befallen und habe die britische Insel als Quarantänegebiet abgeschrieben.

Auszeichnungen

Fortsetzungen

  • Am 30. August 2007 startete die Fortsetzung 28 Weeks Later in den Deutschen Kinos.
  • Im Jahr 2009 erscheint der letzte Part dieser Trilogie. Unter dem Namen: "28 Months Later" wird der Film in Russland spielen.

Siehe auch