Ennepetal
Vorlage:Infobox Ort in Deutschland
Ennepetal ist eine Stadt im Ruhrgebiet, Nordrhein-Westfalen und gehört zum Ennepe-Ruhr-Kreis.
Geografie
Stadtgliederung
- Milspe
- Voerde
- Altenvoerde
- Rüggeberg
- Büttenberg
- Oberbauer
- Königsfeld
- Hasperbach
- Burg
- Homberge
- Heide
- Oelkinghausen
- Verneis

Politik
Seit dem 2. Februar 2004 besitzt Ennepetal ein Kinder- und Jugendparlament (KiJuPa).
Wappen
Am 16. Juni 1953 erlaubte der Innenminister des Landes Nordrhein-Westfalen der Stadt Ennepetal, das Stadtwappen zu führen.
Das Ennepetaler Stadtwappen vereint die Zeichnung des märkischen Schachbalkens – ein Hinweis auf die einstige Zugehörigkeit des Ennepetaler Stadtgebietes zur ehemaligen Grafschaft Mark, deren Wappen der Schachbalken war – mit dem blauen Wellenband der Ennepe, das zum Zeichen der Vereinigung der früher selbstständigen Ämter Milspe und Voerde mit einem roten Sparren überbrückt wird.
Stadtrat
Sitzverteilung im Stadtrat:
seit 2004 | 2004 | 1999 |
---|---|---|
CDU | 15 Sitze | 18 Sitze |
SPD | 15 Sitze | 13 Sitze |
Ennepetaler Wählergemeinschaft | 5 Sitze | 5 Sitze |
Bündnis 90/Die Grünen | 4 Sitze | 3 Sitze |
FDP | 3 Sitze | 3 Sitze |
Kultur und Sehenswürdigkeiten

Die Stadt hatte mit dem Bahnhof in Voerde einen Anteil an der Kleinbahn Haspe-Voerde-Breckerfeld, die während des Betriebes als Straßenbahn als die schönste Strecke Deutschlands galt. Der eigentliche Bahnhof der Stadt befindet sich an der Stammstrecke der Bergisch-Märkischen Eisenbahn, das Gebäude ist eines der ältesten seiner Art in Nordrhein-Westfalen.
Als besondere Sehenswürdigkeit und interessant für den Fremdenverkehr, ist die Kluterthöhle zu erwähnen, die mit über 5 Kilometern Länge, eine der größten Naturhöhlen Europas darstellt. Die Kluterthöhle kann auch besichtigt werden. Aufgrund ihrer besonders guten Luft wird sie ebenso als Erholungsort für Asthmatiker genutzt um den überreizten Lungen ein wenig Erholung zu gönnen.
Tag und Nacht geöffnet ist das einmalige Straßenindustriemuseum mit Exponaten, die im gesamten Stadtgebiet aufgestellt sind. Wer gerne die Natur genießt, ist auf den Wegen rund um die die Stadt Ennepetal umgebenden Talsperren bzw. Stauseen gerade richtig: Heilenbecker Talsperre–Ennepetalsperre–Hasper Talsperre–Beyenburger Stausee. Ein weiteres Ausflugsziel ist die Spreeler Mühle am Spreeler Bach, in der sich heute ein Ausflugslokal befindet. Auf dem Hinnenberg im Stadtteil Voerde befindet sich die Volkssternwarte Ennepetal, die regelmäßig öffentliche Himmelsbeobachtungen und astronomische Vorträge anbietet.
Musik
Die Stadt Ennepetal betreibt eine eigene Musikschule, die an der Esbecker Straße über Unterrichtsräume und einen kleinen Konzertsaal verfügt.
Jedes Jahr findet in Ennepetal seit 1980 Anfang Dezember die Christmas Rock Night – eines der größten christlichen Festivals in Europa – statt. Knapp 2000 Besucher schauen sich jährlich die rund 30 internationalen Bands an.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
An der Eisenbahnstrecke von Hagen nach Wuppertal befindet sich am nördlichen Rand von Ennepetal der Bahnhof Ennepetal (Gevelsberg). Dort halten die RE-Linien Linien des SPNV in NRW.
- RE4 (WupperExpress) von Aachen über Mönchengladbach, Düsseldorf, Wuppertal, Hagen, Witten nach Dortmund Und wieder zurück.
- RE7 (Rhein-Münsterland-Express) von Krefeld über Köln, Solingen, Wuppertal, Hagen, Unna, Hamm, Münster nach Rheine Und wieder zurück
- RE13 (Maas-Wupper-Express) von Venlo über Mönchengladbach, Düsseldorf, Wuppertal, Hagen, Unna nach Hamm Und wieder zurück.
