K2
| K2 | |
|---|---|
| K2 (vom Concordia-Platz gesehen) | |
| K2 (vom Concordia-Platz gesehen) | |
| Höhe | 8611 m |
| Lage | Pakistan / China |
| Gebirge | Karakorum |
| Koordinaten | |
| Erstbesteigung | |
| Normalweg | Abruzzi-Route |
| Die Nordseite des K2, von China aus gesehen | |
Der 8611 m hohe K2 oder Lambha Pahar (in China offiziell: Qogir, auf Chinesisch: 乔戈里峰, in Pinyin: Qiáogēlǐ Fēng; auch Chogori oder Mount Godwin Austen), auf der Grenze zwischen Pakistan und China gelegen, ist der höchste Berg im Karakorum. Er gehört zum Gebirgsmassiv Baltoro Muztagh. Er ist der zweithöchste Berg der Erde und einer von insgesamt 14 Achttausendern. Unter Bergsteigern gilt der K2 als weit anspruchsvoller als der Mount Everest, wenn nicht sogar als der schwierigste Achttausender.
Geschichte
Seinen Namen erhielt er von dem britischen Vermessungsingenieur T. G. Montgomery, der 1856 die Gipfel im Karakorum aus größerer Entfernung kartierte und dabei der Reihe nach durchnummerierte (das K steht dabei für Karakorum). Den scheinbar höchsten Gipfel nannte er K1, den zweithöchsten K2, usw. Zwei Jahre später wurde erkannt, dass der K2 höher als der K1 ist. Zu Ehren von Henry Haversham Godwin-Austen, dem Leiter der Expedition von 1856, wurde der Berg früher auch „Mount Godwin Austen“ genannt.

Fritz Wiessner
Fritz Wiessner und Pasang Dawa Lama hätten 1939 Himalaya-Geschichte schreiben können. Sie waren Teil einer amerikanischen Expedition und stiegen ohne Flaschensauerstoff. Die schwierigsten Passagen am Berg hatten sie bereits hinter sich, als der Sherpa auf Grund der späten Zeit nicht mehr weiter steigen wollte. Er zweifelte an der Gunst der Götter. So drehten sie 230 m unterhalb des Gipfels um. Die bergsteigerischen Schwierigkeiten hätten die beiden wohl nicht mehr aufhalten können. Somit ist der vielleicht schwierigste 8000er bereits 11 Jahre vor der Annapurna fast bestiegen worden.
Der zunächst geplante erneute Versuch am folgenden Tag fand nicht statt, weil die an Pasang Dawa Lamas Rucksack befestigten Steigeisen verloren gingen und sie deshalb nicht über das Eis steigen konnten. Der anschließende Abstieg wurde zur Tragödie, als drei Sherpas und der Amerikaner Dudley Wolfe, vermutlich in einer Lawine, starben. Weder Wiessner noch der Sherpa haben je wieder die Höhe von 8382 m erreicht.
Erste Besteigung
Die erste erfolgreiche Besteigung fand am 31. Juli 1954 durch Achille Compagnoni und Lino Lacedelli statt, die Teil einer großen italienischen Expedition (Expeditionsleitung Ardito Desio) waren. Die Nicht-Würdigung der Mithilfe von Walter Bonatti und einem Hunzukuc-Träger bei ihrem erfolgreichen Aufstieg zum Gipfel führte zu Differenzen.
In den folgenden Jahren wandten sich viele Bergsteiger zunächst den noch nicht bestiegenen 8000ern zu. Erst 1960 wurde die erneute Besteigung des K2 versucht, die aber zunächst scheiterte. Weitere Versuche wurden 1975 und 1976 unternommen. Die zweite Besteigung gelang einer japanischen Expedition im Jahr 1977 auf dem Weg der Erstbesteiger.
Die Gipfel des K2
| Bezeichnung | Höhe | Datum der Erstbesteigung | Erstbesteiger |
|---|---|---|---|
| Hauptgipfel | 8611 m | 31. Juli 1954 | A. Compagnoni, L. Lacedelli |
| Westgipfel | 8230 m | Sommer 1982 | N. Sabir und Japaner |
| Südgipfel | 8132 m | noch unbestiegen |
Routen
Folgende Routen auf den Gipfel wurden bisher bewältigt[1]
| Route | Erstmals bezwungen | Anzahl der erfolgreichen Begehungen |
|---|---|---|
| SO-Rücken (Abruzzi) | 1954 | 166 |
| NO-Rücken zur Abruzzi-Route | 1978 | 4 |
| Westrücken | 1981 | 4 |
| Nordrücken | 1982 | 26 |
| NW-Wand zum/zur Nordrücken/Nordwand | 1990 | 2 |
| NW-Rücken zum Nordrücken | 1991 | 2 |
| SSW-Rücken zur Abruzzi-Route (Cesen) | 1994 | 49 |
| Südwand | 1986 | 2 |
| SSW-Pfeiler | 1986 | 4 |
| Westrücken/wand Variation | 1997 | 11 |
| Westwand | 2007 | 11 (?) |
Die meistbegangene Route ist der Weg der Erstbesteiger über den SO-Rücken (Abruzzi). Dieser Weg führt anschließend auf die Schulter in ca. 7900m Höhe. Diese Schulter ist auch über die Cesen-Route zu erreichen. Von hier wird üblicherweise der Gipfel in Angriff genommen.
Statistik
(Stand 20.07.2007)
- Bisher standen erst 266 Bergsteiger auf dem Gipfel des K2, davon waren 9 Frauen
- 24 Bergsteiger starben beim Abstieg, darunter drei Frauen
- Insgesamt kamen am K2 bisher 66 Menschen ums Leben
- Nur vier Bergsteiger waren zwei mal oben
- Die einzigen noch lebenden Frauen, die auf dem Gipfel standen, sind Nives Meroi, Eun-Sun Oh, Yuka Komatsu und Edurne Pasaban
Weblinks
- K2 – The Savage Mountain: The climbing history of K2
- The Karakorum mountains of Pakistan
- Umfassende Darstellung des K2 in deutscher Sprache mit Links zu vielen guten Fotos
Quellen
Literatur
- Reinhold Messner: K2 Chogori. Der große Berg. Frederking & Thaler 2004.
- Rollo Steffens: Faszination Karakorum. Die wilden Berge Asiens. Bruckmann Verlag, München 2000.
- Hans Kammerlander: Am seidenen Faden. K2 und andere Grenzerfahrungen. Piper Verlag, München 2004.
- Roberto Mantovani, Kurt Diemberger: K2 - Himalaya. Die große Herausforderung. Gondrom Verlag, Bindlach 2004