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Kanton Wallis

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Der Kanton Wallis ist ein Kanton im Südwesten der Schweiz. (Andere Bedeutungen findet man unter Wallis.)

Deutsch: Wallis; Französisch: Valais; Italienisch: Vallese; Rätoromanisch: Vallais; Englisch: Valais

Kanton Wallis
Flagge des Kantons Wallis

Basisdaten
Hauptort: Sitten/Sion
Fläche: 5'225 km²
Einwohner: 278'200 (2002)
Bevölkerungsdichte: 53 Einw./km²
Beitritt zur Eidgenossenschaft: 1815
Abkürzung: VS
Sprachen: Französisch, Deutsch
Website: www.vs.ch
Karte
Karte des Kantons Wallis

Geographie

Das Wallis besteht (mit Ausnahme eines kleines Gebiets jenseits des Simplonpasses) aus dem Tal der Rhone (Rotten) von der Quelle des Rhonegletschers bis zum Genfersee und den Seitentälern, jeweils bis zur Wasserscheide. Im Norden liegen die Berner und Waadtländer Alpen, im Süden die Walliser Alpen mit den höchsten Bergen der Schweiz (Mischabel- und Monte Rosa Massiv). Die höchsten Berge der Walliser Alpen sind die Dufourspitze mit 4634 m.ü.M., Dom 4545 m.ü.M., Liskamm 4527 m.ü.M., Weisshorn 4505 m.ü.M., Täschhorn 4490 m.ü.M. und das Matterhorn 4478 m.ü.M.

Mit dem Aletschgletscher, dem Gornergletscher und dem Walliser Fieschergletscher befinden sich im Wallis die drei grössten Gletscher der Alpen.

Durch den Schutz der umliegenden Berge ist das Haupttal des oberen Wallis, aber auch das untere Vispertal ausgesprochen trocken und warm (Steppenklima). Die Wasserversorgung wird vielerorts durch schon im Mittelalter angelegte Wasserleitungen (Suonen, Bisse) gewährleistet.

Lage des Kantons
Lage des Kantons

Wichtige Seitentäler

Nördlich der Rhone: Südlich der Rhone:
Fieschertal Binntal
Lötschental Saastal
Dalatal (Leukerbad) Nikolaital
  Turtmanntal
  Val d'Anniviers (Eifischtal)
  Val d'Hérens (Eringertal)
  Val de Bagnes
  Val d'Entremont
  Val d'Illiez

Bevölkerung

Sprachen

Im Oberwallis (östlich von Siders, französisch Sierre) wird deutsch bzw. ein höchstalemannischer Dialekt gesprochen, im Unterwallis (westlich von Siders) spricht man französisch bzw. teilweise noch frankoprovenzalische Mundart. Die natürliche Sprachgrenze bildet nördlich der Rhone der kleine Bach Raspille zwischen Siders und Salgesch. Südlich der Rhone wird die Sprachgrenze durch den Pfynwald markiert.

  • Französisch: 60%
  • Deutsch: 30%
  • Italienisch: 3%
  • Andere: 7%

Kantonale Amtssprachen sind das Französische und das Deutsche, kommunale Amtssprache entweder französisch oder deutsch.

Religionen - Konfessionen

Die folgenden Zahlen gemäss Volkszählung 2000 (in Klammern gemäss Volkszählung 1990):

  • Katholisch: 81.2% (89%)
  • Protestantisch: 6.3% (5%)
  • Andere/Keine: 12.5% (6%)

Die römisch-katholische und die evangelisch-reformierte Kirche sind beide öffentlichrechtlich anerkannt.

Verfassung und Politik

Die gegenwärtige Kantonsverfassung datiert von 1907 (mit zahlreichen Änderungen).