Ennepetal gehört dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr an. Außerdem bestehen Übergangstarife in die Verkehrsgemeinschaft Ruhr-Lippe und den Verkehrsverbund Rhein-Sieg.
Ansässige Unternehmen
Städtepartnerschaften
Ennepetal steht in Partnerschaft mit der Stadt Vilvoorde in Belgien.
Bildung
Das Schulsystem Ennepetals verfügt über folgende Bildungseinrichtungen:
Grundschulen:
- Grundschule Altenvoerde
- Grundschule Büttenberg
- Grundschule Friedenstal
- Grundschule Haspetal
- Grundschule Rüggeberg
- Grundschule Voerde-Nord
- Grundschule Wassermaus
- Katholische Grundschule - Harkortschule
Hauptschulen:
- Hauptschule Friedenshöhe
- Effeyschule
Realschulen:
- Städtische Realschule Ennepetal
Gymnasien:
Berufsbildende Schulen:
- Berufskolleg Ennepetal des Ennepe-Ruhr-Kreises
Sonstige:
- Musikschule der Stadt Ennepetal
- Stadtbücherei Ennepetal
- Zweigstelle der Stadtbücherei im Reichenbach-Gymnasium
Sport
- Seit 1974 jährlich ein dreitägiges Fußballturnier der A-Jugend (Veranstalter: TuS Ennepetal 1911 e.V.).
Zukünftige Fußballstars, prominente Ehrengäste, hochklassiger Jugendfußball und bis zu 15.000 Zuschauer – das Pfingstturnier des TuS Ennepetal bietet mehr als nur einen Hauch der großen Fußballbühne.
Wenn die Nachwuchskicker aus aller Welt in Ennepetal um Tore und Punkte kämpfen, herrscht im Bremenstadion eine Atmosphäre, wie man sie sonst nur aus den großen Bundesligastadien kennt. Und genau diese Atmosphäre ist es, die das Pfingstturnier des TuS Ennepetal einzigartig in ganz Europa macht…
Lajos Detari, Jürgen Klinsmann, Dennis Bergkamp, Andrei Schevtchenko und David Beckham - alles begnadete Fußballer, die die europäische Fußballspitze der letzten Jahrzehnte bildeten und ihren Vereins- und Nationalmannschaften ihren Stempel aufdrückten. Sie alle kickten schon im Ennepetaler Bremenstadion beim Pfingstturnier des TuS.
Als der damalige Ennepetaler Jugendleiter Günter Kierstan 1974 wieder ein internationales A-Jugend-Fußballturnier in der Klutertstadt etabliert, setzt er die erfolgreiche Turnierreihe aus den Jahren 1965 bis 1968 fort und legt den Grundstein für ein Turnier, das Jahre später die Talent-Scouts, Spielerbeobachter und Clubs aus der ganzen Welt ins Bremenstadion zieht. Bereits 1974 nahm mit dem späteren Turniersieger Vasas Budapest eine ausländische Mannschaft teil, im folgenden Jahr schauten schon der FC Everton und der FC Antwerpen vorbei, die sich auch im Finale gegenüberstanden. Schnell machte sich das Turnier einen Namen und besonders die Bundesligaclubs schickten ihre A-Jugend-Garnitur nach Ennepetal. So auch die Stuttgarter Kickers, die 1979 das Turnier mit einem 6:1-Endspielsieg gegen Feyenoord Rotterdam gewannen. Ein Leistungsträger der starken Mannschaft: Guido Buchwald. Er ist nicht der einzige spätere Weltmeister, der aus den Stuttgarter Reihen beim Pfingstturnier auflief.
1981 und 1982 hatten die Kickers Jürgen Klinsmann im Gepäck, der an sein erstes Jahr im Bremenstadion bittere Erinnerungen hat. Die Nummer 11 begeisterte die Zuschauer vor allem durch seine Schnelligkeit und Dynamik und wurde hochverdient zum Spieler des Turniers gewählt. Dies bekam er allerdings nur vom Krankenbett aus mit, denn im Finale zog er sich einen komplizierten Schlüsselbeinbruch zu. Auch im darauf folgenden Jahr begeisterte er die Zuschauer, wurde wiederum zum besten Turnierspieler gewählt und schoss sich zudem zum Torschützenkönig.
