Verzinnen
Die Verzinnung ist eine bedeutende Art der Oberflächenveredelung von Metallen. Zinn eignet sich deshalb gut, da es viele Metalle gut benetzt und gegenseitige Löslichkeit gegeben ist, eine Oberflächenbeschichtung daher gut haftet. Außerdem ist Zinn gegen viele Substanzen chemisch relativ stabil. Die Verzinnung dient daher dem Korrosionsschutz, schafft ein höherwertiges Aussehen und/oder behandelt viele Metalle für das Weichlöten vor.
Beispiele
Verzinntes Stahlblech heißt Weißblech.
Kupfer wird verzinnt, um beim Löten bessere Benetzung zu erreichen. Das Verzinnen kann je nach Anwendung lokal begrenzt (z.B. Kupferlitze für Lötstellen) oder flächig (z.B. Platinen) geschehen.
Bleche werden feuerverzinnt (aus der Schmelze), elektrolytisch oder chemisch verzinnt oder aufplattiert (Blech auf Blech gewalzt). Für Fehl- und Fügestellen wird auch wischverzinnt. Auch Blattzinn wird vereinzelt verwendet (Restaurierung von Antiquitäten, falsches Silber).
Um Stahl- Kupfer oder Zinkbleche verzinnen zu können, darf die Metalloberfläche keinerlei Oxide, Öle oder Lacke aufweisen. Um dies zu erreichen braucht man so genannte Flussmittel. Für Kupfer wird Kolophonium verwendet. Bei Zink und verzinkten Blechen wird Salzsäure verwendet, um die Oberfläche zu säubern.
Chemisches Verzinnen
Durch Eintauchen von Kupferplatinen in eine Lösung eines Zinnsalzes wie z.B. Zinnsulfat, Schwefelsäure und Thioharnstoff [1] sowie Glanz- und Netzmitteln, ist ein chemisches Verzinnen von Kupferoberflächen möglich. Durch die Einfachheit des Verfahrens ist dieses unter anderem für den Heimbereich zum Verzinnen von Platinen interessant. Die so aufgebrachte Zinnschicht ist sehr glatt und besitzt eine Dicke im µm-Bereich.[2]. Durch die geringe Dicke wandelt sich das Zinn bei langer Lagerung jedoch durch die Diffusion von Kupfer in eine Kupfer-Zinn-Phase bzw. Kupfer-Zinn Legierung um[2].
Anwendungsbereiche
In der Verpackungsindustrie (Weißblech), Elektrotechnik, Elektronik sowie in der Dachklempnerei und im Karosseriebau, auch bei der Homogenverbleiung im chemischen Apparatebau.
Einzelnachweise
Literatur
Zur Geschichte der Verzinnung (Weißsiedeverfahren, Fettverzinnung, Elektrolytische Verzinnung, Zinnkrankheit): Grünwald, Julius: Abhandlungen aus der Eisenemaille- und Verzinnungstechnik : gesammelte technologisch-historische Arbeiten, Leipzig-R. 1910, S. 158-207.