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Benutzer:Hybscher/Theorien zur Stammheimer Todesnacht

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Spin off von Todesnacht von Stammheim zur ausführlichen Darstellung der Außenseitertheorien; meiner Meinung nach unnötig, die wichtigen Kernpunkte sind bereits im Hauptartikel enthalten. --jergen ? 18:49, 12. Sep. 2007 (CEST)


Die sogenannte Todesnacht von Stammheim (Nacht zum 18. Oktober 1977)), nach der die inhaftierten Anführer der linksextremistischen Terrororganisation Rote Armee Fraktion Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe in ihren Gefängniszellen in der JVA Stuttgart-Stammheim tot, und Irmgard Möller schwer verletzt, aufgefunden wurden bis heute im Detail nicht von allen Seiten als aufgeklärt gilt, halten sich bis heute diverse Theorien, die neben ihren entsprechenden Indizien hier dargestellt werden.

Abhörung durch Geheimdienste

Justizvollzugsanstalt Stuttgart

Suizidthese

Selbstmord unter staatlicher Aufsicht

Bezeichnet nach einem Zitat Hans-Christian Ströbeles in einem Spiegel-Interview [1] basiert diese These im wesentlichen darauf, dass die Behörden die Kommunikation über die selbstgebaute Wechselsprechanlage abgehört haben könnten. Somit seien die Behörden auch von den Waffen in Stammheim informiert gewesen, hätten die Gefangenen aber gewähren lassen, um sie los zu werden. Ein am 10.9.2007 in der ARD ausgestrahlter Dokumentarfilm von Stefan Aust gibt Indizien in diese Richtung. [2]

Mordthese

Wesentliche Basis-Argumente der These, die vier Stammheimer RAF-Köpfe hätten sich nicht selbst umgebracht, listet Pieter Bakker Schut in seinem Buch über den Stammheim-Prozess auf [3]

  • So musste Andreas Baader nach einem BKA-Gutachten mit einer Schalldämpfer-Pistole erschossen worden sein: die bei ihm gefundene Waffe hatte keinen Schalldämpfer. Darüberhinaus kam man zu dem Schluss, die Waffe sei zu lang gewesen um von ihm im Verlauf des Schusskanals betätigt worden zu sein. An der Hand, die er dafür hätte benutzen müssen, konnten keine Pulverdampfspuren nachgewiesen werden.
  • Der Obduktionsbericht wiederspricht sich in der Lage des Projektils nach Austritt aus dem Schädel.
  • Ensslins Leichnahm zeigte zahlreiche leichte Verwundungen und Blutergüsse in den Bereichen Nacken, linke Brust, Handgelenke, Leiste, Oberschenkel und Kniescheiben. Diese könnten auf Handgreiflichkeiten zurückgeführt werden. Offiziell versuchte man die „Quetschungen“ mit den Todeskrämpfen beim Hängen zu begründen, welche dazu geführt haben sollten, dass sie an harte Gegenstände stieß - für die meisten Verwundungen war diese Begründung im Ansatz nicht hinreichend.
  • Der Stuhl den sie zur Selbst-Erhängung gebraucht hätte, stand später viel zu weit von ihr weg - sie hätte ihn selber hierfür nicht verwenden können.
  • Als man die Leiche abnahm, brach das Elektrokabel an dem sie aufgehängt war sofort an der Stelle am Fenstergitter ab: es wurde nicht überprüft ob es überhaupt für Kräfte wie die eines fallenden menschlichen Körpers stark genug gewesen wäre. Auch mit den Enden des Plattenspielers wurde das Kabel nicht verglichen.
  • Wie bei Meinhof unterließ man auch bei Ensslin den sogenannten Histamintest: als einziger Test hätte er Hinweise darüber bringen können, ob ein lebendiger oder toter Mensch gehängt worden war.
  • Da außer bei Ensslin keine Kampfspuren zu finden waren, ist davon auszugehen, dass sie betäubt wurden. Eine toxikologische Untersuchung fand jedoch nur in ganz beschränktem Rahmen statt.[4]
  • Als merkwürdigste Beobachtung verzeichnet Schut, dass einer der ausländischen Sachverständigen an Baaders Schuhsohle eine Schicht leichten feinkörnigen Sandes entdeckt hatte.
  • In Baaders Zellenboden waren säuberlich vier Patronen – die vorgesehene Opferzahl – in den Estrich eingegossen und stammten nachweislich aus Beständen der rheinland-pfälzischen Polizei. Ein Sprecher erklärte lediglich, diese seien wohl gestohlen worden.

Auch die einzige Überlebende Irmgard Möller bestreitet vehement kollektiven Selbstmord. [5]

Literatur

Quellen

  1. Zitat Hanns-Christian Ströbeles in einem Interview im SPIEGEL Nr.42/1978
  2. 2007 – Die RAF (D) Zweiteiliger Dokumentarfilm, Teil 2: Der Herbst des Terrors von Stefan Aust und Helmar Büchel, Erstausstrahlung: ARD, 10. September 2007
  3. Pieter Bakker Schut: "Stammheim - Die notwendige Korrektur der herrschenden Meinung"; Kapitel: "Selbstmord oder Mord?" ab S. 494
  4. Prof. Mallach gab an das toxikologische Gutachten habe sich auf eine begrenzte Zahl von Giftstoffen beschränkt.
  5. siehe z.B. Interview mit Irmgard Möller: http://www.rote-hilfe.de/publikationen/die_rote_hilfe_zeitung/1997/4/interview_mit_irmgard_moeller