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Polizei Hamburg

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Polizei Hamburg

Datei:Logo Polizei Hamburg.png
Staatliche Ebene Land
Stellung Polizei
Aufsichtsbehörde Hamburger Behörde für Inneres
Hauptsitz Hamburg, Hamburg
Behördenleitung Udo Nagel
Bedienstete 10.106
Netzauftritt polizei.hamburg.de

Die Polizei Hamburg untersteht der Hamburger Behörde für Inneres. Oberster Dienstherr der Polizei in Hamburg ist der Präses der Behörde für Inneres, der zugleich Senator ist und daher vereinfacht als Innensenator bezeichnet wird. In der Verfassung der Freien und Hansestadt Hamburg sind Senatoren jedoch ausschließlich ohne ihre Präsesfunktion erwähnt, so dass die Bezeichnung "Innensenator" nicht ganz richtig ist. Es besteht weiter die Einschränkung der "fremdvergebenen" Weisungsbefungnis durch die Staatsanwaltschaft an die Kriminalpolizei. Bestimmte, vor allem in der Hierarchie hoch gestellte Polizeibeamte sind von dieser Fremdweisungsbefugnis ausgeschlossen.

Wappen der Polizei Hamburg

Geschichte

1946 wurde die Polizeiverwaltung von der britischen Militärregierung übernommen. Als Präsidium diente zunächst das Brahmskontor. Später wurde ein Neubau am Berliner Tor bezogen. In Hamburg standen am 9. Mai 1945 britische Soldaten. Die Insel Neuwerk ist die Exklave des Bundeslandes Hamburg und nur auf dem Weg durch Niedersachsen erreichbar, oder die Elbe hinab, auf der Grenze zwischen Schleswig-Holstein und Niedersachsen. Wegen des hauptsächlich hamburgischen Zieles der Elbnutzer und der Exklave Neuwerk, wurden mit der Gründung der Länderpolizeien die Befugnisse der Hamburger Polizei auf dem niedersächsisch/schleswig-holsteiner "Grenzfluss" Elbe zwischen der Grenze zu DDR und der Nordsee sehr schnell vertraglich geregelt.

Polizeipräsidium in Winterhude

Präsidium

Heute befindet sich das Polizeipräsidium am Bruno-Georges-Platz 1 in Winterhude (früher Alsterdorf) an der U-Bahnstation Alsterdorf. Zwischen der Station und dem Präsidium liegt ein markanter Turm, der Hauptsitz von Bacardi Deutschland. In unmittelbarer Nähe befinden sich die City Nord sowie der Hamburger Stadtpark. Das Gebäude, ein Rundbau mit zehn sternförmig angefügten Blöcken, wurde im Jahre 2001 bezogen. Architekten waren Bothe, Richter, Teherani.

Aufgaben

Hamburgs bekannteste Wache: Die Davidwache

Die Polizei gewährleistet die öffentliche Sicherheit und Ordnung. Hierzu gehören

Die Polizei bekämpft einerseits die für die Gesellschaft besonders schädlichen Delikte der Schwerkriminalität, andererseits die Delikte im sozialen Nahbereich, insbesondere die jugendspezifische Gewaltkriminalität.

Darüber hinweg berät sie die Bevölkerung in Fragen der Kriminalprävention und trifft Maßnahmen zur Stärkung des Sicherheitsempfindens.

Organisation

Zentraldirektion

Polizeiwache Oberaltenallee (Mundsburg)
PK 41 in Hamburg-Hamm

Die Zentraldirektion (ZD) besteht aus den einzelnen Regionen mit ihren Polizeikommissariaten

Region Innenstadt / West

Die Region ist in zehn Polizeikommissariate aufgeteilt: Die PK 14 bis 17, PK 21 und PK 23 bis PK 27. Die PK 12 und PK 22 wurden im März 2007 aufgelöst und dienen seither als Außenstellen der PK 14 und PK 23.
In der Region Innenstadt liegt auch die bekannteste Dienststelle der Stadt, die Davidwache (PK 15).

Region Ost

Bestehend aus acht Polizeikommissariaten, den PK 31 bis PK 38

Region Süd

Ebenfalls in acht Polizeikommissariate aufgeteilt, nämlich dem PK 11 sowie den PK 41 bis PK 47

Neben den einzelnen Regionen gehören zur ZD noch der Fachstab mit den Bereichen Lage/Einsatz, Grundsatz/Controlling/Qualitätssicherung, Personalkoordination/Aus- und Fortbildung, Disziplinar-/Beschwerdeangelegenheiten und die Verwaltungskoordination, sowie die Zentralen operativen Einheiten, d.h. Einsatzzüge, Jugendschutz, Diensthundeführer, Verkehrsordnungsdienst und Objektschutz und die Zentrale Verbrechensbekämpfung mit dem Kriminaldauerdienst, Straßendeal- und Konsumentendelikte, Trick- und Taschendiebstahl, Gruppengewalt, Graffiti und spezieller schwerer Diebstahl.