Bereits ein Jahr später erstrahlte in Ennepetal der nächste Stern am Nachwuchsfußballhimmel. Olaf Thon war mit den Schalker Knappen angereist und gewann das Turnier. Er selbst steuerte beim 4:1 Finalsieg gegen Manchester City einen spektakulären Treffer bei. Bester Spieler des Turniers wurde aber ein anderer: Der ehemalige Bundestrainer Michael Skibbe, der aufgrund einer schweren Knieverletzung seine hoffnungsvolle Karriere beenden musste und dem es später auch noch als Trainer von Borussia Dortmund gelang, das Turnier zu gewinnen. Als sportlicher Pate des Turniers ist Michael Skibbe auch heute noch Stammgast im Bremenstadion.
Das größte Aufgebot an späteren Bundesligaspielern stellte aber wohl 1984 der 1. FC Kaiserslautern. Gleich sechs Juniorenspieler fassten später auch im Profibereich Fuß. Franco Foda und Markus Schupp schafften sogar den Sprung in den A-National-Kader. Einige Jahre spaeter war dann Mario Basler Leistungstraeger bei den Pfaelzern.
Ein weiteres Enfant terrible des deutschen Fußballs gastierte 1987 mit Borussia Mönchengladbach im Bremenstadion Stefan Effenberg.
Und auch internationale Stars nahmen Ennepetal als Stufe ihrer Karriereleiter. 1980 wird der Ungar Lajos Detari als bester Spieler des Turniers ausgezeichnet. Vier Jahre später bekommt Tony Dorigo von Aston Villa diesen Titel. Ebenso dabei ist Rob Witschge 1984 in den Reihen vom holländischen Rennomierclub Ajax Amsterdam. Beide werden in den folgenden Jahren zu Stammspielern ihrer Nationalmannschaften.
Zwei Jahre später betritt dann ein ganz Großer des holländischen Fußballs den Rasen im Bremenstadion. Dennis Bergkamp, der heute noch immer für Arsenal London auf Torejagd geht, läuft als die Nummer acht in den Reihen von Ajax Amsterdam auf. Auch sein heutiger Mannschaftskamerad und Nationaltorwart Jens Lehmann war schon im Bremenstadion und wurde selbstverständlich zum besten Torwart des Turniers ausgezeichnet.
1989 kommt sogar der Fußballadel nach Ennepetal. Englands Fußballidol Nummer Eins, Sir Bobby Charlton, begleitet seine A-Junioren als Präsident von Manchester United nach Ennepetal. Ebenfalls im United-Kader, der auch 1992 auflief, befanden sich Englands heutige absolute Top-Fußballer. Superstar David Beckham zeigte schon damals, gemeinsam mit Paul Scholes was in seinem rechten Fuß steckt. Auch Abwehrrecke Tony Adams schaute schon in Ennepetal vorbei.
Der letzte absolute Superstar kam 1994. In den Reihen von Dynamo Kiew steht ein Spieler, der noch im selben Jahr die Champions-League kräftig aufwirbelt und heute zum absoluten Top-Star beim AC Mailand geworden ist. Sein Name: Andrei Schevtchenko.
Besonders erfreulich ist, dass insbesondere in den vergangenen Jahren viele Spieler in Ennepetal ihre Visitenkarte abgegeben haben, die inwischen auch als junge Spieler in der Profimannschaft ihrer Vereine wieder eine Chance bekommen und sich im rauhen Profifussball behaupten. Mike Hanke, Philip Trojan, Michael Delura, Christopher Heimeroth, Fabian Lamotte (alle Schalke 04), Florian Kringe, Salvatore Gambino, Sahr Senesie, David Odonkor, Vladimir But, Lars Ricken (alle BVB), Hugo Moreira (FC Porto), Benny Mc Carthy (frueher Ajax, heute FC Porto) und vor allem auch Fernando Torres Sanz, der 2000 Torschuetzenkoenig in Ennepetal wurde und heute fuer Furore in der spanischen Primera Division sorgt, gehoeren dazu.
Klar, dass auch aus den nachfolgenden Turnieren noch Stars sprießen und gerade bei dem hochkarätig besetzten Teilnehmerfeld hervorragende Fußballer im Bremenstadion auflaufen.
Söhne und Töchter der Stadt
- Renate Drewke (* 1953 in Ennepetal), Politikerin
- Hans-Joachim Höfig (* 1915; † 2006 in Ennepetal-Voerde), Sportfunktionär
- Walter Oettinghaus (* 1883; † 1950 in Ennepetal), Politiker und Gewerkschafter
- Artur Sträter (* 1902 in Altenvoerde; † 1977), Jurist, Verleger und Politiker
- Ralf Waldmann (* 1966 in Hagen), Motorradrennfahrer
Literatur
Hans-Hermann Pöpsel / Helma Fischer-Pöpsel: Ennepetal. Fotos erzählen von früher. Sutton Verlag, Erfurt 2007, ISBN 978-3-86680-091-5