Legislative

Gesetzgebende Behörde ist der Grosse Rat (Grand Conseil) mit 130 vom Volk fest auf vier Jahre gewählten Abgeordneten und 130 Stellvertretern (Suppleanten). Die parteipolitische Zusammensetzung ist folgende:

CVP: 61,
CSP: 14,
FDP: 32,
SP: 18,
PLV: 3,
SVP: 1,
Parteilos: 1

Vom Grossen Rat erlassene Gesetze unterliegen der Volksabstimmung. Das Volk hat überdies das Recht, mittels Volksinitiative selbst Verfassungs- und Gesetzesänderungen vorzuschlagen; nötig sind hierzu 8'000 Unterschriften.

Exekutive

Oberste verwaltende und vollziehende Behörde ist der Staatsrat (Conseil d'Etat) mit 5 direkt vom Volk fest auf vier Jahre gewählten Mitgliedern (3 CVP, 1 FDP, 1 SP); ihm beigeordnet ist der Staatskanzler. Das Ober-, Mittel- und Unterwallis müssen je mit mindestens einem Mitglied vertreten sein.

Judikative

Oberstes kantonales Gericht ist das Kantonsgericht mit Sitz in Sitten. Untergeordnete Gerichte sind die Zivil-, Korrektions- und Kriminalgerichte. Für administrative Streitigkeiten ist im Wesentlichen das Verwaltungsgericht zuständig.

Gemeinden

Öffentlichrechtliche Gemeindearten sind die Einwohnergemeinden. Sie sind die Träger der lokalen Selbstverwaltung. (siehe: Gemeinden des Kantons Wallis. Weiter gibt es die Burgergemeinden (Erteilung des Gemeindebürgerrechts und Verwaltung der burgerlichen Güter) und die römisch-katholischen sowie evangelisch-reformierten Kirchgemeinden.

Parteiensystem

Im Kanton Wallis hat die CVP (inklusive der, der nationalen CVP angeschlossen CSP) eine dominante Funktion und halten im (nach dem Verhältniswahlrecht gewählten) Parlament und in der (nach dem Mehrheitswahlreicht gewählten) Regierung die absolute Mehrheit, was schweizweit eine Ausnahme darstellt. Nicht nur die CVP, sondern auch die CSP, die FDP, die SP und die SVP gliedern sich in autonome deutsch- und französichschprachige Parteien.

Wirtschaft

Neben Fremdenverkehr gibt es Elektrizitätswirtschaft, Weinbau, Obstbau, Industrie in Visp und Monthey.

Stauseen

Fremdenverkehr

Das Wallis ist eines der weltweit bekanntesten Urlaubsgebiete der Schweiz. Im Oberwallis liegt Zermatt, das idyllische Bergdorf am Fusse des Matterhorns hat sich zu einem der bedeutendsten Sommer- und Winterkurorte entwickelt.

Verkehr

Bahn

  • Schnellzugstrecken:
    • Lausanne - Simplon und
    • Bern - Lötschberg - Simplon.
  • Schmalspurbahnen:
    • Zermatt - Visp - Brig - Urserental - Oberalp - Chur (Matterhorn-Gotthard-Bahn)
    • Sierre/Siders - Montana
    • Martigny/Martinach - Orsières
    • Martigny/Martinach - Chamonix
    • Monthey - Champéry

Daneben gibt es unzählige Postautolinien und Bergbahnen.

Strassen

  • Autobahn
    • Die Rhone-Autobahn führt talaufwärts bis Brig (Teilstrecken noch im Bau oder Planung).

Bildung

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte des Wallis

Ortschaften und Landschaften

Städte und Orte

Orte des Kantons Wallis

Wichtige Zentren sind:

Fremdenverkehrsorte:

Grösste Gemeinden nach Einwohnerzahlen:

Siehe auch: Gemeinden des Kantons Wallis

Bezirke mit Hauptort

Das Wallis besitzt 14 Bezirke. Sie sind aus den 13 Zehnden hervorgegangen, welche auf dem Kantonswappen durch 13 Sterne repräsentiert werden. Die Bezirke Westlich Raron und Östlich Raron bildeten gemeinsam einen Zehnden.

Bezirke des Kantons Wallis

siehe auch: Bezirke der Schweiz

Gemeinden nach Bezirk


Persönlichkeiten