Landeskriminalamt

Das Landeskriminalamt besteht aus den Abteilungen

Boot der Wasserschutzpolizei, hier im Osterbekkanal
„Bürgermeister Weichmann“ für den Dienst auf der Unterelbe

Wasserschutzpolizei

Das Tätigkeitsfeld der Wasserschutzpolizei (WSP) beinhaltet neben allgemein- und schifffahrts-polizeilichen Aufgaben auch solche im Straßenverkehr sowie auf verschiedenen Spezialgebieten, wie Hafensicherheit, Schiffsverkehr auf der Unterelbe und Mittelelbe, Umwelt, Gefahrgut und Grenzkontrolle.

Die WSP hat drei eigene Kommissariate in Hamburg (Waltershof, Steinwerder, Harburg) und ein Revier in Cuxhaven, sowie eine Außenstelle (Ast) in Lauenburg.

Durch die Bund-Länder-Vereinbarungen und das 3-Länderabkommen zwischen Schleswig-Holstein, Niedersachsen und der Freien und Hansestadt Hamburg ist die Wasserschutzpolizei Hamburg auf der Elbe von Schnackenburg bis zur Mündung zuständig. Dafür unterhält sie (noch) die Außenstelle Lauenburg und das Wasserschutzpolizeirevier 4 in Cuxhaven.

Verkehrsdirektion

Landesbereitschaftspolizei

Einsatzhundertschaften

Die Landesbereitschaftspolizei besteht aus dem (Verwaltungs-)Stab und den Einsatzhundertschaften 1 bis 5. Diese sind jeweils in vier Züge und den Versorgungsdienst/Führungsgruppe gegliedert. Die vierte Hundertschaft besteht aus 2 Beweissicherungs- und Festnahmeeinheiten (BFE) und 2 Technischen Einsatzeinheiten (TEE, Wasserwerfer/Sonderwagen).

Hubschrauberstaffel

Die Hubschrauberstaffel ist die sechste Hundertschaft der Bereitschaftspolizei.

Das Einsatzmittel Hubschrauber ist in der Lage, in 7 Minuten jeden Punkt innerhalb Hamburgs zu erreichen. Die Flugzeit bis zur Elbmündung bei Cuxhaven (ca. 90 km) beträgt ca. 25 Minuten.

Aufgabenspektrum der Hubschrauberstaffel:

    • Überwachung/Lenkung des Straßenverkehrs
    • Überwachung im Bereich des Umweltschutzes
    • Aufklärung jeglicher Art auch im Katastrophenschutz und für die Feuerwehr
    • Fotoflüge für das Landeskriminalamt und andere Dienststellen
    • Soforteinsätze wie:
      • Verfolgungen
      • Fahndungen
      • Suche nach Personen
      • Ausleuchten von Einsatzräumen bei Nacht
      • Spezialeinsätze mit dem Mobilen Einsatzkommando

Durch die erstmalig bei der Hamburger Polizei eingeführten Wärmebildkamera sind viele dieser Aufgaben in Zukunft noch effektiver und auch vermehrt in der Nacht durchführbar.

Polizeiorchester

Das Polizeiorchester ist gliederungstechnisch die siebte Hundertschaft innerhalb der LBP.

Aus dem Polizeimusikkorps im traditionellen Sinne ist über die Jahrzehnte ein modernes Orchester geworden. Weiterhin wird großer Wert auf traditionelles, volkstümliches Repertoire wie Märsche oder Walzer gelegt.

Die verschiedenen Ensembles des Polizeiorchesters Hamburg:

  • Big Band, die sowohl Hits von Duke Ellington, Benny Goodman, Count Basie, Glenn Miller als auch Funk und Soul präsentiert
  • Klarinettenquintett, das ebenso klassische Musik wie Ragtime spielt
  • Egerländer Blasmusik mit volkstümlicher Stimmungsmusik
  • Dixieland Band
  • Blechbläserensemble mit Barock- und Kirchenmusik
  • Tanzcombo

Es findet u.a. eine regelmäßige Zusammenarbeit mit dem Norddeutschen Rundfunk (NDR) bei Sendungen wie "Hamburger Hafenkonzert", "Sonntakte" oder im Fernsehen N3 statt.

