IMADEC
IMADEC University | |
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Gründung | 1991 |
Ort | {{{Ort}}} |
Land | Österreich |
Leitung | Christian Joksch |
IMADEC University ist ein privater Anbieter von Lehrgängen universitären Charakters in Wien, Österreich mit Fokus auf Executive Education.
Geschichte und Entwicklung
Gründung und Akkreditierung
IMADEC wurde 1991 als "International Management Development Consulting" gegründet. In den ersten Jahren war die Schule ein Partner der California State University, Hayward (CSUH); die akademischen Grade wurden zunächst nur von der CSUH verliehen.
2001 wurde IMADEC dann als zweite Privatuniversität in Österreich akkreditiert, diesen Status hatte sie bis Anfang 2006.
Der Vertrag zwischen IMADEC und der California State University, Hayward wurde 2002 aufgelöst, da es dann offenbar zu Meinungsverschiedenheiten kam. Die Campuszeitung „The Pioneer“ schrieb, dass es dabei um finanzielle Angelegenheiten und akademische Qualifikationen von Professoren ging: so habe Joksch die Qualifikation des CSUH-Professors Kurt Leube bemängelt, andererseits wurde von Seite der CSUH das Management der IMADEC kritisiert.[1] [2][3]
Heute arbeitet IMADEC mit Vortragenden der University of Texas at Austin zusammen.
Beginn mit "Lehrgängen universitären Charakters"
Im September 1999 bekam IMADEC in Österreich das Recht, einen Lehrgang universitären Charakters mit dem akademischen Grad MBA anzubieten[4]. Dieses MBA-Programm war von 1996 bis Anfang 2005 auch durch die FIBAA akkreditiert.[5]
Erlöschen der Akkreditierung als Privatuniversität
IMADECs staatliche Akkreditierung als Privatuniversität mit drei postgradualen Studiengängen begann am 2. Januar 2001, um die Verlängerung wurde kurzfristig angesucht, lief aber am 1. Januar 2006 ab. Begründet wurde dies mit fehlenden Unterlagen. Trotz Nachreichen verschiedener Unterlagen lehnte der österreichische Akkreditierungsrat den Antrag auf neuerliche Akkreditierung im August 2006 endgültig ab, da die Voraussetzungen nach § 2 Abs. 1 UniAkkG nicht erfüllt wurden.[6][7]
Entwicklung nach Verlust des Universitätsstatus
Am 28. August 2006 entschied das österreichische Bundesministerium für Unterricht, Wissenschaft und Kultur, dass die drei Studienprogramme der IMADEC als Lehrgänge universitären Charakters weitergeführt werden können.[8] Diese Form staatlicher Anerkennung läuft mit Ende 2010 aus.
Anträge auf Genehmigung von Lehrgängen universitären Charakters konnten nur bis Ende 2003 gestellt werden. Da Imadec damals den Status einer Privatuniversität hatte, wären Anträge auch für Universitätslehrgänge an den Akkreditierungsrat zu richten gewesen.[9] Nach Angaben des Akkreditierungsrates[10] wurde der Antrag auf Reakkreditierung erst kurz zuvor eingebracht.
Durch die Entscheidung, Lehrgänge universitären Charakters (Executive MBA, International MLE, International LL.M.) zuzulassen, wurde Rechtssicherheit für die Studierenden geschaffen, da es derzeit keine gesetzliche Übergangsregelung für Studierende bei Erlöschen oder Widerruf der Akkreditierung gibt. Der Österreichische Akkreditierungsrat setzt sich hier für eine Gesetzesänderung im Sinne der Studierenden ein.[11]
Rechtswidrige Vergabe von Ehrentiteln
Am 28. April 2006 entschied der österreichische Verwaltungsgerichtshof, dass ein im Jahr 2003 von IMADEC an Alexandre Lamfalussy verliehenes Ehrendoktorat (honorary DBA) ungültig war, da Privatuniversitäten keine Ehrengrade verleihen dürfen. Die Verleihung von akademischen Graden wird im UniAkkG nur im Zusammenhang mit Studienabschlüssen normiert und sieht keine Regelung über die Verleihung von akademischen Ehrungen vor.[12] Mehrere andere an Arnold Schwarzenegger, Franz Vranitzky und Wim Duisenberg durch IMADEC verliehene Ehrendoktorate sind nun ebenfalls als ungültig anzusehen.[13] (vgl.ausführlicher hier) Nach aktueller Interpretation des Urteils sind auch alle Verleihungen der akademischen Ehrengrade MLE h.c., MBA h.c., LLM h.c., aber auch akademische Ehrentitel wie Ehrensenator oder Ehrenbürger ungültig.[14].
Kontakte
Kontakte zur österreichischen Politik
IMADEC wird ein Naheverhältnis zur österreichischen Politik nachgesagt. Der Leiter, Christian Joksch kandidierte 1999 bei der Europawahl für die damalige FPÖ[15].
Darüber hinaus sind Kontakte zu folgenden Politikern belegt:
- SPÖ: Herbert Kaufmann (Beiratsmitglied).
- ÖVP: Werner Amon (Absolvent und Director Resource Development)[16], Heinrich Neisser (Fakultätsmitglied), Vincenz Liechtenstein (Beiratsvorsitzender der IMADEC University)[1], Karl Habsburg-Lothringen (Student)
Kontakte zu ausländischen Politikern
- Otto von Habsburg (Ehrenpräsident)
- José Piñera (Autor des Buches "Pensionsreform - das chilenische Modell", Hrsg. IMADEC International Business School 1998)
- Saif al-Islam al-Gaddafi (Absolvent).[17]
Studiengänge
IMADEC bietet derzeit drei Masterprogramme als „Lehrgang universitären Charakters“ an:
- Executive MBA
- International LL.M.
- International MLE (Master of Law and Economics).
Unterrichtssprache ist Englisch.
Quellen
- ↑ http://www.mba-channel.com/Accreditations/General_Information/IMADEC_ohne_Akkreditierung.html?language=1&page=3&archive=&search_query= Artikel von mba-channel.com
- ↑ Karen Coleman: CSUH Austrian Executive MBA Program Kaput / Cal State Hayward, Others Say Problem Was Money. The Pioneer, 8. August 2002, abgerufen am 16. Februar 2007.
- ↑ Anfrage der Abgeordneten Ruth Becher und GenossInnen an den Bundesminister für Finanzen betreffend der Förderung des Friedrich August von Hayek-Instituts (25. März 2004)
- ↑ 2 MBA-Verordnung des BMBWK (BGBl. II Nr. 231/1999)
- ↑ Imadec ohne Akkreditierung? MBA Channel, 8. August 2006, abgerufen am 18. April 2007.
- ↑ Imadec nicht neuerlich akkreditiert. Österreichischer Akkreditierungsrat, 29. November 2006, abgerufen am 16. Februar 2007.
- ↑ Imadec ist keine Privatuni mehr. Wiener Zeitung, 23. August 2006, abgerufen am 16. Februar 2007.
- ↑ Imadec mit "Lehrgängen universitären Charakters". APA (Austrian Presse-Agentur) Online-Journal Karriere, 29. August 2006, abgerufen am 16. Februar 2007.
- ↑ ÖAR: Universitätslehrgänge an Privatuniversitäten, Seite 2
- ↑ Wirbel um Ablehnung von Privatuni-Lizenz.Der Standard, 2006-08-25
- ↑ Vorschläge zur Novellierung des Universitätsakkreditierungsgesetzes. Österreichisches Akkreditierungsrat, S. 4, abgerufen am 27. Juni 2007.
- ↑ Privatuniversität hat nicht das Recht, Ehrendoktorate zu verleihen. Österreichischer Verwaltungsgerichtshof, Juni 2006, abgerufen am 16. Februar 2007.
- ↑ Ehrendoktorate von Privat-Unis sind wertlos. Wiener Zeitung, 1. Juli 2006, abgerufen am 16. Februar 2007.
- ↑ Zur Zulässigkeit der Vergabe von akademischen Ehrungen durch Privatuniversitäten und andere postsekundäre Bildungseinrichtungen. Zeitschrift für Hochschulrecht, Hochschulmanagement und Hochschulpolitik, 16. März 2007, abgerufen am 20. Juni 2007.
- ↑ 24./25. April 1999, der Standard
- ↑ CV auf der Website der steirischen Volkspartei
- ↑ Wie Gaddafis Sohn den freien Markt entdeckte, FAZ 30.4.2001