Ärztlicher Dienst

Des weiteren gehört zur LBP der Ärztliche Dienst. Dieser besteht aus der ärztlichen Praxis und dem Bereitschaftspolizeichem Dienst.

Landespolizeischule

Ausbildungseinrichtungen der Polizei Hamburg sind die Landespolizeischule und die seit 1. Februar 2007 neu geschaffene Deutsche Hochschule der Polizei.

Die Landespolizeischule befindet sich, in direkter Nähe zum Polizeipräsidium, in einer ehemaligen Kaserne der deutschen Wehrmacht.

Bilder der ehemaligen Kaserne

Polizeimuseum

Die ehemalige Lehrmittelsammlung der Landespolizeischule wurde wegen einer erforderlichen Gebäudesanierung in der Liegenschaft Alsterdorf 2006 geschlossen. Die Exponate der mehr als 100 Jahre Hamburger Kriminal- und Polizeigeschichte dokumentierenden Sammlung mussten ausgelagert werden. Für 2008 ist nach Abschluss der Arbeiten die Eröffnung eines Polizeimuseums geplant. Standort wird das ehemalige Wirtschaftsgebäude auf dem Gelände der Landespolizeischule mit einer deutlich erweiterte Ausstellungsfläche sein.

Wasserschutzpolizeischule

Die Wasserschutzpolizeischule liegt zwar im Hamburger Freihafen, gehört aber nicht zu Hamburg sondern ist eine zentrale Ausbildungsstätte für die Wasserschutzpolizeien der 15 Bundesländer (Thüringen hat keine Wasserschutzpolizei). Das Personal wird von allen beteiligten Ländern gestellt. Für die Aus- und Fortbildung steht u.a. ein moderner Schiffsfahrsimulater zur Verfügung.

Polizei Hamburg in Zahlen

Stand: 31. Dezember 2005[1]

Personal

  • 10.106 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon:
    • 6.368 der Schutzpolizei, davon 1.333 Frauen
    • 1.588 der Kriminalpolizei, davon 399 Frauen
    • 554 der Wasserschutzpolizei, davon 13 Frauen
    • 1.596 der allgemeinen Verwaltung, davon 730 Frauen

In der Polizei Hamburg arbeiten 22 Vollzugsbeamtinnen und Vollzugsbeamte und 31 Angestellte im Polizeidienst mit ausländischer Staatsangehörigkeit.

Ausrüstung

  • 6.600 ballistische Unterziehschutzwesten
  • 9.100 Reizstoffsprühgeräte
  • 8.452 Pistolen SIG Sauer P6
  • 46 Pistolen Walther P5
  • 550 Pistolen Heckler und Koch P2000 V2
  • 552 Maschinenpistolen Heckler und Koch MP5

Einsatzkommunikation

  • 6.200 Funkgeräte
  • 900 Mobilfunktelefone

Computer

  • 5.400 PC, davon 5.240 miteinander verbunden in einem der modernsten Computernetzwerke Deutschlands.

Fuhrpark

  • 235 Funkstreifenwagen
  • 115 Mannschaftswagen und Kleinbusse
  • 515 zivile PKW
  • 39 Motorräder
  • 26 Nutzfahrzeuge und Anhänger
  • 129 Sonder- und Spezialfahrzeuge

dazu 17 Einsatzboote der Wasserschutzpolizei

Gesamtjahresfahrleistung:

  • 16,8 Mio.km

Einsatzzahlen

  • 476.000 Einsätze, d.h. 1.300 pro Tag


Farben/Uniformen

Polizeihauptmeister der Hamburger Polizei in blauer Uniform

Die Umstellung der Uniformen 2005 ist eine von dem ehemaligen Innensenator Ronald Schill durchgesetzte Idee und stellt bundesweit einen Vorschlag dar, wie die neue, europäisch einheitliche blaue Polizeiuniform aussehen könnte. Die Farben an den Fahrzeugen wurden in Hamburg direkt von Grünweiß auf Blausilber umgestellt. Erste blausilberne Fahrzeuge gingen in Hamburg 2002 in den Polizeidienst.

Einzelnachweise

  1. Polizeibericht 2005: http://fhh.hamburg.de/stadt/Aktuell/behoerden/inneres/polizei/daten-und-fakten/polizeibericht/start.html. Stand: 31. Dezember 2005.

Siehe auch

Commons: Polizei Hamburg – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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